Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Auch wenn deine etwas längeren Ausführungen scheinbar nicht immer auf Gegenliebe stoßen

    Das bin ich gewohnt. Als ich Ende der 90er Jahre meinen Banken einen kleinen Fragekatalog zum Thema bevorstehende Euroeinführung vorlegte (was das für mein Geld, meine Altersvorsorge usw. bedeuten könnte), erntete ich Reaktionen von Schweigen über den Tenor es ändert sich doch gar nix bis hin zu verständnislosem Kopfschütteln. Im beruflichen und privaten Umfeld gab es teilweise - trotz meiner rein sachlichen Kritik - üble Zuschreibungen (wie EU-Feind, Nationalist, altmodisch, D-Mark Fetischist etc.

    Ich lese diese Beiträge mit großem Interesse, da sie für mich als Anfang-30er Zusammenhänge aus der Vergangenheit beleuchten

    Der "Blick in die Vergangenheit" war der Ausgangspunkt meiner damalige Euro-Recherchen. Hatte nämlich Belege aus meinen privaten und geschäftlichen Reisen zum Geldtausch (Sortengeschäft) aufgehoben. Beispiel: Bei meinem ersten Besuch in Griechenland (Schulzeit) entsprach eine DM ca. acht Drachmen - kurz vor Euroeinführung wurde der Kurs zur DM dann mit 170 Drachmen notiert. Greece hatte also in einer für eine Währung kurzen Zeit (vom Ende des Bretton-Woods-Systems in den 70er Jahren bis zum Jahr 1999) seine Drachme um gut 95% (!) gegenüber der DM abgewertet, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Sich daraus ableitende logische und simple Frage: Was macht Greece unter der Einheitswährung Euro, wenn solche Abwertungen nicht mehr möglich sind ? Die exakt gleiche Frage könnte man beispielsweise für Italien und seine Lira stellen: Diese hatte gegenüber der DM im gleichen Zeitraum um > 80% (!) abgewertet ... usw. usw. Derart unterschiedliche teilweise sogar disparate Länder können sich m. E. unmöglich eine gemeinsame Währung teilen.

    Du erwähntest beispielsweise (Ich hoffe ich kann es sinngemäß wiedergeben und habe es so verstanden, wie du es meintest... :) ) Die EZB mit Sitz in Mainhattan agiert konträr ihres eigentlichen Auftrags der Geld-Stabilitätspolitik und ist nur noch eine Gelddruckmaschine, um Staatsschulden wirtschaftlich "schwächerer" Euroländer abzufedern.

    Was sie sagen - was sie tun ...


    Beispiel: Wenn in Zeiten extrem hoher Inflation die EZB-Spitze eine Sondersitzung bzw. Notfallsitzung einberuft ist das nur logisch. Bei dieser Sondersitzung (nach meiner Erinnerung am 15. Juni 2022) ging es dann aber nicht um die Inflationsbekämpfung - sondern wie man einen Zinsanstieg für hochverschuldete Länder (Beispiel: Italien) mit einem neuen "unbegrenzten" Anleihekaufprogramm verhindern kann ... (TPI; sog. Transmission Protection Instrument)


    Anleihekaufprogramme (noch dazu in unbegrenzter Höhe) einer Notenbank (QE sprich Quantitative Easing also geldpolitische Lockerung mit frischem Geld) sind das Gegenteil einer geldpolitischen Straffung zwecks Inflationsbekämpfung.

    Nun würde es mich interessieren, was du unternehmen würdest, um die Schieflage der EU-Finanz- und Fiskalpolitik zu ändern?

    Eine berechtigte Frage, weil ein konstruktiver und nach vorne gerichteter Ansatz.


    Um dennoch mit einem kurzen Blick zurück zu beginnen: Man hätte sich bei einem derart gewagten Experiment (praktisch alle Währungsunionen der Finanzgeschichte sind ausnahmslos gescheitert) an die eigenen (!) EU-Verträge halten sollen (s. AEUV). Dies würde ich (um mal juristisch zu bleiben; Motto: "Pacta sunt servanda") als eine "Conditio sine qua non" (unverzichtbar) für das Gelingen eines solchen Experiments bezeichnen. Diese EU-Verträge wurden aber von Anbeginn nach Bedarf umgangen, gedehnt, gebeugt oder sogar gebrochen (Vertag von Maastricht, Maastricht-Kriterien, Nichtbeistandsklausel des Art. 125 AEUV, Verbot der monetären Staatsfinanzierung durch die EZB des Art.123 AEUV usw.). Nur am Rande: So viel zum Gedanken der Rechtsstaatlichkeit und Vertragstreue innerhalb der Eurozone.


    Über diesen Punkt einer "Lösung" bzw. "Heilung" hatte ich lange nachgedacht. Nach meiner Einschätzung ist der "Point of no Return" schon länger überschritten. Die Rückkehr zu einer soliden und stabilitätsorientierten Geldpolitik scheint mir sowohl aufgrund der Konstruktionsmängel der Einheitswährung als auch der Folgen der Dauerrettungspolitik der EZB (immer weiter gestiegene Staatsverschuldung, Auseinanderfallen von Handlung und Haftung, permanentes Setzen von Fehlanreizen, erhebliche dadurch zumindest (mit)aufgepumpte Vermögenspreisblasen (Beispiel: Immobilien) usw.) kaum - präziser wohl nicht - mehr möglich.


    Hatte die Gelegenheit darüber mit einigen langjährigen (und teilweise in der Szene sehr prominenten) Fondsmanagern zu diskutieren. Deren Meinung deckt sich (leider) mit der meinigen. Motto: "Ich frage mich nicht mehr, wie man den Euro noch retten kann - sondern wie ich mich und mein Geld (bzw. das meiner Kunden) vor dem Euro (und dessen Maßnahmen zur Dauerrettung) bestmöglich schützen kann". Damit ist eigentlich alles gesagt. Auch wenn die Herren das nur im Vier-Augen-Gespräch und nicht in der breiten Öffentlichkeit so offen kommunizieren. Was ich aus eigener Erfahrung (s. o. 1. Absatz) aber gut nachvollziehen kann.


    Oder wie ein bekannter Anleiheexperte formulierte: "Die Schmerzen müssen noch viel größer werden sprich manche Dinge müssen sozusagen bis zum Ende durchfaulen bevor ein Neustart gelingen kann" ...


    Oder eine weitere Aussage: "Finanzielle Repression (negative Realzinsen) in der Eurozone ad infinitum - bzw. bis es eben kracht" ...


    Einen der Protagonisten erlaube ich mir zu outen bzw. beim Namen zu nennen, da dieser selbst in einem Dokumentarfilm aufgetreten ist (Rainer Voss ehemaliger Investmentbanker im Film "Der Banker - Master of the Universe" aus dem Jahr 2013). Im Kontext mit der Eurokrise sagt dieser (etwa ab 1:11:50) wörtlich: "Das fliegt uns irgendwann um die Ohren. Entweder fliegt es uns finanztechnisch um die Ohren oder es fliegt uns gesellschaftspolitisch um die Ohren. Aber das dies ein gutes Ende kriegt, daran glaube ich keine Sekunde" ...


    Das Motto mich bestmöglich vor diesem Währungsexperiment zu schützen, hatte ich mir aufgrund meiner Recherchen schon vor Euroeinführung zu eigen gemacht. Eine positive Antwort mit konkreten Vorschlägen zur "Heilung des Euro" beim nunmehr "erreichten" Status Quo kann ich Dir also (leider) nicht bieten.


    Meine Vermutung: Gäbe es diese "Lösung", hätte uns die (EU)Politik diese sicherlich längst präsentiert. Die Eurokrise begann ja im Jahr 2010 mit Griechenland - und dauert praktisch bis heute an (das TPI-Programm verdeutlich ja wie fragil die EZB selbst die Lage einschätzt - ebenso die ultra-expansive Geldpolitik der EZB seit nunmehr über einem Jahrzehnt). Diese ewigen Diskussionen seit Beginn der Eurokrise, um den Euro als Projekt, dessen (Dauer)Rettung, die EZB-Geldpolitik usw. dürften auch der Politik (samt den EU-Politikern) nicht behagen. Eine tragfähige und halbwegs dauerhafte Lösung hätten sie daher bestimmt der Öffentlichkeit vorgestellt - wenn sie denn eine hätten ...


    So muß die EZB eben weiter als Feuerwehr herhalten ...


    Die VSE ("Vereinigte Staaten von Europa") könnten natürlich die Lösung sein. Dafür sehe ich aber in dieser EU auf absehbare Zeit keinerlei Chance. Zudem wären dafür Referenden in diversen Ländern zwingend erforderlich. Mit solchen Referenden hat die EU keine guten Erfahrungen gemacht (angefangen von der Ablehnung einer Europäischen Verfassung in Frankreich und den Niederlangen über die Ablehnung der Schweden zur Euroeinführung bis hin zum Brexit-Referendum in UK).


    Die (perspektivische) Einführung einer europäischen Digitalwährung (Stichwort: "Digitaler Euro") könnte ein weiterer Ansatz sein (insbesondere wenn dadurch das Bargeld noch weiter zurückgedrängt würde und/oder sogar ganz verschwindet - und damit die Macht der EZB und die Möglichkeiten der Geldpolitik sozusagen grenzenlos würden). Aus Sicht des Bürgers möchte ich mir allerdings eine solche "schöne neue Geldwelt" sozusagen a la Orwell lieber nicht vorstellen ...


    Der (vertragswidrige) weitere Weg der Eurozone in eine Schulden-, Haftungs- und Transferunion scheint mir dennoch vorgezeichnet. Mit allen daraus resultierenden (negativen) Folgen. Die fragile Einheitswährung wird permanente Eingriffe, Interventionen, weitere Vertragsbrüche, (noch) mehr Zentralismus, eine dauerhaft politisierte (statt unabhängige) Notenbank usw. usw. erfordern, soll es mit dem Euro weitergehen. Aus meiner Sicht wird diese "Dauertherapie" mit einer als "Droge" eingesetzten Geldpolitik den "Patient" zwar weiter irgendwie am Leben halten - das System insgesamt (Wirtschaftswachstum in der Eurozone) sowie den Euro (als werthaltige Währung) perspektivisch aber eher weiter schwächen.


    Der Einstieg in Drogen geht schnell und einfach - der Drogenentzug ist dann aber äußerst schwierig und gelingt nicht selten gar nicht.


    Nach der bekannten Taylor-Regel (die vereinfacht gesagt aus der Differenz zwischen dem Inflationsziel und der tatsächlichen Inflation sowie der Produktionslücke ein angemessenes Zinsniveau ableitet) müßte der EZB-Leitzins derzeit nicht bei 2,0% sondern bei 8,00% liegen. Das ist aber bei dieser Einheitswährung mit einigen hochverschuldeten Euroländern nicht mehr machbar ... So viel aus meiner Sicht zur Möglichkeit der effektiven Inflationsbekämpfung der EZB.


    Statt mich meiner dringenden Arbeit zu widmen habe ich Dir nun (vermutlich viel zu ausführlich) versucht zu antworten ...

  • Hallo zusammen,

    sehr interessant ...


    ... dass Vorgehen selbst (lediglich) nachbesserungswürdig.

    Vielen Dank für diese interessanten, spannenden und fundierten Ausführungen !


    Diese verdienen eigentlich zwingend eine adäquate Antwort. Meine Befürchtung: Das könnte aber schnell in eine Art juristisches Kolloquium "ausarten" - was hier wohl den Rahmen sprengen dürfte (zudem sitze ich gerade an einer Projektarbeit, die bis zum 7. November abgeschlossen sein muß).


    Nichtsdestotrotz werde ich noch versuchen (zwischendurch oder etwas später) irgendwie auf Deinen Beitrag einzugehen.


    LG Sovereign

  • üble Zuschreibungen (wie EU-Feind, Nationalist, altmodisch, D-Mark Fetischist etc.

    Du äußerst dich EU feindlich, nationalistisch, altmodisch (denke aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts) und pro D-Mark. Verpackt wird das ganze in irgendeiner nebulöse Währungspolitikkritik. Das schöne daran: fast niemand kennt sich damit aus, niemand kann sagen wie Europa dastände, wenn es denn Euro nicht gegeben hätte. Entsprechend auch die nichtssagende Antwort auf Dangers nachfrage. Fakt ist: Nordeuropa ist extrem reich und boomt, Südeuropa krebst vor sich hin. Da eine nord nach süd Umverteilung zu konstruieren ist schon gewagt ^^ wichtig: es geht nicht wirklich um Geldpolitik. Es geht wie immer ums spalten und hetzten. In diesem Fall Nord gegen Süd, sowie natürlich um die Opferrolle. Deutschland als großes Opfer in der EU. Also das gleiche wie immer. Teilet und herrschet, eine von rechten geschwächte EU kann keine Umwelt- und Sozialstandards durchsetzten, muss geopolitisch klein bei geben und kann auch keine Steuern bei den Geldkofferträgern eintreiben. Nationalstaatliches denken im 21.Jahrhundert, unfassbar. Eine voll globalisierte Weltwirtschaft, Konzerne die mehr Gewinn erwirtschaften als das Bruttoinlandsprodukt ganzer Länder und dann soll die Antwort Kleinstaaterrei und Konkurenz statt Zusammenarbeit sein?

  • Hallo zusammen,

    sehr interessant.


    Es geht weiter in Richtung europäische Integration. In sehr kleinen Schritten, da die „große Lösung“ (siehe oben) politisch zwar möglich aber zur Zeit nicht realistisch ist.


    Dieses außerordentliche Friedensprojekt bedarf der weiteren Entwicklung und Unterstützung


    Wir lassen uns nicht auseinanderdividieren.

    Z. B. nicht den Norden gegen den Süden.


    Als Nationalstaat kommen wir nicht weiter.

    Gemeinsam geht dieses Jahrtausendprojekt.


    Die nächsten Generationen werden es dem Ziel näher bringen. Jede Generation etwas.


    (Das alles ist vom Vermögensaufbau losgelöst zu sehen. Siehe oben.)


    LG

  • Du äußerst dich EU feindlich, nationalistisch, altmodisch (denke aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts) und pro D-Mark. Verpackt wird das ganze in irgendeiner nebulöse Währungspolitikkritik. Das schöne daran: fast niemand kennt sich damit aus, niemand kann sagen wie Europa dastände, wenn es denn Euro nicht gegeben hätte. Entsprechend auch die nichtssagende Antwort auf Dangers nachfrage. Fakt ist: Nordeuropa ist extrem reich und boomt, Südeuropa krebst vor sich hin. Da eine nord nach süd Umverteilung zu konstruieren ist schon gewagt ^^ wichtig: es geht nicht wirklich um Geldpolitik. Es geht wie immer ums spalten und hetzten. In diesem Fall Nord gegen Süd, sowie natürlich um die Opferrolle. Deutschland als großes Opfer in der EU. Also das gleiche wie immer. Teilet und herrschet, eine von rechten geschwächte EU kann keine Umwelt- und Sozialstandards durchsetzten, muss geopolitisch klein bei geben und kann auch keine Steuern bei den Geldkofferträgern eintreiben. Nationalstaatliches denken im 21.Jahrhundert, unfassbar. Eine voll globalisierte Weltwirtschaft, Konzerne die mehr Gewinn erwirtschaften als das Bruttoinlandsprodukt ganzer Länder und dann soll die Antwort Kleinstaaterrei und Konkurenz statt Zusammenarbeit sein?

    Ich vermute, Pablo, dass es ihm Bumms wie Knall ist, ob Du es tust, weil es die Eiche auch nicht juckt, wenn sich die Wildsau daran reibt, aber ich finde, Du solltest Dich für den beleidigenden Tonfall bei Sovereign entschuldigen. Man kann seiner Meinung sein oder nicht - aber wenn Letzteres, wofür es IMHO auch gute Gründe gibt, argumentiert man und beleidigt nicht.

  • Sovereign vielen, vielen Dank für deine umfangreiche und erschöpfende Antwort.


    Wenn du derzeit so im Stress bist, hat doch hier jeder Verständnis, wenn es mal ein wenig dauert, bis eine Antwort kommt.:)


    Pablo ich finde schon, dass Sovereign auf meine Nachfrage reagiert hat. Natürlich nicht wie gewünscht mit ganz handfesten Empfehlungen, aber ich finde die Überlegungen dennoch interessant und somit ist die Antwort für mich in Ordnung.


    Ich kann übrigens sehr gut verstehen, dass du eine andere Meinung vertrittst. Dennoch möchte ich TamInvest zustimmen. Hier im Forum herrscht grundsätzlich ein freundlicherer Ton...



    Hoffentlich ist jetzt keiner beleidigt hier. :)



    Beste Grüße mit warmem Oktoberwetter



    Danger92

    "Man muss nicht alles wissen, man muss nur wissen, wo es steht." Zitat von Unbekannt.

  • Du

    Für meinen Teil erinnere ich mich an Sie. Verbunden daher mit der dringenden Bitte auch Ihrerseits beim Sie zu bleiben.

    äußerst dich EU feindlich, nationalistisch, altmodisch (denke aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts)

    Quod erat demonstrandum ... (siehe meinen Beitrag 1221 Abs.1).


    Schon als Schüler habe ich mich mit den Römischen Verträgen, Euratom, der EGKS (Montanunion), der EWG, der EG, dem europäischen Binnenmarkt usw. intensiv beschäftigt. Dazu viele Protagonisten der EU (teilweise im Original) gelesen wie Adenauer, Monnet, Schuman, De Gasperi, Spinelli etc.). Dazu war und bin ich ein überzeugter und begeisterter Anhänger einer europäischen Zusammenarbeit in Sachen Frieden und Sicherheit. Ebenso wie einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit.


    Die von Ihnen getätigten Zuschreibungen - präziser ja bösartige Unterstellungen - sind daher nicht nur inhaltlich vollumfänglich falsch - sondern schlicht eine Unverschämtheit und damit Beleidigungen (zum Glück entscheide ich selbst, wer mich überhaupt beleidigen kann).

    verpackt wird das ganze in irgendeiner nebulöse Währungspolitikkritik.

    Meine Kritik an der Geldpolitik der EZB ist alles andere als nebulös sondern ganz konkret und präzise. By the way: Mit meinen bereits Ende der 90er Jahre - aufgrund umfangreicher Recherchen - gezogenen Schlussfolgerungen in Sachen Einheitswährung lag ich, bislang jedenfalls, vollständig richtig. Wobei meine negativen Erwartungen für die Zukunft diese Einheitswährung betreffend oft noch von der real existierenden Eurozone samt EZB zeitlich übertroffen sprich (leider) noch überholt wurden. Was soll an dieser meiner Kritik also nebulös sein ?

    Das schöne daran: fast niemand kennt sich damit aus

    Das Schöne daran (auch hier scheint mir übrigens Großschreibung angezeigt): Sie auf jeden Fall nicht, wenn ich mir diese offene Anmerkung erlauben darf. Da muß ich Ihnen also (ausnahmsweise) zustimmen. Für meinen Teil verfüge ich wenigstens über Grundkenntnisse zu dem Thema "Europäische Einheitswährung". Da vermag ich bei Ihnen nicht mal rudimentäre Ansätze zu erkennen. Oder halten sie Ihr diesbezügliches Wissen in Sachen EZB (z. B. zur monetären Ökonomik) vielleicht geheim ... ?

    es geht nicht wirklich um Geldpolitik. Es geht wie immer ums spalten und hetzten.

    Erneut: Quod erat demonstrandum


    Davon abgesehen, daß dies eine weitere Unterstellung und Unverschämtheit ist ("altmodisch" ist beispielsweise keine taugliche Kategorie für eine Währung; eine Währung muß schlicht funktionieren und auch die drei Geldfunktionen erfüllen - das kann man dem Euro leider nicht attestieren; warum gibt sonst es eine Eurokrise ? Und auch permanente Euro-Rettungsschirme und Rettungsmaßnahmen wären doch bei einer funktionierenden Währung völlig entbehrlich ?!).


    Das Muster der Diffamierung ist mir aber altbekannt: Sachliche Kritik am Euro (= EU-Feind, Euro-Hasser, dazu jetzt neu dank Ihnen: Hetzer und Spalter), sachliche Kritik an ungesteuerter Zuwanderung gegen geltendes Recht (= Fremdenfeind, Rassist, Nazi), sachliche Kritik am Islam (= islamophob) usw. usw. usw.


    Ein auch nur kurzes Eingehen auf die weiteren (bei Ihnen üblichen ?) - aus meiner Sicht - ideologischen Klassenkampfparolen (neben Ihren Beleidigungen) und abwertenden Schlagworten (Beispiel: "Geldkofferträger") verbietet sich schon von der Sache her und damit aus sich selbst heraus. Dazu ist mir meine Zeit zu schade.


    Nur so viel noch:

    Nationalstaatliches denken im 21.Jahrhundert, unfassbar.

    Angefangen von den ganz großen und bevölkerungsreichsten Ländern der Welt wie USA, China, Indien, Indonesien, Pakistan, Brasilien usw. usw. bis hin zu kleinen und kleinsten Ländern wie der Schweiz und Liechtenstein - da gilt ja glatt für die große Mehrheit der Weltbevölkerung jedenfalls gemäß Ihnen: "Nationalstaatliches Denken (m. E. gilt hier für "Denken" übrigens auch wieder Großschreibung) im 21. Jahrhundert, unfassbar".


    Kein Wunder aus meiner Sicht also, daß Sie diese "unfassbare" Welt nicht verstehen ...



    Die Zeit für obige Richtigstellungen mußte einfach sein.

  • Ich vermute, Pablo, dass es ihm Bumms wie Knall ist, ob Du es tust, weil es die Eiche auch nicht juckt, wenn sich die Wildsau daran reibt,

    Gut erkannt und treffend auf den Punkt gebracht :thumbup:

    aber ich finde, Du solltest Dich für den beleidigenden Tonfall bei Sovereign entschuldigen.

    Da bin ich wenigsten nicht allein mit dem Eindruck, daß hier seitens Pablo mit Unterstellungen und Beleidigungen nur so um sich geworfen wird.


    Möglicherweise geht es manchen auch gar nicht um Argumentation sondern eher nur um Provokation ?!


    Übrigens: Wer nicht imstande ist mich wirklich zu beleidigen, der braucht sich bei mir auch nicht zu entschuldigen. Das ist nur konsequent und daher in sich schlüssig.

    Man kann seiner Meinung sein oder nicht - aber wenn Letzteres, wofür es IMHO auch gute Gründe gibt, argumentiert man und beleidigt nicht.

    Generell::thumbup:


    Wenn man aber lediglich den Versuch der Provokation starten will, dann könnte man exakt so vorgehen ...

  • top da waren doch wieder nen paar rechte Buzzwords dabei. Nette Länderauflistung btw, sollen diese authoritär geführten oder kurz vorm scheitern stehende Demokratien als Vorbild dienen? 2 Steueroasen sind auch dabei ;)

  • Hallo zusammen,

    danke für das❤️


    Ich finde es schon interessant wie die europäische Idee dennoch wächst.


    Und der Vermögensaufbau ist individuell.

    Hier ist die Eigensicherung gefragt. Da kommt es auf die Rendite an.

    Da ist der MSCI nicht zu unmoralisch.


    LG

  • Sonntagmorgen Kommentar von McProfit aus Stuttgart

    01.11.2022

    Hallo zusammen

    beim Lesen der jüngsten Kommentare und Meinungen hier habe ich festgestellt, dass ich längst nicht mehr der Einzige bin, der ungewöhnlich lange Texte hier verfasst.

    Allerdings habe ich den Eindruck dass die Texteiträge vor allem vom Börsenfreund SOVEREIGEN aber auch von ADRIANBERG einige Leser hier - wozu ich auch MICH zähle - überfordern.

    Darf ich die Börsianer hier erinnern, dass dieses Forum im Jahr 2018 von RAPHELP eröffnet wurde mit der Überschrift: "Hilfe der CRASH kommt.....(bald)"

    Inzwischen entfernen wir uns immer mehr von diesem Thema und ich befürchte, dass ein Außenstehender der wegen der Überschrift ein paar Meinungen sammeln will, nur noch den Kopf schüttelt.

    Ich versuche daher heute auf akademische Kommentare zu verzichten, (wozu mir ohnehin der Intellekt fehlt) sondern einfach zu resümieren:

    Die 2018 vom Freund RAPHAELP ins Formum gestellte These nach dem Crash hat sich zumindest in den letzten 4 Jahren nicht bewahrheitet.

    So wie alle Crash-Vorheresagen der letzten Jahrzehnte.

    Ich erinnere mich noch an die 80er Jahre.

    Damals tingelten Börsenaltmeister KOSTOLONY als geborener Optimist und sein Kontrahent "Crashpaule" Paul C. Martin durch die Lande und füllten große Säle.

    Einer der Besucher bei beiden Veranstaltungen damals war auch Euer McProfit.

    Es war unglaublich wie Paul C. Martin damals die Massen fesseln konnte.

    Er beschrieb glasklar den Absturz und Zusammenbruch der Märkte.

    Wehe dem, der ihm gefolgt ist und alles verkauft hat.

    (Meine McDonals notierten damals für 10 Dollar, heute bei 200 !!)

    Wenn ich der Börse treu geblieben bin, dann nur deshalb, weil dieser alte Herr auf der Bühen bei einer anderen Veranstaltung sagte, kaufe Aktien von guten Unternehmen, leg Dich 40 Jahre schlafen und dann schaust Dir Dein Depot an.

    Das war der gute alte Kostolany der noch mit 90 Jahren auf der Bühne stand

    Zum Glück bin ich ihm gefolgt und NICHT dem Crashpaule.

    Damals war ich 35, und jetzt 40 Jahre später, bin ich 75 und bin froh Kostolany damals erlebt zu haben.

    Da ich im realen Leben genug Neider habe, will ich hier in diesem Forum nicht mit Zahlen prahlen. Wer die Zinseszinsrechnung seit der Schule noch beherrscht, hat einen kleinen Vorgeschmack.

    Allerdings hatte ich wie die meisten hier in jüngeren Jahren wenig oder kein Vermögen.

    Das heutige Vermögen kommt nicht nur durch die Kurs- und Dividenensteigerungen sonder auch daher, dass ich in den ganzen Jahrzehnten immer wieder aufgestockt habe.

    Ich habe sogar nach und nach zum Ensetzen meines Freundeskreises meine Immobiloen verkauft und in (Dividenden)-Aktien angelegt.

    Im Schwabenland dem Zentrum der Häusebauer normaleweise ein "No-Go".

    Auch die Banken und Broker haben damals (und oft auch heute noch) nie von Daueranlage gesprochen.

    Da hieß es immer nur:

    Vom Gewinne mitnehmen ist noch niemand arm geworden.

    Oder: Der erste Verlust ist der Kleinste.

    Ich weiß auch noch:

    Bei ersten sogenannten Börsencrash Ende 1987 schrieb die Bildzeitung über einen Vortrag des Stuttgarter Aktienclubs bei dem der Referent Brandmaier sagte: "Jetzt Aktien kaufen" am nächsten Tag "Hoffnungslose NARREN".

    FAZIT

    Vom Thema Börsencrash profitieren vor allem die Journalisten, weil sich die Auflage oder die Einschaltquote erhöht.

    Für einen echten Anleger (so wie hoffentlich uns hier) reicht es, wenn wir 1 x im Jahr unser Depot ansehen und ausdrucken, vor allem wegen der Steuererklärung.

    Viel wichtiger sind für uns die Dividendenzahlungen, die wir nicht nur regelmäßig erhalten, sondern die dazu noch auch noch Jahr für Jahr steigen.

    Ich wünsche Euch einen schönen SONNTAG und ich hoffe nicht, dass jetzt dieses FORUMS-THEMA geschlossen wird, schließlich hat der "Crashpaule" der 80er Jahre viele Nachkommen.

    Euer McProfit

  • Montag 31. Oktober 2022

    Lieber Didi2,

    Das war ein Test wie aufmerksam mein Kommentar gelesen wird (Scherz)

    Kompliment für Deinen scharfen Blick.

    Da bestätigt sich: Für einen Ü75-"Privatier" hat der Kalender immer weniger Bedeutung.

    Übrigens:

    Für echte Spekulanten ist der Sonntag oder ein Feiertag immer eine Qual.

    Da gibt es keine neuen Aktienkurse weil die Börsen geschlossen sind.

    Schöne Montagsgrüße aus Stuttgart von McProfit

  • Sovereign ich möchte mich einmal bei dir für deine ausführlichen Beiträge in diesem Thema hier bedanken.

    Auch wenn deine etwas längeren Ausführungen scheinbar nicht immer auf Gegenliebe stoßen und manche den Eindruck gewinnen, dass du dich arg wiederholen könntest...

    Für mich hören sich die Beiträge von Sovereign immer so an wie meine alten Schallplatten mit Sprung. :/

    Und damit will ich nicht Seine Lebenserfahrung oder gar die Fachkunde in Abrede stellen. Es ist nur so, dass es m.E. müßig ist darüber zu Diskutieren was gewesen wäre wenn...

    Um es mit den Worten meines damaligen Ausbilders zu sagen: "Wir sind hier nicht bei wünsch Dir was, sondern bei so ist es!"

    Und gibt es da nicht eine Partei in Deutschland, die seinerzeit sogar gegründet wurde um die Finanzpolitik der EU zu ändern!?:/ Nur wenn ich heute sehe, was aus den durchaus diskussionswürdigen Ansätzen dieser Partei geworden inzwischen geworden ist, könnte ich im Strahl ko..en!<X

    Man darf sich die Frage stellen, ob man mit politischen Ansichten des frühen 20 Jahrhunderts erfolgreich auf die geopolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts reagieren kann (u.A. Überalterung der Gesellschaft, Klimawandel, usw.).

    Nun würde es mich interessieren, was du unternehmen würdest, um die Schieflage der EU-Finanz- und Fiskalpolitik zu ändern?

    Wir haben doch ein geradezu exzellentes Beispiel vor der Haustür, wie sich ein wirtschaftlich starkes Land von den 'Fesseln' der ausufernden EU-Politik löst (GB).

    Warten wir doch einfach mal 10 Jahre ab, wo GB dann steht. Dann werden wir möglicherweise wissen, ob dieser Weg der richtige war und die EU zerfällt, oder ob die Menschen erkennen, dass nur Einigkeit stark macht.

  • Hallo zusammen,


    Was soll Ihrer Meinung nach den Kapitalismus ablösen?


    https://podcasts.apple.com/de/…255571403?i=1000584568573


    WDR 5 Philosophisches Radio


    Der Kapitalismus hat Wohlstand für Viele geschaffen. Der Preis dafür ist hoch, wie sich jetzt zeigt, die Klimakrise bedroht die Existenz der Menschheit. Wie geeignet ist nun ausgerechnet die Wirtschaftsform des Kapitalismus, um dieser Krise zu begegnen?


    Studiogast: Ulrike Herrmann, Journalistin; Moderation: Jürgen Wiebicke


    Sehr interessant Beitrag.


    Es wird aufgezeigt, dass eine gewaltige Transformation der Wirtschaft erforderlich ist.

    Ohne Wachstum kein Kapitalismus.

    Ohne Kredite kein Wachstum.

    Betriebswirtschaft ist nicht mit Volkswirtschaft zu verwechseln.

    Wir verbrauchen mehr als der Planet hat.

    Der CO 2 pro Kopf Verbrauch ist zu hoch.

    (Ggf. 1 Tonne pro Jahr angemessen zur Zeit sind es 11 Tonnen. Je wohlhabender im Schnitt deutlich mehr. Wenn alle nur so viel verbrauchen wie 50 Prozent unserer Bevölkerung und der Ausbau der erneuerbaren absolut massiv und tatsächlich flächendeckend gelingt, kann es für diese reichen).

    Ziel: ökologische Kreislaufwirtschaft.

    Sie nennt es Überlebenswirtschaft.

    Es muss sich einiges ändern.

    Visionen gibt es viele.

    Das eine Transformation erforderlich ist dürfte unbestritten sein.

    Es bedarf der staatlichen Organisation.

    Doch wie organisiert man Transformation ohne z.B. hohe Arbeitslosenzahlen oder anderer sozialer Verwerfungen?



    Das ändert nichts am privatem Vermögensaufbau.


    https://www.finanztip.de/podca…einfach/4-toepfe-prinzip/


    LG

  • Darf ich die Börsianer hier erinnern, dass dieses Forum im Jahr 2018 von RAPHELP eröffnet wurde mit der Überschrift: "Hilfe der CRASH kommt.....(bald)"

    Inzwischen entfernen wir uns immer mehr von diesem Thema und ich befürchte, dass ein Außenstehender der wegen der Überschrift ein paar Meinungen sammeln will, nur noch den Kopf schüttelt.


    Über die unterstellte "Themenferne" kann man bei dem Titel "Hilfe der Crash kommt ... (bald ?)" aber trefflich streiten.


    Ein Crash im Finanzbereich kann sich nämlich auf sehr vieles beziehen: Angefangen von einzelnen Anlageklassen (Beispiel: Immobilien - so begann übrigens die globale Finanzkrise; Grund: Finanzierte US-Immobilien samt Verbriefungen) bis hin zu Ländern (Stichwort: Anleihen) und/oder einzelnen Währungen.


    Sollte sich der Titel des Stranges wirklich ausschließlich auf Aktien beziehen, dann müßte der Titel korrekterweise lauten: Hilfe der Aktiencrash kommt ... (bald?).


    Für meinen Teil hatte ich den Titel so gelesen und verstanden, wie er eben da steht. Und hatte deshalb auch die Einheitswährung Euro dabei mit im Sinn (sowie Anleihecrashs, Immobiliencrashs usw.).


    Zur Erinnerung: Diese Einheitswährung wäre nämlich bald nach ihrer Einführung (2001 als Bargeld) bereits im Jahr 2012 geplatzt - ohne das draghische "Whatever it takes" (also, koste es, was es wolle) und die unzähligen Brüche der diesbezüglichen EU-Verträge (AEUV); in dem Kontext sei an Madame Lagarde (damals noch beim IWF) erinnert "Wir mußten alle Regeln brechen" ... Am Leben gehalten wird der Euro (samt Eurozone in der aktuellen Länderbesetzung) nur durch die sehr lange und ultra-expansive Geldpolitik der EZB.


    Eine Währung kann auf unterschiedliche Arten untergehen, etwa eruptiv (das war 2012 beim Euro fast der Fall) aber eben auch sukzessive sprich schleichend - dabei bleibt die Währung dann zwar formal-juristisch weiter bestehen - ihr innerer Wert erodiert aber zusehends (auf dem Weg befindet sich der Euro seit vielen Jahren),


    Das nur kurz der sprachlichen Präzision zuliebe.


    Sollte mit dem Titel wirklich ausnahmslos ein/der Aktiencrash gemeint sein - dann sollte man nach meinem Dafürhalten den Titel dahingehend zwingend ändern bzw. präzisieren. Oder aber den Titel so lassen dann aber nicht die Entfernung vom Thema beklagen, wenn es um andere Crashs im Finanzbereich geht (außer Aktiencrashs).


    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Für mich hören sich die Beiträge von Sovereign immer so an wie meine alten Schallplatten mit Sprung ...

    Man darf sich die Frage stellen, ob man mit politischen Ansichten des frühen 20 Jahrhunderts erfolgreich ...

    Für eine "alte Schallplatte mit Sprung" habe ich allerdings meine Finanzen recht gut im Griff - und mit den "Ansichten des frühen 20 Jahrhunderts" hat sich mein Vermögen gerade im 21. Jahrhundert erstaunlich gut entwickelt ... ^^


    Denke, das verhält sich wie beim Fußball: Es gibt keine alten und jungen Spieler - es gibt nur gute und schlechte Spieler.


    Und: Auf lange Sicht haben sich überall und noch immer ökonomische Grundregeln und Gesetzmäßigkeiten über politische Illusionen, Träumerei und Phantasien durchgesetzt. Warum sollte das ausgerechnet in Sachen Einheitswährung anders sein ? Siehe Währungsunionen in der Finanzgeschichte.