Pantoffel-Portfolio ohne Sicherheitsbaustein

  • Hallo,


    ich würde gerne ein Pantoffelportfolio aufbauen, allerdings ohne den Sicherheitsbaustein. Dazu würde ich monatlich einen festen Betrag in einen MCSI World ETF investieren. Die explizite Anlage in den Sicherheitsbaustein (in gleicher Höhe wie in den Renditebaustein) würde ich deswegen weglassen, weil ich übriges Geld sowieso als Festgeld anlege und parallel zu dem Depot damit noch andere Reserven hätte.


    Mit einer einfachen Anlage in einen ETF würde ich damit aber vermutlich noch nicht die Rendite des Partoffelportfolios erreichen, da die Umschichten-Aktivitäten fehlen würden.


    Daher habe ich mich gefragt, wie ich meinen Renditebaustein handhaben müsste, um die gleiche Performance wie beim Pantoffelportoflio zu erreichen. Ich könnte natürlich rein auf dem Papier / rechnerisch einen Sicherheitsbaustein mit kalkulieren und dann gemäß den Regeln des Pantoffelportfolios umschichten. Nur mit welcher Rendite soll ich dann rechnen?


    Beim Nachkaufen des Renditebausteins macht die Vorgehensweise aus meiner Sicht auch Sinn. Würde es aber auch Sinn machen, bei einem Übergewicht den Renditebaustein zu verkaufen? Oder soll ich den dann einfach im Depot behalten?


    Ich hoffe, ihr habt ein paar Tipps, wie ich in dem Fall verfahren soll.


    Viele Grüße
    Holger

  • Hallo Holger @whyper, willkommen in der Community.


    Dein Vorgehen entspricht den Finanztip-Vorschlägen, hier wird zu Tages- und Festgeld geraten, im Gegensatz zu Finanztest, wo auch noch zu Renten-ETF geraten wird (was ich als grundsätzliche Regelung unterstütze, das ist aber off-topic)


    Sofern ich es richtig verstehe geht es darum von 0% Aktien = Rendite-Anteil über einen Sparplan auf einen Zielwert von x% hochzufahren und dabei den Wertverlauf eines investierten Pantoffelportfolios mit x% Aktienanteil nahe kommen. Das könnte man so machen, in dem man dieses Pantoffel-Portfolio als Musterdepot anlegt und daraus den aktuellen Aktien-Wert-Anteil a ermittelt. Beispiel: Aktienanteil steigt um 20% an Wert, Anteil x = 50 %, dann ist a = 60/110, also knapp 55%. In der Konsequenz kaufst Du solange bis diese 55% erreicht sind, die 45% sind dann die anderen Rücklagen.


    Lt. den Finanztest-Regeln soll dann Rebalancing durchgeführt werden wenn 20% von der Zielgewichtung abgewichen wird. Wenn der Renditebaustein stärker geworden ist einen Teilverkauf durchführen, damit werden die Gewinne gesichert. Wenn er stark gefallen ist nachkaufen, dann hast Du günstig gekauft, falls die Aktien wieder steigen. Die Rendite des Sicherheitsbausteuns erhälst Du aus dem Musterdepot.


    Hoffe, das war die Antwort auf die Frage ;)

  • Hallo @whyper,
    auch von mir herzliches Willkommen.
    Ich möchte Dir gern mitteilen wie ich es mache. Das soll für Dich aber keine Anregung zum Nachmachen sein.
    Ich setze bei meinen Fonds 100% auf Aktien. Ein zweites Standbein ist bei mir Festgeld.
    Durch Schwankungen bei den Aktienfonds oder durch Auslaufen von Festgeld, verschieben sich die Anlagegruppen.
    Bei mir gibt es aber keine Aktivitäten um ein bestimmtes Verhältnis wiederherzustellen.
    Ich lasse es eben so laufen, auch wenn sich das Risiko dadurch ändert.
    Und solange die Rendite meinen Erwartungen entspricht, ist das für mich ok.
    Gute Anlageerfolge wünscht


    Altsachse

  • Hallo @whyper,


    das Rebalancing soll nach meinem Verständnis dazu dienen, das Verhältnis zwischen Sicherheitsbaustein und Renditebaustein auf das gewünschte Verhältnis erneut anzupassen.


    Bei einem Sicherheitsbaustein von 0% (es soll ja unter der Prämisse angelegt werden, dass kein Sicherheitsbaustein vorhanden ist) braucht es gar kein Rebalancing.


    Man kann das Rebalancing natülich simulieren, wenn man sich einen Sicherheitsbaustein in einer vorher definierten Größe und mit einer bestimmten Rendite dazu "denkt" und die Entwicklung des Sicherheitsbausteins manuell nachrechnet. Das notwendige Kapital für eine Erhöhung des Renditebausteins müsste dann aber aus anderen Quellen stammen. Dadurch würde man aber weiteres Kapital für einen sozusagen "virtuellen" Sicherheitsbaustein binden, was ja eigentlich nicht gewollt sein dürfte.


    Man müsste sich auch überlegen, was im umgekehrten Fall passieren soll. Also wenn der Renditebaustein vermindert werden muss um den Sicherheitsbaustein zu erhöhen. Wohin fließt das Geld dann?


    Eine Anlage ohne Sicherheitsbaustein und mit Rebalancing ist nach meiner Meinung nicht so sinnvoll. Man müsste fiktive Voraussetzungen festlegen und die Entwicklung des Sicherheitsbausteins selber berechnen. Ja, natürlich ist es machbar. Aber ob sich der Aufwand lohnt?


    Wenn ich keinen Sicherheistbaustein in meiner Anlage haben möchte, würde ich persönlich so wie @Altsachse handeln und das Rebalancing einfach weglassen. Den vorhandenen Sicherheitsbaustein kann ich ja vollständig unabhängig von dem Renditebaustein behalten.


    viele Grüße
    erdnuss