Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Hallo @ji/sp2312, willkommen in der Community.


    Die hier bei Finanztip vertretene Meinung ist, dass sog. Markttiming, also Einstieg zu tiefen Kursen, i.d.R. nicht funktioniert, sondern der Einstiegszeitpunkt aufgrund der in der Vergangenheit über lange Zeit steigenden Kurse nicht wirklich relevant ist.


    Wichtig ist sich darüber im Klaren zu sein, dass der hier empfohlene MSCI World vor nicht allzu langer Zeit (2008/2009) auch mal 50 Prozent verloren hat und 2015/16 20 Prozent. Wenn das erschreckend ist sollte der Aktienanteil der Gesamtanlage nicht zu hoch sein, damit Du nachts gut schlafen kannst.


    Persönliche Meinung 1: Ich würde einen größeren Betrag nicht auf einmal anlegen, sondern über einen Sparplan in Tranchen über einen Zeitraum verteilt anlegen. Meine sind 10 und 13, für die habe ich einen größeren Betrag über die letzten 10 Monate angelegt, dabei waren ein paar hohe Kurse, z.B. im Januar, aber auch günstige Kurse.


    Persönliche Meinung 2: In Abweichung zur allgemeinen Meinung achte ich auf die sog. Saisonalität. Statistisch sind im Herbst schlechte Börsenmonate, d.h. hier bestehen Kaufchancen.

  • Hallo Kater.Ka,
    danke für die schnelle und detaillierte Antwort.
    Also werde ich mich doch mit dem Thema ETF's auseinandersetzen müssen und wie du auch sagst mit einem Sparplan beginnen.
    Und evtl. bei günstigen Kursen mehr anlegen.

  • Hallo zusammen,
    das bedeutet für mich (Familienvater mit 2 Töchtern 14J. und 17J.) momentan nicht in ETF's investieren. Sondern warten bis die Kurse fallen?

    Hallo,


    darauf warten manche ja schon seit 4-5 Jahren. Da niemand weiß, ob die Kurse steigen oder fallen, kann auch niemand die Frage seriös beantworten. Ich würde mir überlegen, ob der geplante Anlagehorizont zur Volatilität der Anlage passt.

  • Zum Thema der Crash "muss" bald kommen, habe ich im Leitartikel vom letzten Brandmaier Heft etwas lustiges gelesen (frei zitiert):


    Und zwar spricht man wohl vom Ende einer Hausse bzw. einem Bärenmarkt, wenn der S&P mindestens 20% korrigiert.


    https://investorenausbildung.d…-baerenmarkt-vorbereiten/
    https://www.att-trading.com/trading-wiki/boerse/hausse



    Der S&P hat 2011 wohl um 19,5% nach unten korrigiert. Lt. Wikipedia waren es am 3.10.2011 19,4% Minus. Nur weil damals also 0,5% bzw. 0,6% Verlust gefehlt haben, haben wir also die wohl längste Hausse aller Zeiten.
    Ansonsten wäre die Hausse schon vor knapp 7 Jahren um gewesen und die jetzige Stärkephase wäre gerade mal höchstens durchschnittlich.


    Dieses Argument der Untergangspropheten ist also so naja...

    • Offizieller Beitrag

    Frage an die Gemeinde:
    Wir sind uns wohl einig, dass Psychologie eine wichtige Rolle beim Investieren spielt. Wie können wir bei Finanztip die eher unerfahrenen Anleger besser auf die Fallstricke, die einem die eigenen Nerven spielen, vorbereiten? V.a. wenn es irgendwann wieder raueres Fahrwasser geben wird?
    Der Mensch ist leider Herdentier und für langfristig rationale Entscheidungen schlecht gebaut...

  • Ich schreibe in solchen Fällen immer das gleiche, nämlich dass der hochgelobte MSCI World in der Finanzkrise > 50% und 2015/16 knapp 20% verloren hat, und stelle dann die Frage ob sich der Anleger sicher ist, dass eine Anlage mit solchen Schwankungen und ungewissem Ausgang für sie/ihn geeignet ist

  • Manche schreiben auch von einem 13-jährigen Bärenmarkt (2000-2013). An den Charts kann man viel drehen.


    In der aktuellen Capital ist ein interessantes Interview mit Ken Fisher, wer ein paar bullische Argumente lesen möchte, wird dort bedient.

  • Der MSCI-World ex USA ist seit Mitte Januar 2018 und 15 Prozent gefallen und der fulminante Anstieg in den USA basiert nur auf einer Handvoll Tech-Aktien. Vielleicht ist der Crash auch schon da und keiner kriegt es mit ?(

  • Frage an die Gemeinde:
    Wir sind uns wohl einig, dass Psychologie eine wichtige Rolle beim Investieren spielt. Wie können wir bei Finanztip die eher unerfahrenen Anleger besser auf die Fallstricke, die einem die eigenen Nerven spielen, vorbereiten?...

    Es wird wohl nicht gelingen, den Menschen ihre Ängste zu nehmen. Das versuchen bereits Heerscharen von Politikern und Psychologen.
    Wenn man es dennoch versucht, sollte man m.E. zuerst bei den erfahrenen Anlegern ansetzen, wie dieser Thread auch zeigt.

    • Offizieller Beitrag

    Dass das in der Masse nicht funktionieren wird, ist mir klar. Sonst würden wir ja die ganze behavioral finance auf den Kopf stellen ;)


    Aber dennoch ist meine Frage: Wenn jemand willens ist, sich selbst reflektieren, aber noch keinen Börsencrash mitgemacht hat - wie kann man demjenigen helfen, sich auf Situationen wie 2008 vorzubereiten?
    Ihm ein Gefühl dafür zu vermitteln, wie das ist, wenn alle es mit der Angst zu tun kriegen und über das Ende des Weltfinanzsystems in großen Tageszeitungen geschrieben wird? Wenn der Satz, dass der MSCI World über die letzten x Jahrzehnte 7% p.a. gemacht hat, plötzlich wie Makulatur und einfach hohl erscheint?


    Been there, seen that.


    Tipps zum Selbstcoaching also...

  • Tipps zum Selbstcoaching also...

    Ich investiere monatlich 500 Euro in den MSCI World. Die Sparrate fehlt im Alltag nicht, ich kann einen Totalverlust aushalten ohne dass sich unser Lebensstandard spürbar ändert, das Geld ist für kein Ausgabeziel eingeplant. Dennoch erhoffe ich mir in 30 Jahren damit ein paar Hunderttausend zu besitzen. Aber prinzipiell läuft das Ganze auf Autopilot. Ich habe Depots bei DKB, Comdirect und Flatex. Aktuell nutze ich das Comstage Angebot von DKB. Inzwischen schaue ich auch nur noch sporadisch auf den Depotwert. Mein Herz hängt nicht dran.


    Mit dieser Einstellung schlafe ich ausgezeichnet.