Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Ich habe es leider nicht wörtlich vorliegen, aber bevor Kostolany verstorben ist, sagte er einmal sinngemäß:

    Eine gemeinsame europäische Währung kann etwas sehr gutes werden.

    Wichtig ist nur, dass zuvor das Wirtschafts- und Steuerrecht der Staaten vereinheitlicht wird.


    Natürlich wollte die Politik aber lieber schnell den Euro starten und nichts lange kompliziert verhandeln.

    Was wir seit 20 Jahren sehen ist für Folge dieses Fehlers. Er wird immer nach dem nächsten Problem reagiert, aber unsere EU-Regeln sind nahezu alle harmlos/zahnlos.


    Jetzt aktuell, während sogar die bislang zögerliche FED stark reagiert, ist die EZB so tief in die Staatenfinanzierung eingebunden und in Italien droht das nächste Ungemach. Aber die Inflation, die ja auch am Euro-Währungsverlust hängt, muss eingedämmt werden.




    Und allgemein zu Deutschland:

    Deutschland ist leider auf einem absteigenden Ast. Aktuell beschleunigt durch Ukraine, China-Lieferungen und unsere idealistische Politik der letzten Jahre.

    Warum z.B. sollten andere Staaten von uns Produkte kaufen, die woanders günstiger und besser produziert werden.

    Qualität wie Made in Germany können die Oststaaten und z.B. China inzwischen auch, nur viel günstiger.



    Ich spreche jetzt nicht vom Ende von Deutschland, sondern von einem Wohlstandseinbruch, der ohne Ukraine/Corona nur etwas später auch gekommen wäre.

    Und ich hoffe, das die Politik es schafft, rechtzeitig darauf zu reagieren, bevor später Rechte/Linke die Opfer einsammeln.





    Zur Börse:

    Haben mehr kurz und mittelfristigen Investments zum Glück aktuell fast komplett abgebaut.

    Ich denke es geht noch etwas runter und dann würde ich auf einen richtig dicken (Hohe Volumen) Ausverkauf warten. Dann kann man vielleicht langsam nach und nach wieder einsteigen.

    Ist aber kein Kauf-/Verkaufstipp

  • Euro hin Euro her, schlechtes Geld-gutes Geld,

    Alles ist relativ und es gibt (natürlich) noch deutlich schlechteres Geld als den Euro (wie den vietnamesischen Dong, den Simbabwe Dollar, den venezolanischen Bolivar, den argentinischen Peso oder die türkische Lira). Für meinen Teil finde ich es aber generell immer besser sich nicht nach ganz unten sondern eher nach oben zu orientieren. Wenn also schon Papiergeld, dann würde ich so was wie beispielsweise den Schweizer Franken anstreben (sozusagen das noch am wenigsten schlechte Papiergeld). Zudem: Der Schweizer Franken muß auch nicht ständig gerettet werden ...

    das letzte Geld was so richtig schlecht war in Deutschland war die Ostmark, selbst die sogenannten Bruderstaaten wollten sie nicht, geschweige der Rest der Welt,

    Das ist leider wahr. Währungen und ihre Wechselkurse spiegeln letztlich (wie Aktienkurse den Wert des Unternehmens) die Stärke des jeweiligen Landes wider. Da sah es für die DDR schon sehr lange sehr mau aus. Entsprechend schlecht und unbeliebt war folgerichtig die Ost-Mark. Bis zum endgültigen Ende der DDR hat es dann aber noch erstaunlich lange gedauert ...

    ich halte also die Füße still ;)

    Ja generell nicht die schlechteste Vorgehensweise bei der Geldanlage.


    Der Verlust der Wertaufbewahrungs-Funktion beim Euro hat jedenfalls die Suche nach "alternativen Wertaufbewahrungsmitteln" befördert und (mit)entscheidend zur Befeuerung deren Preise beigetragen (Immobilien, Gold, Kunst, Oldtimer, Uhren usw. - das reicht wohl bis hin zu bestimmten Rotweinen, seltenen Comics, speziellen Gitarren, Handtaschen usw.).


    Fraglich, ob sich das bereits durch die (bislang jedenfalls) eher kosmetisch-kleine "Zinswende" der EZB signifikant ändern wird. So lange die Realzinsen noch derart weit ins Negative verschoben bleiben, dürfte weiterhin Interesse auch an alternativen Wertaufbewahrungsmitteln (Store of Value) bestehen. Auch an solchen außerhalb des Finanzsystems.


    Es dürfte daher auch kein Zufall sein, daß die Erfindung des Bitcoins (Erscheinungsjahr war glaube ich 2009) mit seinem nachfolgenden enormen Aufstieg u. a. auch der Wunsch zugrunde lag, ein (nicht beliebig vermehr- und damit verwässerbares) Wertaufbewahrungsmittel als Alternative zu etablieren. Das fiel nämlich in die Phase der zunehmenden Eingriffe der Notenbanken (Zinssenkungen, Geldschwemme usw.) nach der Finanz- und der Eurokrise. Damit hier kein falscher Tenor aufkommt: Verstehe wenig bis nix von Kryptowährungen. Und halte auch keine. Sollte aber wirklich eine entscheidend und global reüssieren, dürften die Staaten (und Notenbanken) diese wohl verbieten. Die Staaten (und Notenbanken) werden sich m. E. das Geldmonopol nicht aus der Hand nehmen lassen. Obwohl vermutlich etwas mehr Auswahl und damit Wettbewerb ausgerechnet bei dem Thema "Geld" auch für die Qualität des staatlichen Geldes durchaus förderlich sein könnte.


    Der Wunsch der (allermeisten) Menschen Werte in die Zukunft zu transportieren (für schlechte Zeiten, für das Alter, für besondere Anschaffungen und/oder Aktivitäten, für die Nachkommen usw.) ist ein sehr dominanter - und hat letztlich zur Erfindung des Geldes (samt seiner drei Geldfunktionen) geführt. Dieser Wunsch wird daher m. E. nicht verschwinden, nur weil der Euro diese Geldfunktion (Wertaufbewahrungsmittel) nicht mehr erfüllt.

  • bevor Kostolany verstorben ist, sagte er einmal sinngemäß:

    Eine gemeinsame europäische Währung kann etwas sehr gutes werden.

    Wichtig ist nur, dass zuvor das Wirtschafts- und Steuerrecht der Staaten vereinheitlicht wird.

    Das lief damals unter der sog. "Krönungstheorie" - nach der Harmonisierung und Angleichung sowie erreichter Konvergenz dann die gemeinsame Währung als logische "Krönung". War auch die favorisierte Vorgehensweise der Deutschen Bundesbank. Sowie sehr vieler Ökonomen, Professoren usw. War auch die meine damals. Leider nicht die der Politik ...


    Kostolany war nicht nur sehr erfahren sondern auch ziemlich schlau. Habe "Kosto" - wie ihn damals viele nannten - einmal persönlich kennenlernen dürfen (das war iZm der Firma Fiduka auf einem Börsen-Seminar in München). Das ist ewig her, der Kosto ist mir aber in Erinnerung geblieben als eine echte Persönlichkeit mit viel Wissen und ebenso viel Charisma.

    Natürlich wollte die Politik aber lieber schnell den Euro starten und nichts lange kompliziert verhandeln.

    Was wir seit 20 Jahren sehen ist für Folge dieses Fehlers. Er wird immer nach dem nächsten Problem reagiert, aber unsere EU-Regeln sind nahezu alle harmlos/zahnlos.

    :thumbup: aus meiner Sicht. Wie zu Deinem gesamten Beitrag übrigens.

    jetzt aktuell, während sogar die bislang zögerliche FED stark reagiert, ist die EZB so tief in die Staatenfinanzierung eingebunden und in Italien droht das nächste Ungemach.

    Das neue "unbegrenzte" Programm der EZB namens "TPI" läßt grüßen. Insbesondere mit dem bangen Blick auf Italien ...

    Aber die Inflation, die ja auch am Euro-Währungsverlust hängt, muss eingedämmt werden.

    Zu diesem EZB "Ritt auf der Rasierklinge" s. a. meinen Beitrag 1.155

    Ich spreche jetzt nicht vom Ende von Deutschland, sondern von einem Wohlstandseinbruch, der ohne Ukraine/Corona nur etwas später auch gekommen wäre.

    Diese Bestandsaufnahme dürfte (leider) für weite Teile der Eurozone gelten (zumal durch den schwachen Euro via des Wechselkurses (gegen des US-Dollar) auch noch die sog. importierte Inflation zusätzlich befeuert wird). Deutschland ist natürlich und generell besonders betroffen, da man sich von einem Protagonisten wie Putin (Gas) abhängig gemacht hat.

    Und ich hoffe, das die Politik es schafft, rechtzeitig darauf zu reagieren, bevor später Rechte/Linke die Opfer einsammeln.

    Auch diese Einschätzung teile ich. Mit dem Hoffen kann man übrigens direkt dieses Wochenende schon anfangen, da wählt nämlich (mal wieder) Italien ...


    Frau von der Leyen hat schon mal seitens der EU-Kommission sozusagen prophylaktisch "gedroht" (man habe "Werkzeuge", wenn die Dinge in die "falsche Richtung" laufen). Hoffentlich wirkt das nicht kontraproduktiv im Sinne einer empfundenen Einmischung von außen in die italienischen Wahlen und/oder führt via Trotzreaktion der Wähler zum Gegenteil. Einige italienische Politiker hatten umgehend eine Entschuldigung von Frau von der Leyen gefordert bzw. angeblich sogar deren Rücktritt.

  • Nee, danach kam doch eine Währungsunion mit der DM und Währungsunions-Währungen sind doch immer schlecht (bis auf den "Ostkaribischen Dollar")!

    Ob der "Ostkaribische Dollar" schlecht ist oder schlecht funktioniert, weiß ich nicht. Diese Währung wurde m. W. 1965 eingeführt - und existiert immerhin noch. Eine absolute Ausnahme unter Währungsunionen. Und daher m. E. eine Erwähnung wert.


    Die damals von mir untersuchten Währungsunionen waren sämtlich und teilweise recht zeitnah ausnahmslos gescheitert (den letzten Versuch, die Lateinische Münzunion, hatte ich mir u. a. sehr genau angeschaut). Aus diesem Scheitern hätte man seitens der Politik übrigens viel lernen können ...


    Frau Professor Theurl (die damals zu dem Thema in Österreich lange geforscht hatte) erwähnte Dutzende von gescheiterten Währungsunionen, Frau Professor Höhler (Deutschland) zählte sogar insgesamt 124 gescheiterte Währungsunionen.


    Bei derart unterschiedlichen teilweise sogar disparaten Länder wie in der Eurozone (angefangen von dem unterschiedlichen Geldverständnis (Hart- versus Weichwährungsmentalität) bis hin zu den völlig unterschiedlichen harten Fakten (wie Wirtschaftsstärke, Wirtschaftswachstum, Produktivität, Schuldenstand usw.) dürfte die Chance auf ein Gelingen ohnehin minimal sein (und natürlich noch geringer, wenn man sich nicht an die eigenen diesbezüglichen EU-Verträge hält).


    Wie die Eurokrise und die Dauer-Rettungsmaßnahmen der EZB sowie die vielen und inzwischen permanenten Rettungsschirme innerhalb der Eurozone zeigen.


    Vielleicht schafft man ja rechtzeitig vorher noch die Vereinigten Staaten von Europa (VSE) einzuführen. Daran glaube ich allerdings nicht (mehr) - das würde zwingend Referenden in diversen Länder erfordern. Nichts scheint die EU aber inzwischen mehr zu fürchten als eben solche Referenden sprich die Meinung der Bürger. Das ist seit den gescheiterten Referenden in Frankreich und den Niederlanden (zu einer Europäischen Verfassung) und dem ablehnenden Euro-Referendum der Schweden deutlich festzustellen.

  • Samstag 24.9.2022

    Wieder einmal ein uneingeschränktes Kompliment an die vielen Schreiber hier.

    Es ist für mich immer wieder erstaunlich, wie qualifiert die Einschätzungen und Meinungen hier sind.

    Ich muss jedoch gestehen, dass ich mir zu vielen Finnazthemen keinen Kommentar zutraue, dazu fehlt mir schlicht und einfach das Fachwissen über die okonomischen Zusammenhänge.

    Ich kann jedoch nestätigen, dass ich den guten alten Kostolany noch persölich erlebt habe.

    Für seine Vorträge bin ich oft weit gereist. Er trat oft mit seinem Partner Gottfried Heller von der Fiduka auf.

    Nach vielen Irrungen und Wirrungen und Erlebnissen mit US-Brokern war für mich Kostolony der Fels in der Brandung und der Hauptgrund für mein heutiges Vermögen.

    Er hat mir damals die Augen geöffnet.

    Er sagte immer: "Welche Produkte wird man auch in Zukunft brauchen und zwar eher mehr als weniger. Das ist der Schlüssel für den Erfolg, nicht die Anlyse eines Volkswirtes..."
    Nicht die Kommentare der Volkswirte und Ökonomen oder der Banker.

    Schau Dir an, was die Menschen brauchen, am besten jeden Tag und je älter sie werden eher mehr als weniger.

    Von diesen Firmen kaufst Du Akien.

    Egal wie gerade der Kurs steht oder wie die Zinsen sind oder wer gerade Präsident ist.

    Und dann schaust Du diese Aktien 40 Jahre nicht mehr an.

    Danach wirst Du sehen, bist Du ein vermögender Mensch.

    Genauso habe ich es gemacht. Ich war damals zum Glück gerade mal 30 Jahre alt und somit den Vorteil "ZEIT" auf meiner Seite.

    Ich habe die damals üblichen Konten bei den US Brokern gekündigt. Die hatten ohnehin immer nur ihr eigenes Interesse. Viel Comission machen durch ständiges Kaufen und Verkaufen. Der falsche Weg. Das muss man erst mal erkennen.

    So bin ich auf die damals schon als langweilig geltenden Aktien gestoßen wie McDonalds, CocaCola, Novo Insulin, Microsoft Computer, Procter&Gamble Pampers, usw.

    Alles Aktien die ich bis heute habe und vermutlich mal meinen Kindern vererbe.

    Die Dividenden kommen nicht nur regelmäßig sondern steigen sogar jedes Jahr automatisch.

    Ich weiß, dass das keine Garantie ist, aber Procter und Gamble zahlt jetzt seit 100 Jahren jedes Jahr Dividende und ich habe keine Sorge, dass sich das in Zukunft ändern wird.

    Ich gebe jedoch zu, dass Strategien vor 40 Jahren heute nicht mehr einfach unverändert übernommen werden können.

    An der Grundstrategie hat sich jedoch nichts geändert.

    Viel Erfolg wünscht Euch McProfit.

    Ab morgen zum ersten Mal wieder seit 3 Jahren auf dem Suttgarter Volksfest, das heißt hier "Cannstatter Wasen".

  • Mit absteigender Gefährlichkeit sortiert? :/

  • "Sell in May and go away, but remember to come back in September."


    Also: Jetzt Aktien kaufen!

    Hmmm, das ist aber nicht was Mark Twain meinte ;).


    Ich finde das mit Mai und September schon spannend. Das scheint ja laut Finanzfluss auch historisch gut funktioniert zu haben (https://www.finanzfluss.de/blo…enweisheiten-ueberprueft/). Heisst Juni bis August kann man immer aussteigen ohne merkliche Renditeeinbußen. In dem Blog wird zwar erwähnt dass Transaktionskosten nicht berücksichtigt werden, andererseits berücksichtigen sie dort auch nicht die Tagesgeldzinsen in dieser Zeit. Heisst, eigentlich sollte die Rendite beim Ausstieg im Mai und Einstieg im September noch höher sein. Oder übersehe ich da etwas und der Spread frisst wieder alles auf? Hat das schon jemand mal genau durchgerechnet?


    LG

    Johu

  • Heisst Juni bis August kann man immer aussteigen ohne merkliche Renditeeinbußen. In dem Blog wird zwar erwähnt dass Transaktionskosten nicht berücksichtigt werden, andererseits berücksichtigen sie dort auch nicht die Tagesgeldzinsen in dieser Zeit.

    Und die Kleinigkeit 'Steuern' wird bei solchen Berechnungen i.d.R. auch nicht berücksichtigt!

    Nicht umsonst gibt es die Weisheit 'Hin und her macht Taschen leer'.;)


    PS: Wenn es so wäre, dass eine bestimmte Strategie nachweißlich und dauerhaft eine Überrendite liefern würde, würde diese Strategie sofort der neue 'Anlagestandard' werden...

  • Und die Kleinigkeit 'Steuern' wird bei solchen Berechnungen i.d.R. auch nicht berücksichtigt!

    Nicht umsonst gibt es die Weisheit 'Hin und her macht Taschen leer'.;)


    PS: Wenn es so wäre, dass eine bestimmte Strategie nachweißlich und dauerhaft eine Überrendite liefern würde, würde diese Strategie sofort der neue 'Anlagestandard' werden...

    Die Weisheit kam mir auch in den Kopf. Bitte nicht als Strategie verstehen. Mich wundert nur dass ohne die drei Monate die Performance ähnlich ist. Für Steuern sollte es aber keinen großen Unterschied machen, zumindest wenn es keine größeren Summen sind da ich ja den Pauschbetrag öfter in Anspruch nehme, Verluste werden aber manchmal realisiert. Wenn ich das Geld irgendwann ausgeben möchte führt sowieso kein Weg an Steuern vorbei.


    Was ich mir vorstellen kann: bei dem betrachteten Anlagezeitraum von 30 Jahren, seit 1960 kann es vermutlich schon reichen wenn zufällig 2 oder 3 größere Kursrückgänge zufällig in Juni-August gefallen sind, irgendwann in der Mitte des 60 Jahre Zeitraums. Hab dazu aber noch nichts gelesen/ noch keine Zeit gehabt mir das selbst anzusehen. Finde es aber nicht intuitiv dass ich mit 3/4 der Zeit die gleiche Rendite bekommen habe.


    LG

    johu

  • Finde es aber nicht intuitiv dass ich mit 3/4 der Zeit die gleiche Rendite bekommen habe.

    Es gibt immer mal wieder Tage an denen die Börsenkurse quasi 'explodieren'. Im Prinzip reicht es schon an diesen wenigen Börsentagen voll investiert zu sein um eine überdurchschnittliche Rendite einzufahren.:/

    Das Problem: Die Tage mit hohen Tagesverlusten und die Tage mit den hohen Tagesgewinnen lagen in der Vergangenheit häufig sehr dicht beeinander. Daher war es in der Vergangenheit nicht die schlechteste Idee einfach immer investiert zu sein ('Buy-and-Hold'). Führte halt langfristig zu einer durchschnittlichen Rendite.

    Was die Zukunft bringt weiß niemand. Ich versuche es daher einfach mal mit der Strategie aus der Vergangenheit.

    Frei nach dem Motto: Was die letzten 100-200 Jahre funktioniert hat, wird (hoffentlich) auch noch die nächsten 30-40 Jahre funktionieren. Was danach kommt ist mir persönlich eh egal.;)

    Was ich mir vorstellen kann: bei dem betrachteten Anlagezeitraum von 30 Jahren, seit 1960 kann es vermutlich schon reichen wenn zufällig 2 oder 3 größere Kursrückgänge zufällig in Juni-August gefallen sind, irgendwann in der Mitte des 60 Jahre Zeitraums.

    Wir Menschen bzw. das menschliche Gehirn neigt dazu immer irgendwo Muster zu suchen, weil wir bzw. das Gehirn mit dem Zufall einfach nicht umgehen kann.

    Die Stochastik braucht jedoch wesentlich mehr Zahlen um irgendwelche Muster nachwesen zu können. Jeder Statistiker lacht z.B. darüber, dass wir 'Buy-and-Hold'-Anleger einfach davon ausgehen, dass wir auf 15 Jahre Investitionszeitraum mit einem MSCI World noch nie einen einen Verlust gemacht haben.

    Das kann auch einfach purer Zufall sein, da die die Anzahl der 15 Jahreszeiträume einfach viel zu klein ist um daraus etwas ableiten zu können. Den MSCI World gibt es halt erst seit 1970...

  • Ich finde das mit Mai und September schon spannend. Das scheint ja laut Finanzfluss auch historisch gut funktioniert zu haben (https://www.finanzfluss.de/blo…enweisheiten-ueberprueft/). Heisst Juni bis August kann man immer aussteigen ohne merkliche Renditeeinbußen.

    Wobei mir persönlich die Ergebnisse zu sehr 50/50 sind. Und es ja durchaus auch sinnige Erklärungen für das Phänomen gibt (geringere Aktivität durch Ferienzeit), die in Zeiten von global korrelierten Märkten und automatisiertem Trading nicht mehr unbedingt so gelten. Dazu eben noch die nicht berücksichtigten Handelskosten und Steuern...und als Privatanleger ohne automatisierte Systeme muss man sich auch noch drum kümmern, dass das System eingehalten wird

  • Donnerstag 6.10.2022 um 9 Uhr

    Hallo liebe Börsenfreunde hier in diesem Forum

    Ich habe gerade mal wieder die Beiträge gelesen die sich in den letzten 2 Wochen hier in diesem Forum angesammelt hatten.

    Auch wenn ich es schon mehrfach hier geschrieben habe, muss ich es immer wieder betonen:

    Die Beiräge hier in diesem Forum haben eine erhebliche höhere Qualtität als in den üblichen Foren, wo es fast immer nur im kurzfristige Trades geht, um Gewinnmitnahmen, Verlustbegrenzungen, Hebelinstrumente und heiße Tips.

    In den letzten Tagen wurde hier einige altbekannte Börsenweisheiten diskutiert.

    Daher will ich auch meinen Senf dazu geben, falls es jemand von Euch interessiert.

    REFERAT JANDERS schreibt: "Kommt der Crash im Oktober?"

    Solange ich in diesem Forum Mitglied bin, habe ich immer wieder darauf hingewiesen, dass es an der Börse keinen "Crash" gibt.

    Ein Crash ist ein Ereignis bei dem erheblich kaputt geht. Eine Vase fällt zu Boden. Peng!. Das wars. Ich mache mit meinem PKW einen Crash, d.h. ein Totalschaden.

    An der Börse gibt es keinen Crash, sondern immer nur einen Kursrückgang.

    Bei einem Crash müssten die Aktien wertlos sein, also die Unternehmen Pleite oder den Betrieb einstellen.

    Das kann wohl bei einer einzelnen Firma passieren, daher kaufen wir ja auch nicht nur Aktien von einer einzelnen Firma.

    Viele Aktiengesellschaften gibt es seit über 100 Jahren. Sie haben alle Krisen überlebt, sogar Weltkriege.

    Eine meiner Lieblingsaktien Procter&Gamble zahlt seit über 130 Jahren jedes Jahr Dividende. Ohne Ausnahme. Genauso Coca Cola, seit 120 Jahren oder der französische Chemiekonzern Air Liquide seit 110 Jahren.

    Ich habe auf meiner Liste über 20 Firmen gefunden die seit mindestens 80 Jahren jedes Jahr OHNE Ausnahme Dividende zahlen.

    Warum ist das so?

    Es sind immer die Produkte die den Erfolg einer Firma machen.

    Solange immer mehr Menschen auf der Welt leben brauchen diese eben auch immer mehr Nahrungsmittel, Wasser (Nestle)

    Und wenn die Menschen immer älter werden brauchen diese eben Pillen, Pillen, Pillen.

    Wer spart schon wegen der aktuellen Krise an seiner täglichen Blutdruck- oder seiner Cholestrin-Tablette, oder gar an einem Herzschrittmachen (von Medtronic) wenn er einen braucht.

    Als Ü75jähriger und vermutlich nicht nur einer der ältesten hier UND als Börsinaer der seit den 1980er Jahren in Aktien investiert, sehe ich die "Crash-Szenarien" eher als einen Weg der Presse die Auflage zu erhöhen ohne sachliche Begründung.

    Daher auch das Zitat von Börsenfreund JANDERS mit "Sell in May..." eher eine Lückenfüller, wenn einem Journalisten nichts anderes mehr einfällt.

    MONSTERMANIA hat darauf hingewiesen, dass allein schon die Verluste durch die Spekulationsssteuer eine solche Strategie ausschließen.

    Auch wenn Börsenfreund JOHU sagt, dass für ihn die Steuer wegen seiner kleineren Beträge unwichtig sei, so ändert das nichts an der Tatsache.

    Außerdem hoffe ich für JOHU, dass sein Depot auch mal in Regionen hineinwächst wo die Steuer tatsächlich eine Thema wird.

    Auch wenn mein Beitrag immer länger wird:

    JOHU hat erwähnt, dass man die Steuer ohnehin IMMER zahlen muss, spätestens wenn man irgendwann mal verkauft.

    Das kann man nicht so einfach sagen.

    Die Begründung will ich aber aus Platzgründen hier nicht ausführen, sonst gibt der geduldigste Leser auf. Die sogenannte "latente" Steuer hat für Börsianer ein Art Hebelwirkung, weil man Gewinne erzielt mit einem zinslosen Kapital das einem das Finanzamt überlässt. Dazu irgendwann mal mehr.

    Kompliment an Alle von Euch die solange Geduld mit mir hatten und all das gelesen haben, was ich eigentlich hier schon immer wieder geschrieben habe.

    Bitte habt nicht nur mit meinen langen Beiträgen Geduld, sondern auch mit der Börse.

    Irgendwann im Nachhinein werden wir sagen, hätten wir nur DAMALS diese Krise als Chance gesehen.

    Schöne Tage wünscht Euch McProfit aus dem Schwabenland.

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für Ihren nie zulangen Texte.

    Er fasst alles wesentliche zusammen und hilft die FT Strategie zu verstehen bzw. sie durchzuhalten.

    Geld ist ganz einfach. Das kannst Du auch.

    Füße stillhalten.

    Die Herausforderung auch in turbulenten Zeiten passiv zu bleiben.

    LG

  • Folgende Beobachtung:

    Mir wird bei Youtube mittlerweile häufiger Werbung mit Katy Perry und einem orangenen Lieferdienst ausgespielt, Hans Meiser mit seiner Warnung vor dem Crash kommt immer seltener vor.


    Heißt das, dass der Crash wahrscheinlicher oder unwahrscheinlicher wird? :/