Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Geht inhaltlicher Widerspruch auch ohne Herabsetzung des Gegenübers?

    Natürlich - und gehört bei mir auch zu den Usancen. Wer allerdings mit übelsten Zuschreibungen und Beschimpfungen um sich wirft, hat dann - selbst bei mir - mit einer zwar moderat aber dennoch leicht verschärften Tonart zu rechnen. Ohne daß ich dabei selbstverständlich dessen Tonalität vollumfänglich übernehmen will und werde. Hatte eine recht gute und solide Erziehung.


    Oder noch einfacher: Wie man in den Wald hineinruft - so schallt es (wenn auch bei mir nur in abgeschwächter Form) heraus. Das habe ich immer so gehalten (zum Glück war dies nur in ganz wenigen Fällen indiziert) und werde dies in meinem Alter auch nicht mehr ändern.


    Der signifikante Widerspruch in der getätigten Behauptung war zudem so evident, daß sich - mir jedenfalls - die Frage aufdrängte. Auch da wieder vereinfacht: Wenn eine Sache doch so toll ist, warum machen es dann so wenige, daß sogar ein erheblicher Mangel an der Sache entsteht ?


    In diesem Sinne ...

  • Wobei der Einwurf von Pablo auch nicht gerade den Gipfel ausgewogener Beiträge darstellt. Der liebe Pablo taucht ohnehin gerne mitten in Diskussionen auf, um einen provokanten Beitrag einzuwerfen und verschwindet dann wieder ;)

    Der Vonovia läuft gerade so das Wasser im Mund zusammen, dass sie den Neubau eingestellt hat. Vorgaben für Sozialwohnungen gibt es bereits in den meisten Städten und vollkommen überraschend treibt es aber den Preis der Nachbarwohnungen, wenn man einen Teil weit unter Marktpreis vermieten muss ;)

  • Wobei der Einwurf von Pablo auch nicht gerade den Gipfel ausgewogener Beiträge darstellt. Der liebe Pablo taucht ohnehin gerne mitten in Diskussionen auf, um einen provokanten Beitrag einzuwerfen und verschwindet dann wieder

    Mit "Einwürfen, die nicht den Gipfel ausgewogener Beiträge darstellen" und selbst mit "provokanten eingeworfenen Beiträgen" kann ich gut leben.


    Wenn es aber zu persönlichen Beleidigungen und wirklich üblen Zuschreibungen kommt (so wie mir gegenüber und daran kann ich mich noch erinnern), dann finde ich so was völlig unangebracht, um eine möglichst freundliche Formulierung zu gebrauchen. Klar: Wer mich beleidigen kann, entscheide ich selbst. Besagte Person zählt definitiv nicht dazu. Nichtsdestotrotz ändere ich dann nach einem solchen Versuch aber auch meine Tonalität etwas. Jedenfalls gegenüber dieser Person.


    Insbesondere bei Aussagen, die den Widerspruch schon in sich selbst tragen.

  • Wohnungsmangel in Ballungsräumen liegt primär am limitierte Bauland+ starkem Zustrom von Menschen nicht am Mangel an Kapital/Investoren. Wie gesagt im Bezug auf den Zeitraum 2009-2022. Gibts natürlich viele weiter verstärkende Faktor, angefangen bei leerstehenden 3. Wohnungen etc etc

  • vermieten muss

    sozialen Wohnungsbau zumindest teilweise gewinnorientierten Investoren zu überlassen ist in der Tat ne dämliche Idee das stimmt ^^ irgendwann fallen die ja sogar aus der Preisbindung, da kann man nur hoffen das dann plötzlich keine Sozialwohnungen mehr benötigt werden lol

  • Dahinter (Anstieg der Immobilienpreise) steht aber ein ganzes Bündel von Ursachen (angefangen von einer jahrzehntelangen, verfehlten Wohnungspolitik über den deutschen Umgang mit der Flüchtlings- und Migrationskrise bis hin zu einer extrem langen und ultra-expansiven Geldpolitik der EZB zwecks Eurorettung (welche aber als "Nebenwirkung" die Vermögenspreise massiv angetrieben hat).

    Ich lese jetzt schon eine zeitlang still mit, aber diese Aussage moechte ich ungern unkommentiert stehen lassen. Wie sollte denn der kausale Zusammenhang zwischen Fluechtlingspolitik und Immobilienpreisen? Ich kenne sehr wenige Gefluechtete die sich eine Immobilie gekauft haben und damit die Nachfrage erhoehen...

  • Wie sollte denn der kausale Zusammenhang zwischen Fluechtlingspolitik und Immobilienpreisen?

    Sicherlich ist zwischen dem deutschen Umgang in und seit 2015 mit der Flüchtlings- und Migrationskrise und dem aktuellen darin enthaltenen Anteil von Kriegsflüchtlingen (Ukraine-Krieg) zu differenzieren. Ebenso müßte m. E. und generell eine deutlichere Unterscheidung zwischen "Asyl" einerseits und "Migration aus wirtschaftlichen Gründen" andererseits erfolgen.


    Wie auch immer: Jedenfalls hat Deutschland aktuell offensichtlich eine Rekordzahl bei den Einwohnern zu vermelden (nach meiner Erinnerung > 84 Millionen, wenn ich die letzte Meldung dazu richtig in Erinnerung habe).

    Ich kenne sehr wenige Gefluechtete die sich eine Immobilie gekauft haben und damit die Nachfrage erhoehen...

    Das mag wohl so sein (auch wenn Erkenntnisse aus dem persönlichen Umfeld stets anekdotischer Natur sind - offizielle Zahlen dazu sind mir jedenfalls auch nicht bekannt).


    Logischerweise gilt aber auch

    Wohnen tun die meisten aber schon irgendwo und benötigen daher Wohnraum.

    Zudem zieht es die meisten in die Ballungsgebiete und/oder größeren Städte, also dahin, wo die Wohnungsmärkte ohnehin schon seit Jahren sehr angespannt sind. Eine weit über das Angebot hinausgehende Nachfrage führt denknotwendig zu höheren (Miet)Preisen, welche - wenn auch nicht zeitgleich und kongruent also sofort und dann Eins zu Eins aber doch - tendenziell und perspektivisch auch die (Kauf)Preise von Immobilien nach oben ziehen.

  • sozialen Wohnungsbau zumindest teilweise gewinnorientierten Investoren zu überlassen ist in der Tat ne dämliche Idee das stimmt ^^ irgendwann fallen die ja sogar aus der Preisbindung, da kann man nur hoffen das dann plötzlich keine Sozialwohnungen mehr benötigt werden lol

    Umgekehrt fallen übrigens auch die meisten Bewohner von Sozialwohnungen im Lauf des Lebens aus der Bedürftigkeit. Die Wohnung für jemand bedürftigeren räumen müssen sie dann übrigens nicht.

    Und was gewinnorientierte Investoren anbelangt...hier in Konstanz findet Wohnungsbau fast nur noch über die Wobak oder Baugenossenschaft Hegau statt. Das Problem als Mittelschichtfamilie für bezahlbares Geld eine vernünftige Wohnung zu finden, hat das nicht gelöst. Aber wie dem auch sei, für uns ist in einer Woche Umzug, dann hat sich das Problem erledigt. Sollen die Leute hier doch weiterhin davon träumen, ökologisch wertvolle Kartoffeläcker zu erhalten, einen ökologisch perfekten Stadtteil zu bauen (geplant war der Hafner schon ewig, aber vielleicht haben sie sich ja bis 2030 geeinigt, was richtig ist) und Wohnraum gewinnfrei zu schaffen.


    Natuerlich wohnen Gefluechtete, aber das ist genau der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalitaet. In dem Zusammenhang finde ich immer diesen Forbes Artikel interessant: Um den Klimawandel zu bekaempfen sollten wir Piraten werden:


    https://www.forbes.com/sites/e…-warming/?sh=93b3a973a679

    Ich bezweifle mal, dass wir für nur 17 Piraten reihenweise Kriegsschiffe ans Horn von Afrika geschickt haben. Ganz zu schweigen davon, dass wir heute wohl mehr Piraterie für Musik, Software und Filme haben als in den Jahrhunderten zuvor ;)

  • Natuerlich wohnen Gefluechtete, aber das ist genau der Unterschied zwischen Korrelation und Kausalitaet.

    Völlig unabhängig, ob man eine restriktive oder eine nicht-restriktive Migrationspolitik befürwortet, das hat hier m. E. auch überhaupt nichts zu suchen … aber offensichtliche und klare Kausalzusammenhänge (auch wenn es keine Monokausalitäten sind!) zu leugnen, ist nie eine gute Idee.


    Und im Übrigen finde ich die Untersuchungen zur Korrelation zwischen Geburtenrate und Storchenpopulation erstens klassischer und zweitens schöner.

  • Dieses Problem ist schon sehr alt wie merkwürdig, früher waren die Gastarbeiter, heute sind die Flüchtlinge und morgen vielleicht die Außerirdischen an der Lage Schuld. 8o

    Eine derart vereinfacht-naive Erklärung (wenn es denn überhaupt ernst gemeint ist ?) dürften eher nicht auch nur ansatzweise den Kern der Problematik treffen. Es sei denn, es ging nur darum in Polemik zu machen ... ?


    Um mich (ausnahmsweise) selbst zu zitieren:

    Dahinter (Anstieg der Immobilienpreise) steht aber ein ganzes Bündel von Ursachen (angefangen von einer jahrzehntelangen, verfehlten Wohnungspolitik über den deutschen Umgang mit der Flüchtlings- und Migrationskrise bis hin zu einer extrem langen und ultra-expansiven Geldpolitik der EZB zwecks Eurorettung (welche aber als "Nebenwirkung" die Vermögenspreise massiv angetrieben hat). Für letzteren Aspekt spricht auch, daß der eigentlich Preisschub für Immobilien mit dem Beginn der ultra-expansiven Geldpolitik der EZB (ab 2009) erst richtig eingesetzt hat. Dazu kommen dann weitere Megatrends, wie z. B. die Tatsache, daß es offensichtlich immer mehr Menschen in die Städte bzw. Ballungsräume zieht.

    Hier kann man einige der weiteren Ursachen (gefettet) nachlesen - wenn man es denn will. Mir ist übrigens kein einziger Experte bekannt, der bei dieser Thematik nicht von einer Melange an Problemen ausgeht (die Politik ist dabei (leider) nicht das kleinste).

    Dieses Problem ist schon sehr alt wie merkwürdig, früher waren die Gastarbeiter, heute sind die Flüchtlinge und morgen vielleicht die Außerirdischen an der Lage Schuld. 8o

    Um doch noch einen irgendwie gearteten Sachbezug Deines Beitrages zum Thema herzustellen: Möglich, daß wie "Außerirdische" agierende Politiker bei dem Thema eine zumindest gewisse (Teil)Schuld tragen.


    Erinnere mich gut an die Aussage eines (damals recht hochrangigen) Politikers, der meinte wörtlich: "Deutschland ist zu Ende gebaut, Wohnungsneubau brauchen wir hier praktisch kaum noch" ... Denke, da kann man von einer leichten Fehleinschätzung sprechen ...


    Womit wir wieder bei meinem Beitrag 1.277 Abs. 3, Zeile 2 angekommen wären.

  • Völlig unabhängig, ob man eine restriktive oder eine nicht-restriktive Migrationspolitik befürwortet, das hat hier m. E. auch überhaupt nichts zu suchen … aber offensichtliche und klare Kausalzusammenhänge (auch wenn es keine Monokausalitäten sind!) zu leugnen, ist nie eine gute Idee.

    Ich selbst habe noch keine überzeugenden Argumente für das Vorhandensein von klaren Kausalzusammenhängen gefunden. Ich zitiere Mal aus der Einleitung dieser Arbeit:


    https://eprints.lse.ac.uk/86571/1/sercdp0223.pdf

    Zitat

    Existing evidence for the US (for example Saiz, 2003, 2007; Ottaviano & Peri, 2012a) has found positive estimates of immigration on both rents and prices4. A handful of papers (Hatton & Tani, 2005; Saiz & Wachter, 2011; Accetturo et al., 2014; S´a, 2015) have in contrast estimated negative impacts of immigration on average house prices

    Im Zusammenhang mit dem Ukrainekrieg gibt es auch eine Studie zu Preisen in Polen: Einfluss der Geflüchteten auf die Mieten signifikant, auf die Kaufpreise nur teilweise.


    https://www.jointdatacenter.or…housing-market-in-poland/


    Ich will jetzt hier gar nicht erörtern ob es eine Kausalität gibt oder nicht und welche Zeiträume dazu betrachtet werden müssen. Kurzum ich weiß es selbst nicht. Mich stört nur die m.M. undifferenzierten Parolen, die hier teilweise fallen. Diese erinnern mich stark an Parteien, die ich definitiv nicht wähle, und möchte sie daher nicht unkommentiert stehen lassen.