Beitragsstabilität PKV

  • Hallo zusammen,


    dieser Thread soll Raum für die Frage der Beitragsstabilität von PKV Tarifen geben.


    Insbesondere hinsichtlich kleinerer Versicherer bzw. kleinen Versicherungskollektiven.
    Im Vertrieb von privaten Krankenversicherungsverträgen wird teils mit der Größe und den Alter eines Tarifs geworben.


    Abseits von einleuchtenden möglichen Vorteilen großer Versicherer (Synergieeffekte, etc.), wie sind kleine PKV hinsichtlich der Tarifkalkulation und Versichertenzusammensetzung zu beurteilen ?


    Über Meinungsbeiträge würde ich mich freuen.


    Gruß

  • Weder Tarifkalkulation noch Versichertenzusammensetzung sind für Verbraucher oder Versicherungsvermittler transparent.


    Die zukünftige Beitragsstabilität der PKV ist ein Buch mit sieben Siegeln und vor allem vielen Unbekannten.


    Was ist ein kleinerer Versicherer?


    Was ist ein Versicherungskollektiv?


    In der PKV spricht man von Alterskohorten, also ein Jahrgang oder fünf Jahrgänge, etc. sind eine Alterskohorte und tragen Ihre Kosten selbst.


    Ob und welche Tarife kalkulatorische Einheiten bieten, ist unbekannt.


    Die Kalkulation erfolgt immer nach VAG und KVAV sowie mit den Bestandszahlen des PKV-Verbandes unter Beobachtung des jeweiligen Treuhänders und den Grundsätzen der DAV und den vorgaben der BaFin inkl. der im Zahlenbericht veröffentlichten Tabellen und einer gehörigen Portion von mehr oder weniger Chuzpe.


    Ob etwas stabil ist hängt zum einen davon ab, ob es nachhaltig kalkuliert ist oder nicht. Ist das Preis- / Leistungsverhältnis attraktiv, ist es eben nicht nachhaltig kalkuliert, sondern absatzorientiert.


    Kleine Kollektive unterliegen stärkeren statistischen Verwerfungen, größere Kollektive laufen stabiler. Aber Beitragsstabilität meint ja mutmaßlich etwas anderes, als es in Wirklichkeit ist. Beitragsstabilität wäre nämlich dann gegeben, wenn der Beitrag gleichmäßig um 3,5% - im Alter dann zunehmend - steigt. Wenn er nicht steigt, dann ist das nicht beitragsstabil, sondern der stau des Anpassungsbedarfs.

  • Beitragsstabilität ? Gibt es nicht !


    Gestern lief diese Sendung


    http://www.phoenix.de/content/…/2532997?datum=2018-01-09


    in der Dr. Volker Leienbach (Vorstand Verband der privaten Krankenversicherung PKV e.V.)
    mit dem Argument aufwartete, dass die PKV-Anbieter versuchen, Erhöhungen im Bereich der gesetzlichen KV vorzunehmen. Würde also heißen, im unteren einstelligen Prozentbereich.
    Dies habe ich selbst noch nicht ein einziges Mal erlebt, die Erhöhungen meiner PKV lagen im laufe der Jahre immer darüber, in der Spitze 2017 bei über 25% !
    Diese Aussage ist also augenwischerei bzw. schlichtweg falsch.

    Nach einem Tarifwechsel in 2017 ereilte mich nun zum Jahreswechsel 2018 wiederum die Beitragserhöhung meines neuen Tarifes um fast 14% !


    Welche Treuhänder genehmigen eigentlich solche Erhöhungen ? Wie verwoben ist das System ?
    Als nachhaltige Kalkulation würde ich soetwas eher nicht bezeichnen.


    Da kann man nur sagen : Maßstäbe (Beiträge) // neu definiert.

  • Ich hoffe, Sie mitteln Ihre Erhöhungen über die Jahre und berücksichtigen Ihren veränderten Leistungsumfang ("Tarifwechsel in 2017").
    Wenn Sie dann auf einen 2-stelligen prozentualen Erhöhungswert pro Jahr kommen haben Sie meines Erachtens ein Problem; welches Sie mit einem unabhängigen Berater besprechen sollten.
    Mein Durchschnittswert lag lange deutlich unter 4%; jetzt nach dem eingepreisten "Zinsschock" 2016/2017 liegt er um die 5%.
    Die Branche selbst rechnet mit jährlichen Steigerungen von rund 4,5-5% / Jahr (wobei diese Zahlen nach dem Zinsschock noch leicht nach oben gehen werden).

  • Ich hatte mich seinerzeit bewusst für die Debeka entschieden - Größe und Alter der Tarife.


    Zurückblickend kann ich sagen, dass ich seit 3 Jahren dort versichert bin und eine Erhöhung hatte (ca. 5%), 2 Jahre hatte ich keine Erhöhung (aber auch keine Beitragssenkung).


    Im Familien- und Bekanntenkreis kriege ich aber auch mit, dass die Beiträge der Debeka im Alter tatsächlich teilweise sinken. Das finde ich hinsichtlich der Diskussion um die Beitragssteigerungen in der PKV schon sehr spannend.


    Insgesamt fahre ich persönlich weiter wesentlich günstiger als bei der GKV und unabhängig von der Beitragsdiskussion hatte ich mich bewusst für die PKV entschieden, da ich persönlich an das GKV-Kollektivsystem nicht glaube und zudem meine Leistungen vertraglich abgesichert haben wollte.

  • Sie sind "Makler", oder ?


    Selbst mein Zahnarzt denkt darüber nach, seine Frau wieder in die gesetzliche zu bringen....

    Nein, ich bin kein Makler.


    Vorsicht: Gerade Ärzte habe ich als wenig kompetent in Versicherungsfragen erlebt. Oder um es frech zu sagen: Wenn Ärzte rechnen könnten, wären sie ja nicht Ärzte geworden (ein Lieblingszitat einer Freundin von mir, die sowohl für Krankenhäuser als auch für Krankenkassenvereinigungen der GKV gearbeitet hat).