Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • 5% ist ja noch kein Crash. Nur eine deutliche Kursbewegung.


    Ob der Markt insgesamt 25-30% korrigiert, weiß ich auch nicht. Aber die großen Werte könnten es vertragen, um wieder zu einer vernünftigen Bewertung zu gelangen.


    Diese Wochen kommen Bayer (Do.) und BASF (Fr.) Zahlen. Jeweils um 14 Uhr. Danach wissen wir, was die Konjunktur macht.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Jetzt Aktien kaufen? Ja - aber womit?
    Liebe Fans, vermutlich geht es Euch auch so wie mir: Zunächst einmal bin ich seit Jahren ziemlich VOLL investiert.
    Schließlich steigen die Aktienkurse seit nahezu 10 Jahren fast ohne größere Korrektur. Daher haben wir alle, egal welche Aktien wir gekauft haben, im SALDO Gewinne. Oft sogar extrem HOHE!!
    Bei mir hat sich das gesamte Depot im Saldo mehr als verdoppelt, manche Werte haben sich verfünffacht (z.B.Nike)
    Das heißt, ich habe gar keine großen Geldbeträge zum NACHKAUFEN - weil ich ZUM GLÜCK alles investiert habe.
    Also müsste ich jetzt erst mal verkaufen. Dann müsste ich hoffen, dass die Aktien weiter fallen.
    Sonst lohnt sich das verkaufen ja nicht.
    Und wenn die Kurse dann hoffentlich weiter gefallen sind, dann müsste ich irgendwann mal wieder neu einsteigen.
    Aber wann?
    Außerdem liebe Fans hier vergesst nicht:
    Wenn wir jetzt Aktien mit Gewinn verkaufen zahlen wir erst mal vom Gewinn 25% Abgeltungssteuer.
    Das Geld ist erst mal weg. Mit den neu gekauften Aktien müssen wir daher erst mal den Verlust durch die Steuer aufholen. Dann sind wir erst bei NULL. Also da wir heute schon sind.
    Erst danach kommen wir in die Gewinnzone. Das ist mir zu unsicher.
    Außerdem ist demnächst bei vielen Aktien Dividendentermin.
    Die will ich nicht verschenken - zumal ich ein ziemlich großes Depot mit vielen Dividendenaktien habe.
    Ihr seht, es ist alles nicht so einfach - auf jeden Fall nicht so einfach wie es hier mancher so schreibt.
    Gruss aus Stuttgart von McProfit

  • @McProfit
    ich bin bislang noch gar nicht investiert und möchte jetzt anfangen. Dazu möchte ich eine große Summe auf einmal in den MSCI World investieren.


    Ich habe Anfang Januar ein Depot bei onvista eröffnet, aber erst diese Woche die Unterlagen erhalten...natürlich war ich sauer, weil es solange gedauert hat, aktuell bin ich ganz froh darüber, weil der Kurs MSCI World aktuell unter dem von Anfang Januar liegt. Das Corona-Virus hat ja ganz offensichtlich einen größeren Einfuss auf die Wirtschaft. Täglich werden neue Fälle in neuen Ländern bekannt. Heute nun der erste Fall in NRW. Daher stellt sich für mich schon die Frage nach dem Market Timing. Ich halte die Risiken, dass der Kurs noch weiter sinkt für wahrscheinlicher, als das es jetzt wieder steil bergauf geht. Daher werde ich wohl noch 1-2 Wochen abwarten, bevor ich investiere. Market-Timing ist sicher schwierig, aber nun hat man aktuell ja eine Situation, die ganz klare Auswirkungen auf die Wirtschaft hat und deren Ende man aktuell nicht absehen kann.

  • Ich habe am 25.2. zweimal investiert. Zweimal investieren an einem Tag scheint nicht so sinnvoll zu sein. Ich muss das Geld loswerden, weil es davor die Jahre nur auf dem Tagesgeld gelegen hat. Rückblickend betrachtet hätte ich das Geld auch einfach stumpf Anfang 2019 investieren können und würde immer noch im Plus stehen.


    Hinterher ist man immer schlauer und eine Glaskugel habe ich schließlich nicht. Wenn das Geld erst mal investiert ist, bin ich auch wieder beruhigter, weil ich dann nur noch automatisiert per Sparplan investiere. Das finde ich deutlich angenehmer, weil bei größeren Einmalanlagen die Hemmschwelle doch schon deutlich höher ist.

  • Ich habe am 25.2. zweimal investiert. Zweimal investieren an einem Tag scheint nicht so sinnvoll zu sein. Ich muss das Geld loswerden, weil es davor die Jahre nur auf dem Tagesgeld gelegen hat. Rückblickend betrachtet hätte ich das Geld auch einfach stumpf Anfang 2019 investieren können und würde immer noch im Plus stehen.


    Hinterher ist man immer schlauer und eine Glaskugel habe ich schließlich nicht. Wenn das Geld erst mal investiert ist, bin ich auch wieder beruhigter, weil ich dann nur noch automatisiert per Sparplan investiere. Das finde ich deutlich angenehmer, weil bei größeren Einmalanlagen die Hemmschwelle doch schon deutlich höher ist.

    Ich habe vor ca. 2 Wochen 250.000€ in den MSCI World investiert und stehe jetzt mit 11% im Minus. Ich habe also in einer Woche mehr als 25.000€ verloren. Ich habe aber vor das Geld ungefähr 5-6 Jahre liegen zu lassen und relativ große Hoffnung, dass sich das bis dahin mindestens erholt hat. Wenn man sich in der Vergangenheit die größeren Einbrüche ansieht, stellt man fest, dass sich die Kurse auch schnell wieder erholt haben. Sicher ist das natürlich nicht. Aber mehr machen als abwarten ist jetzt nicht möglich.

  • Die meisten Aktien waren sehr sehr hoch bewertet.
    Corona gibt nur den Grund, zu einer realistischeren Bewertung zurück zu finden.


    Dauert noch, bis es wieder nachhaltig steigt. Wochen der Unsicherheit sind angesagt.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • Ich hatte Rund 400.000€ zum anlegen weil ich aktuell plane einen neuen Weg einzuschlagen. Dafür habe ich hier im Forum nach Strategien gesucht und bin von einem komplizierten 3 Töpfe Modell (cash, aktiver fonds und msci world) zu einem "Keep it simple" Ansatz gegangen. Die Hälfte des Geldes bleibt deshalb auf Fest und Tagesgeld und die andere Hälfte geht komplett in den msci. Somit wurde das Risiko durch Mischung austariert. Was wäre die Alternative gewesen? 300.000€ Cash rumliegen lassen und nur mit 100.000€ investieren? Ich habe mich für 50% entschieden und die bleiben so lange drin wie ichs mir leisten kann.

  • Hallo @Mudvayne
    ich mache es änlich, nur sind es bei mir nur 20 % in Festgeld. Ich habe auch noch aktive Fonds. Diese kaufe ich über meinen Fondsvermittler (AAV). Ab einen Depotbestand von 25 000 € übernimmt mein Fondsvermittler die jährlichen Depotkosten. Ich kaufe nur solche Fonds, wo ich 100 % Rabatt auf den Ausgabeaufschlag bekomme. Depot habe ich bei ebase.
    Gruß


    Altsachse

  • Mich würde sehr interessieren wie die aktiven Fonds mit diesem "Crash" -wenn man es schon so nennen darf- klar kommen. Für mich war die anfängliche Überlegung auch (zusätzlich) in einen relativ konservativen aktiven Fond (also mit nur 50% Aktien) zu gehen, um genau diese Fälle wie wir jetzt einen haben besser "abzufedern". In meiner Erfahrung verlieren sie in Krisen zwar weniger an Wert (überraschend kleiner Unterschied). Aber die Renditen die sie im Vergleich zum MSCIW (als Beispiel) in guten Zeiten liegen lassen, rechtfertigt es für mich nicht in diese zu investieren. Machst du da aktuell andere Erfahrungen?

  • Noch ein kleiner Zusatz. Wenn man sich den Kursverlauf des msciw mal genau ansieht, also von Anbeginn, stellt man fest, dass jede Krise nach spätestens 7 Jahren wieder "überwunden" war, auch wenn man dann schnell mit dem Verkauf sein musste (innerhalb 2-3 Monaten). Dann ist man dennoch selbst nach 7 Jahren im worst-case mit dem selben Geld raus gekommen, wie man initial investiert hat. Dazu kann man sich ja nen Preisalarm stellen, wenn man einfach nur den worst case "überleben" will. Die hier oft genannten 15 Jahre sind also nicht zwangsläufig notwendig, wenn man sich nur auf die Vergangenheit bezieht. Und aktuell geht es um einen Virus, der zeitlich begrenzt ist. Die anderen Krisen hatten wesentlich heftigere Ursachen... Banken waren nicht mehr liquide und so... Für mich ist jetzt die einzige mögliche Herangehensweise das Investment zu halten so lange es geht und vor allem die "Eier" dazu zu haben. Am besten die Broker App deinstallieren und in 5 Jahren wieder reinschauen, für den Seelenfrieden... :)


    Time in the market beats timing the market. :)


    Als kleine Hilfe für das seelische Wohlbefinden kann ich aktuell tatsächlich die aktuellen Zahlen des Virus empfehlen. Rund ein Drittel der gesamt Infizierten sind bereits wieder gesund. Die Letalitätsrate ist klein. Aktuell kurieren mehr Menschen von der Krankheit aus, als es neu Infektionen gibt. Die Zahl der Tatsächlich kranken sinkt also täglich. Man kann sich das wie ein Brandfeuer vorstellen, das einmal um den Globus geht und dabei jede Menge unreflektierte und überbewertete Panik auslöst, die den Markt schadet. Aber das wird sich in relativ kurzer Zeit erledigt haben (max 1-2 Jahre).


    Fazit: Nerven behalten und aussitzen wenn es geht.

  • Mich würde sehr interessieren wie die aktiven Fonds mit diesem "Crash" -wenn man es schon so nennen darf- klar kommen. Für mich war die anfängliche Überlegung auch (zusätzlich) in einen relativ konservativen aktiven Fond (also mit nur 50% Aktien) zu gehen, um genau diese Fälle wie wir jetzt einen haben besser "abzufedern". In meiner Erfahrung verlieren sie in Krisen zwar weniger an Wert (überraschend kleiner Unterschied). Aber die Renditen die sie im Vergleich zum MSCIW (als Beispiel) in guten Zeiten liegen lassen, rechtfertigt es für mich nicht in diese zu investieren. Machst du da aktuell andere Erfahrungen?

    Meine Einschätzung: Die meisten aktiven Fonds sind Indexschmuser, die durch Beimischung von renditefreien Anlagen ohne Volatilität die Gesamtvolatilität zu Lasten der Gesamtrendite reduzieren.


    Beispiel: 50%Vermögen aufs Girokonto, 50%in MSCI World. Der MSCI World halbiert sich, dann ist immer noch 75% Vermögen vorhanden. Hätte man 100% in MSCI World angelegt, wäre noch 50% Vermögen vorhanden.


    Ansonsten verlaufen ganz viele Charts 1:1 parallel zum MSCI World. Nur eben mit einem Abstand.

  • Keep Cool
    Hallo liebe Fans, da ich vermutlich der älteste Schreiber hier bin, erlaube ich mir ein paar Hinweise für die Neulinge im Börsengeschäft. Ich hoffe sehr dass ich nicht schulmeisterlich daherkomme.
    1.) In den letzten 10 Jahren hatten wir fast keine richtigen Kursrückgänge mehr. Viele Neulinge im Börsengeschäft kennen nur Gewinne. Daher ist es logisch dass bei einem Kursrückgang die Aufregung bei vielen besonders groß ist und dann schnell wieder verkauft wird, nach dem Motto: "Nie wieder Aktien".
    2.) Da die Medien Auflagen und Einschaltquoten brauchen wird jeder Kursrückgang zum Crash hochstilisiert. Dabei weiß jedes kleine Kind dass ein Crash ein Ereignis ist wo etwas kaputt geht. Die wertvolle Vase fällt zu Boden. Das Auto hat Totalschaden. Bei einem Börsencrash sind jedoch ALLE Aktien noch da, keine einzige ist weg. Auch die Dividende gibt es weiterhin. Nur der Kurs ist gesunken.
    3.)Ich bin seit 40 Jahren an der Börse und habe meine ersten Aktien 1980 gekauft. Der Dow war damals bei 1.000 Punkten, heute bei über 20.000.
    Ich habe in dieser Zeit mindestens 10 x einen Crash überlebt und danach immer wieder höhere Kurse erlebt wie VOR dem Crash: Tschernobyl-Katastrophe 1986, Golfkrieg 1990, Kosovokrieg 1998, Internetblase/Neuer Markt 2000, World-Trade-Center-Anschlag, Lehmann-Pleite 2008, Atomkatastrophe Fukushima 2011.
    Jedes mal wurden die Aktien bis zu 30% billiger gehandelt.
    Leider lese ich in keiner Zeitung, dass es danach auch jedes Mal wieder nach OBEN ging.
    Und zwar immer höher als VOR der Krise.
    Daher meine Empfehlung:
    Zum Schutz der vielen Privat-Anleger sollte man einfach mal für 6 Monate die Börse schließen bis nach der "Krise"
    Die Aktionäre würden Nerven sparen und sie hätten ja immer noch mit der Dividende eine nette Rendite.
    4.) Falls Ihr von meinem Text noch nicht gelangweilt seid, dann NOCH ein Hinweis.
    Wenn in der Zeitung steht: "Anleger trennen sich massenhaft von Aktien...." dann überlegt mal logisch:
    Wie trennt man sich denn von Aktien? Die Bank nimmt keine Aktien zurück, auch die Börse nimmt keine Aktien
    und schon gar nicht die jeweilige Firma. Von Aktien kann man sich nur durch Verkauf trennen. Dazu braucht man einen Käufer. Fazit: Jede Aktien von der sich irgendein Anleger zur Zeit "trennt" wird von einem ANDEREN Anleger gekauft.
    Egal wie hoch oder tief der Kurs ist, ALLE Aktien sind auch nach einem Verkauf noch da,
    sie haben nur den Besitzer gewechselt.
    Lesen die Menschen die zur Zeit Aktien KAUFEN eigentlich keine Zeitung?
    Sind das alles Dummköpfe? Oder warum wohl kaufen diese Leute Aktien?
    Das war mein Wort zum Sonntag.
    Danke wenn Du so lange gelesen hast. Gruss von McProfit aus Stuttgart.