[Umfrageergebnis] Finanzwissen der Deutschen

  • Zunächst einmal ist nach meiner Auffassung der gefragt, der betroffen ist. Pädagogik und Soziologie sind möglicherweise nützliche Geisteswissenschaften. Sie kommen aber, wenn nützlich überhaupt, erst nach dem der Betroffene erfolglos versucht hat, sich selbst zu helfen

  • @chris2702
    Wenn ich ehrlich bin, dann ist es mir eigentlich egal, welche Eselei hinter der Verschuldungsspirale eines Menschen steht. Ich möchte nur für Eseleien anderer nicht haften.

    Das tust du aber durch die Solidargemeinschaft. Deine Steuern gehen zum Großteil in die Sozialsysteme und in Infrastruktur, die allen zugänglich ist. Dein Krankenkassenbeitrag (sofern du in der gesetzlichen bist) finanziert zu einem guten Teil diejenigen, die überhaupt nichts einzahlen. Die Liste lässt sich beliebig erweitern. Und ich bin zutiefst überzeugt, dass es wichtig ist, diejenigen die am unteren Ende der Leiter stehen nicht einfach hängen zu lassen. Letztlich sogar weil das in anderen Ländern zu Bürgerkriegen geführt hat, die dann alle in den Abgrund gerissen haben.


    Wenn Menschen abstürzen, schadet das allen, auch wenn man selbst das Einzelschicksal nicht sieht. Dies zu verhindern unterstützt der Staat zu wenig meiner Meinung nach.

    Einmal editiert, zuletzt von chris2702 ()

  • @chris2702
    Zunächst einmal ist nach meiner Auffassung der gefragt, der betroffen ist. Pädagogik und Soziologie sind möglicherweise nützliche Geisteswissenschaften. Sie kommen aber, wenn nützlich überhaupt, erst nach dem der Betroffene erfolglos versucht hat, sich selbst zu helfen

  • @Wakomata wenn Leute bei unrealistischen Renditen, oder nachzudenken und sich zu informieren, gedankenlos vorgehen, das regt mich auch auf. So lange es sich um Erwachsene Menschen handelt, die die Möglichkeit hatten eine Grundbildung zu erhalten.


    Ansonsten bin ich aber absolut bei @chris2702. Es macht eben nachgewiesener Weise einen enormen Unterschied für meine Bildungskarriere, in welche Familie ich geboren werde. Und wenn ich sehr viel Geld habe, dann muss ich auch nicht sonderlich intelligent sein oder mich damit auseinandersetzen, weil ich in der Regel weich falle, wenn ich Mal eine Dummheit mache. Zumal erfahrungsgemäß auch finanzielle Bildung weiter vererbt wird. Und der Statt muss meiner Meinung nach (aus eigenem Interesse) dafür Sorge tragen, dass jeder Bürger eine entsprechende, auch eine finanzielle, Bildung bekommt. Man muss das nicht einmal nur aus moralischen Gründen. Ein Land wie Deutschland hat weder Bodenschätze noch sonstige Rohstoffe, außer klugen Köpfen, diese sichern in erster Linie den Wohlstand dieses Landes. Gerade durch die technologischen Entwicklungen sind also Investitionen hier von elementarer Bedeutung. Und dass die Ressourcen verschenkt werden, das darf nicht sein. Denn eines ist sicher, diese Kosten trägt mit hoher Wahrscheinlichkeit am Ende die Gemeinschaft, denn bei den ungebildeten ist in der Regel nichts zu holen. Was nicht heißt, dass die Eseleien von "formal gebildeten" (siehe Finanzkrise) nicht genauso schlimm, wenn nicht noch viel schlimmer sein können. Schaden aus Unwissenheit anzurichten ist schlimm, aber Schaden aus bloßer Gier anzurichten oder weil jemand eine Lücke nicht schnell genug schließt wie z. B. bei den Cum- Ex- Geschäften, finde ich noch viel schlimmer. Das sind zwei Gruppen bei denen der Staat aktiv werden sollte.

  • Es reicht nicht, den Menschen die Freiheit von staatlicher Gängelung zu geben. Man muss ihn auch im die Lage versetzen, diese Freiheit zu nutzen, ohne sofort im Elend zu landen.


    Jetzt müsste man nur noch die Begriffe Freiheit, Gängelung, Lage und Elend definieren. Doch da werden die Meinungen auseinander gehen. ;)

  • @Referat Janders Ja ;) da diskutieren Philosophen, Politiker und alle anderen Menschen immer wieder. Aber diese Diskussion ist auch immer nötig und niemals zu Ende, so lange die Welt nicht still steht. Und gerade durch die Auseinandersetzung mit diesen Themen ist schon ein richtiger Schritt getan. Auch wenn die Komplexität oftmals (auch mich) sehr (über)fordert.

  • @driverinb


    Es geht um Geld und um Sachentscheidungen. Mein Mitleid mit Menschen die sich erst bereichern möchten um sich dann, wenn sie wegen Dummheit und Gier ausgenommen wurden zu beschweren, hält sich in engen Grenzen. Egal aus welchem Milieu die stammen.

  • @Wakomata Das kann ich schon gut nachvollziehen, aber:


    Die Kinder, deren Eltern keiner Erwerbstätigkeit nachgehen, und als Vorbild nur Assi-TV, Alkoholmissbrauch etc haben, nicht Mal einen Platz um Hausaufgaben zu machen etc. oder vielleicht sogar durch die Verwahrlosung und den Drogenmissbrauch auch körperlich und seelisch beeinträchtigt sind. Die nie gelernt haben zu reflektieren, sondern die eben sehr infantil nur einen vermeintlichen leichten Wertzuwachs sehen und daher einfach zugreifen...
    Sympathisch finde ich das auch nicht. Ich kenne auch Beispiele, die aus widrigen Verhältnissen kluge, reflektierte und verantwortungsvolle und auch leistungsfähige Mitglieder der Gesellschaft geworden sind. Aber das sind leider eher die Ausnahme. Und auch wenn es mich eher abstößt und ich einen gewissen Sozialdarwinismus sogar nachvollziehen (wenn auch nicht gutheißen) kann. Es führt ja zu nichts. Denn die Kosten, die durch solche Menschen entstehen, die müssen ja so oder so von der gesamten Gesellschaft getragen werden, ob es einem nun sympathisch ist oder nicht.


    Was wäre denn dein Vorschlag oder deine Konsequenz?

  • Ich kann dem nicht mehr so ganz folgen. Die Grenze zu Eselei sind mMn fließend. Vor ca. drei Wochen wurde bei SWR3 vermeldet, dass jetzt der Crash da sei und viele Privatanleger jetzt Geld verlieren würden weil sie in Aktien investiert hätten. Aus Sicht dieses Beitrags sind wir hier Versammelten sicher die größten Esel (sorry für das Wortspiel). Ich habe z.B. für die Anleger, die sich ihr über Savedo angelegtes Geld mühsam zurück holen müssen, nicht so ganz viel Mitleid, da dies ein bekanntes Risiko war. Das sehen diese Anleger sicher anders.


    "Bereichern" würde ich als Gewinn über einen ungesetzlichen oder zumindest unmoralischen Weg verstehen. Da vertrete ich einen Null-Toleranz-Ansatz. Allerdings weiß ich aus meiner beruflichen Historie dass es steuerliche Gestaltungsspielräume gibt. Denen konnte ich nicht immer so ganz geistig folgen.


    Zu den Cum-Ex-Geschäften: Die hatten durchaus mal ihre Berechtigung und deswegen gab es auch entsprechende Regelungen. Beim Missbrauch derartiger Regelungen sind wir dann wieder bei unmoralisch ...

  • @driverinb
    Jeden nach seiner Fa­çon machen lassen. Gesetze beachten und respektieren. Gesetzesbrecher – jeder Art- bestrafen und im übrigen den Menschen sagen, dass sie für ihr eigenes Leben die Verantwortung tragen und es „Hilfe“ nur in einem existentiellen Notfall geben wird. Aufhören damit, erwachsene Menschen zu erziehen und zu bevormunden und stattdessen das eigene Nachdenken fördern.

  • Die nächste Eselei: Die Website einer Krypto-Spar-App ist nicht mehr erreichbar, die Macher anscheinend mit dem ICO-Erlös abgetaucht. Man hört von davon, dass von rund 35.000 Kleininvestoren bis zu 40 Millionen Euro eingesammelt wurden. Öffentliche Gelder sind auch drin.


    https://boerse.ard.de/anlagefo…savedroid-is-gone100.html
    https://www.deutsche-startups.…irklich-wissen-und-nicht/



    @Anika S. Für die Redaktion falls nicht bekannt

  • @Kater.Ka


    Ja, schon Einstein soll ja vermutet haben, dass die Dummheit der Menschen im Gegensatz zum Weltraum unendlich ist.