Hilfe der Crash kommt... (bald?)

  • Tja, mein Fondsvermittler textete dazu "Aussteigen aus ETFs, solange Sie noch können" - Anfang Oktober 2017

    Wärst Du damals doch nur ausgestiegen, dann könntest Du jetzt zu Tiefstpreisen wieder einsteigen...


    Ach ne, Mist. War ja Geblubber mit dem Oktobercrash... Hat nicht der Müller den Crash auf Mai letztes Jahr getimt?


    Ist irgendwie wie die Typen, die früher auf jedem Fest ganz ohne Hemmungen und Selbstreflektion jede Tusse angegraben haben. 99 mal gabs n Korb. Und die 100. war so verzweifelt, dass se doch mit dem heim ist.... :saint:<3

  • Zitat von Grantham

    Es gebe nun eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass wir bis 2020 die Endphase einer Blase erleben.

    Mit anderen Worten: Entweder geht es weiter aufwärts oder es bricht ein, jeweils mit 50%iger Wahrscheinlichkeit. :sleeping:

  • Ich sehe das eher gelassen. Meine Erträge realisiere ich ohnehin erst im Dezember. Entweder ist da noch soviel Buchgewinn vorhanden (womit ich stark rechne), oder die Gewinnmitnahme fällt einmal aus.
    Bei mir gibt es da keinen Grund in Hektik zu verfallen.
    Ich bin jedoch etwas überrascht, dass ein Fondsvermittler bei solchen Themen versucht Ratschläge zu erteilen.
    Gruß


    Altsachse

  • Ich bin jedoch etwas überrascht, dass ein Fondsvermittler bei solchen Themen versucht Ratschläge zu erteilen.


    Das war eine Gegenposition zur Propagierung der ETF. Ein guter aktiver Fondsmanager soll ja seine Anleger vor Verlusten schützen, die ein Index und damit ETF ungebremst erleidet.


    Leider ist das ja nicht so ganz richtig, da Absicherung Geld kostet und Markttiming nur beschränkt funktioniert.


    Ich sehe diese Aussagen ziemlich kritisch wenn sie undifferenziert kommen. Genauso fand sich ein Bericht über die Outperformance eines aktiven Fonds gegenüber DAX, der jedoch zu ca. 50% MDAX investiert war. Gegenüber der gemittelten Performance der beiden Indizes hat er dann keine Überperformance gebracht.

  • Mein Fondsvermittler schreibt mir in der Regel nur 2 mal im Jahr. Da ist zwar auch manchmal etwas Werbung dabei. Aber Ratschläge zum Anlageverhalten gab es bisher nicht. Zumindest habe ich es nicht bewußt wargenommen.
    Gruß


    Altsachse

  • Sind diese kleineren Ausschläge jetzt schon der große Crash?


    Irgendwo habe ich letztens gelesen, dass das Fehlen von Rücksetzern nahelegt, dass demnächst der Crash kommt.


    Jetzt kommen Rücksetzer und Leute werden nervös.


    Irgendwie kein Indiz dafür, dass die Leute nachhaltig investieren und nicht zocken wollen. ?(

  • Wer vor Jahren zu günstigen Preisen eingestiegen ist und schon massig Dividenden kassiert hat kann ja auch entspannter sein als der Pöbel der erst kürzlich „gezwungenermaßen“ Aktien gekauft hat ;) ich hab vor genau 1 Woche nachgekauft (perfektes timing :D -.-) Vor einer Woche war genauso klar wie jetzt das die Zinsen steigen werden, warum die Kurse jetzt erst Fallen, tjaaaa das ist dann wohl die berühmte Marktefffizienz blabla, aber mal sehen wies weitergeht ^^)

  • Jetzt kommen Rücksetzer und Leute werden nervös.

    Ich erinnere an die Diskussion letzten Spätsommer, als wir hier Beschwerden hatten, dass die Sparpläne vom Jahresanfang knapp ins Negative gingen. Jetzt ist es (noch) besser.


    Kleiner Blick in die Glaskugel


    Wenn man das 61er Retracement (=übliches Korrekturniveau) der letzten Anstiegsstrecke seit Anfang 2016 ermittelt kommt man beim DAX auf das Kursniveau von Anfang 2017, beim MSCI World auf EUR-Basis bei Dez.2016, auf USD-Basis bei August 2017. Da wird es dann hier interessant, obwohl es kein richtiger Crash sondern eine 20% Korrektur ist.

  • Also ein ordentlicher Rücksetzer ist es definitiv. Da drehen insb. die USA Werte schnell richtig ins Negative (Kurse + Währungseffekt aktuell).
    Jetzt fängt hat trotz aller positiver Unternehmensnachrichten halt auch massiv die Psychologie an und das darf man am Kapitalmarkt nie unterschätzen, denn Gründe gäbe es jetzt kurzfristig gar nicht so viele wieso es so abwärts geht (die paar Minipunkte FED Erhöhung??).


    Ne gute (sehr kurze) Zusammenfassung finde ich hier https://boerse.ard.de/anlagest…t-der-aktienmarkt104.html


    Ich ärgere mich zwar, dass ich Anfang des Jahres noch ein paar Käufe gemacht habe, allerdings bin ich überzeugt, dass ich mich in 10 Jahren ärgern werde, dass ich damals nicht mehr gekauft habe.
    Dass ich Markttiming hinbekomme, habe ich schon vor vielen Jahren aufgegeben :D


    Wer Qualitätsaktien hat, der muss es jetzt als aussitzen und blos nicht jeden Tag ins Depot schauen. Und wer Geld hat und vom Unternehmen an sich überzeugt ist, der sollte es als gute Einstiegsgelegenheit sehen. Wann die (Zwischen-)Talsohle erreicht ist weis eh wieder niemand.

  • Irgendwie kein Indiz dafür, dass die Leute nachhaltig investieren und nicht zocken wollen.

    Das gilt im Zweifel (hoffentlich) für private Investoren, an den Börsen sind aber viele Zocker und Hedgefonds unterwegs und die wollen genau das und zwar Zocken bzw. eben von Kursschwankungen profitieren.


    Vor einer Woche war genauso klar wie jetzt das die Zinsen steigen werden, warum die Kurse jetzt erst Fallen, tjaaaa das ist dann wohl die berühmte Marktefffizienz blabla, aber mal sehen wies weitergeht ^^)

    Lustig finde ich vor allem, wie Funk und Fernsehen darauf reagieren. Seit Jahren hört man in der Börse vor acht (ARD) oder von den so genannten Börsenexperten im Bayerischen Rundfunk, das die Börsenprofils (mehr oder weniger) keine Alternativen sehen und Aktien die Wahl der Stunde sind. Und was höre ich heute in "B5 Börse": Börsenprofis hätten schon lange vor dem anstehenden Crash gewarnt. Also frei nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschätz von gestern.


    Da wird es dann hier interessant, obwohl es kein richtiger Crash sondern eine 20% Korrektur ist.

    Das sehe ich auch so - schon komisch, Wochenanstiege von 4 bis 5 Prozent werden schon fast als normal angesehen, wenn´s mal in gleicher Höhe in die andere Richtung geht, dann wird schon vom Crash schwadroniert.


    Ich ärgere mich zwar, dass ich Anfang des Jahres noch ein paar Käufe gemacht habe, allerdings bin ich überzeugt, dass ich mich in 10 Jahren ärgern werde, dass ich damals nicht mehr gekauft habe.

    Alles eine Frage der Perspektive: Ich bin mir sicher, dass du in den nächsen Monaten noch Kurse sehen wirst, die dich einerseits noch mehr ärgern werden, anderseits dann (dein) Potential auf Sicht von 10 Jahren noch erhöhen werden.


    Übrigens: Auch der von dir geschätzte J.B. hat ja vorsorglich sein Konzept schon mal angepasst. Hast du seine letzte Werbe-Postille gelesen? Sinngemäß steht da, jeder "Tag ist ein Kauftag" ist vielleicht ( ;) ) auf Sicht von 5 bis 10 Jahren nicht erfolgreich, aber nach 30 (!) Jahren geht das Konzept ganz sicher auf. Jaja, und langfristig sind wir alle tot. Die Zielgruppe von Anlegern, die heute mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen kann, dass man das Geld 30 Jahre lang liegen lassen kann, dürfte sehr überschaubar sein:
    - die unter 20-jährigen haben meist noch nicht das Geld - außer die Eltern legen den Grundstein, trotzdem wohl eher die Ausnahme
    - die 20 -40-jährigen haben oft andere Prioritäten, vgl. den sehr anschaulichen Beitrag von @Andreas :Die Frage nach Altersvorsorge, Geldanlage, der richtigen Bank und dem ganzen Rest - Geldanlage - Finanztip-Community
    - den über 50-jährigen fehlt die Lebenserwartung, wenn sie nicht gleich die Vermögensübergabe an die Kinder einplanen

  • Ich kann nur aus meiner Perspektive sagen, dass ich beabsichtige weiterhin meine Sparrate in global diversifizierte ETFs mit minimaler Kostenquote zu stecken. Solange Finanztip, Stiftung Warentest und andere von mir anerkannte Institutionen nicht vor Risiken durch ETFs warnen, die für mich nachvollziehbar sind, bleibt es bei einer sturen und nicht getimten Geldanlage. Allerdings in einem Maße, der für unseren Familienfrieden nicht gefährlich ist, das heißt, wenn das Geld weg ist, fahren wir trotzdem noch in Urlaub, halt eine Nummer kleiner, wir kaufen trotzdem ein neues Auto, halt eine Nummer kleiner, etc. Und eigentlich wäre ein Einbruch heute um 50% genau das was ich jetzt brauche, dann kann ich wenigstens günstiger einkaufen als gestern.

  • Das einzige was mich daran echt freut, ist, dass Trumpyboy noch vor wenigen Tagen meinte die hohen Kurse wären eine Bestätigung seiner Politik. Da frag ich mich was er jetzt twittert :D



    Und eigentlich wäre ein Einbruch heute um 50% genau das was ich jetzt brauche, dann kann ich wenigstens günstiger einkaufen als gestern.

    So sehe ich es auch, aber leider darf man wie gesagt die Börsenpsychologie nie unterschätzen. Ich könnte mir vorstellen, dass eine Vielzahl der institutionellen Anleger irgendwelche Stopp Loss Orders gesetzt hat, die bei solchen Rücksetzern zu hauf ausschlagen werden, was den Effekt natürlich noch verstärkt.
    Und Kapitalmarktskeptiker werden sicher jetzt nicht einsteigen, im Gegenteil eher Angst haben und gleich wieder alles verkaufen, wenn sie im Zuge der Anstiege der letzten Jahre eingestiegen sind, sieht man sehr schön an Bitcoin Euphorie zuletzt.


    Lustig finde ich vor allem, wie Funk und Fernsehen darauf reagieren. Seit Jahren hört man in der Börse vor acht (ARD) oder von den so genannten Börsenexperten im Bayerischen Rundfunk, das die Börsenprofils (mehr oder weniger) keine Alternativen sehen und Aktien die Wahl der Stunde sind. Und was höre ich heute in "B5 Börse": Börsenprofis hätten schon lange vor dem anstehenden Crash gewarnt. Also frei nach dem Motto: Was interessiert mich mein Geschätz von gestern.

    Ja so ist es, nervt nur noch und hält denke ich erst Recht viele kleine Privatanleger davon ab auch mal mit für sich angemessenen Summen Erfahrungen auf dem Kapitalmarkt zu sammeln.
    Bin ich als Threadersteller jetzt eigentlich auch ein Guru, weil ich den Crash vielleicht bald vorhergesagt habe?? ?(


    Aber mal ne Frage in die Runde:
    Wie verhaltet Ihr Euch jetzt? Freuen, dass es günstige Einstiegsgelegenheiten gibt? Ein gewisses Limit gesetzt ab wann man einsteigt? Gestern noch schnell ausgestiegen? Sparplan gestoppt/weiter durchgezogen?


    Jetzt hat man endlich mal wieder was zu diskutieren, statt immer nur bedenklich auf neue Kurshöchststände zu schielen und bange auf den Crash zu warten...

  • Aber mal ne Frage in die Runde:
    Wie verhaltet Ihr Euch jetzt? Freuen, dass es günstige Einstiegsgelegenheiten gibt? Ein gewisses Limit gesetzt ab wann man einsteigt? Gestern noch schnell ausgestiegen? Sparplan gestoppt/weiter durchgezogen?

    Bei mir läuft einfach alles weiter. Sparrate wie bisher. Heute ist weder der "Niedrigststand meines Lebens", noch der "Höchststand meines Lebens". Was es ist, werde ich erst in der Retrospektive wissen.


    Ich gehe einfach davon aus, dass die Börsenkurse im Laufe von Jahrzehnten steigen werden und ich sie weder vorhersehen noch beeinflussen kann. 2% p.a. Rendite für 30 Jahre? Dann ist das eben so. 5%? Um so besser.

  • Ich habe in ETF's investiert, um langfristig eine vernünftige Kapitalanlage zu erreichen. Da steige ich nicht aus, wenn es mal quietscht. Ich halte es mit dem "Finanzwesir": Börse ist wie Paternoster-Fahren. Die Fahrt durch den Keller ist ungefährlich, so lange man nicht aussteigt.Seht Euch den MSCI World-Index seit 2000 an. Den hat es immer wieder kräftig gebeutelt, und immer wieder ging es dann bergauf.
    Was mich mal interessieren würde: Wann wäre ein guter Zeitpunkt, in ETF-Anleihen einzusteigen? Sollte man noch warten, bis die Zinsen spürbar steigen?

  • Wann wäre ein guter Zeitpunkt, in ETF-Anleihen einzusteigen? Sollte man noch warten, bis die Zinsen spürbar steigen?

    Gegenfrage: Kennst Du den Zusammenhang Zins, Rendite, Kurs, Restlaufzeit, Duration?


    Nur mal so exemplarisch: Der beliebte IE00B3F81R35 hat eine Duration von rund 5,25, d.h. wenn Draghi die Zinsen um 1% erhöht, ist ein Rückgang des Kurses des ETF um 5,25% zu erwarten. So etwas würde ich daher noch nicht kaufen.