Depotumzug - Fremde Spesen

  • Hallo,


    anbei ein Erfahrungsbericht zum Depotumzug und dem Umgang mit Fremden Spesen.


    Die ING-Diba erhielt von mir den Auftrag Wertpapiere auf ein Depot bei einer anderen Bank (Genossenschaftsbank) zu übertragen.
    Die empfangene Bank berechnete Fremde Spesen. Auf Nachfrage konnte mir die Bank diese Kosten nicht erklären und verwies mich an die ING-Diba.
    Die ING-Diba schrieb, daß es wohl Kosten der Lagerstätte wären und erstattete mir aus Kulanz diese Kosten.
    Welche Erfahrungen habt Ihr mit Fremden Spesen und wer müßte mir über die Kosten Auskünfte geben?
    Danke!

  • Und nun die Antwort der Genossenschaftsbank:


    "Die Aussage der ING-Diba ist in diesem Zusammenhang falsch. Für einen Depotwechsel dürfen innerhalb von Deutschland keine Gebühren durch die Banken bzw. Broker verlangt werden. Dies hat der Bundesgerichtshof vor einigen Jahren entschieden, niedergelegt sind die Entscheidungen zu den Kosten zum Depotübertrag in den Az. XI ZR 200/03 und Az. XI ZR 49/04 des BGH.


    Lagern die Aktien und Papiere, die übertragen werden sollen, hingegen in einem Depot außerhalb von Deutschland oder ist eine Lagerstellenumlegung für den Depotübertrag notwendig, so können Gebühren für die Übertragung entstehen. Hierzu kann die Bank, die das bisherige Depot führt, Auskunft geben. Da wir keinen Zugriff auf Ihre Depotdaten bei der ING-Diba haben, können wir zu den möglicherweise entstehenden Gebühren keine Angaben machen."

  • Lagern die Aktien und Papiere, die übertragen werden sollen, hingegen in einem Depot außerhalb von Deutschland oder ist eine Lagerstellenumlegung für den Depotübertrag notwendig, so können Gebühren für die Übertragung entstehen

    Kann ich bestätigen. Mir wurden einmal eine Gebühr für einen Transfer in Rechnnug gestellt. Es ging um den "Umzug" der Papiere von Clearstream Luxembourg nach Clearstream Deutschland.
    Ich habe mir seinerzeit keine Gedanken darüber gemacht, ob das OK ist. Die Gebühr war nicht besonders hoch. Aber man hätte sich natürlich darüber streiten können.


    Ansonsten waren Wertpapiertransfers immer kostenfrei.


    viele Grüße
    erdnuss

  • Hallo zusammen,


    mir sind solche fremden Spesen noch nie untergekommen. Habe aber auch schon davon gehört. Sollte man auf jeden Fall in Deutschland zurückfordern, weil der Depotübertrag kostenfrei sein muss.


    Beim Depotwechsel gibt es jedoch ein paar andere Sachen (z.B. Anschaffungsdaten) zu beachten. Bei Sparplänen kauft man über die Zeit ja Bruchstücke. Leider werden die Bruchstücke bei Depotüberträgen immer verkauft. Dieser Nachteil wird meiner Meinung nach aber immer durch eine attraktive Wechselprämie weg gemacht.


    LG Wolfgang

  • Lagern die Aktien und Papiere, die übertragen werden sollen, hingegen in einem Depot außerhalb von Deutschland oder ist eine Lagerstellenumlegung für den Depotübertrag notwendig, so können Gebühren für die Übertragung entstehen.

    Kann jemand dazu noch einmal einen Kommentar geben? Welche Kosten dürfen beim Übertragung in Rechnung gestellt werden?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo @winter


    grundsätzlich können beim Übertrag aus dem Ausland Gebühren entstehen.
    Wir können für den Übertrag am Beispiel USA folgendes sagen:


    1. Man kann ein Depot bei einer US-Bank grundsätzlich zu einer deutschen Bank übertragen.
    2. Der Prozess ist dabei folgender: Die US-Bank hat die Aktien nur virtuell, die verbrieften Anteilsrechte am Unternehmen sind bei einer separaten Verwaltungsstelle (Clearing-Stelle) in einem Register eingetragen
    3. Um die Aktien auf eine deutsche Bank zu übertragen, müssen sie bei der amerikanischen Clearing-Stelle DTC auf ein anderes "Lagerstellenkonto" umgebucht werden. Dazu braucht man die DTC-Nummer der entsprechenden deutschen Bank in den USA.
    4. Diese DTC Nummer sollte die Bank in Deutschland nennen können. Die Nummer muss man dann an die amerikanische Bank geben, die dann alles in die Wege leiten sollte.
    5. Dabei entstehen wohl Transaktionskosten, die man erfragen sollte.
    6. Nicht alle deutschen Banken machen das so mit. Die ING-Diba schließt das zum Beispiel aus, mit der Begründung, man habe unterschiedliche Verrechnungssysteme und es komme zu oft zu Fehlern. Der Übertrag könne bis zu 6 Monaten dauern.
    7. Offenbar sind so richtige Vieltrader-Broker (Interactive Brokers, Captrader), die wir nicht getestet haben, schon eher für so einen Depot-Übertrag aus USA zu haben. Die sitzen aber wiederum in UK, was das ganze nicht unbedingt einfacher macht.


    Alternativ kann man natürlich die Aktien im Ausland verkaufen, das Geld nach D überweisen und hier die Aktien neu kaufen. Dann fallen zwar Steuern an, aber das ist dann eben so.


    Zur Höhe der Gebühren können wir nichts sagen. Es ist zu vermuten, dass es keine einheitliche internationale Regelung gibt.

  • Hallo @Saidi


    ich versuche gerade einen Wertpapierübertrag von Captrader zur DKB zu initiieren. Angeblich sollen hier keine Kosten anfallen. Mal sehen ob das auch wirklich so ist.


    Viele Grüße