S&P 500 EFT an inländischer Börse (Deutschland) oder ausländischen Börse kaufen?

  • Schönen Samstag zusammen,
    was würdet ihr mir unter folgenden Bedingungen empfehlen:
    (1) Kaufe meine ETFs über einen ausländischen (niederländischen) Broker (Degiro)
    (2) Bin in Deutschland steuerfällig


    ist es günstiger unter Berücksichtung aller Steuern (Quellsteuern, Kapitalertragssteuer auf Dividenen und Kurssteigerungen) einen ausschüttenden S&P 500 EFT an der deutschen (z.B. SPDR S+P 500 UCITS ETF) oder an einer außländischen (z. B. ISHARES S&P 500) Bröse zu kaufen?


    Herzliche Grüße,Paul

  • Hallo Paul, willkommen in der Community.


    So ganz verstehe ich die Frage nicht. Du sagst, dass Du eh im Ausland kaufst. Damit wird zwar keine deutsche Quellensteuer vorab abgezogen, unabhängig davon sind die Erträge in D in der Steuererklärung für die Kapitalertragssteuer anzugeben inkl. Vorabpauschale. Das macht im Inland die Depotbank, im Ausland musst Du Dich selbst drum kümmern..


    Beide Fonds sind an deutschen wie ausländischen Börsen handelber, daher sehe ich bei diesen keinen Unterschied.


    Ich würde in D bleiben.


    Test hat gleichlautend geantwortet (ganz unten)https://www.test.de/Fondsbeste…ssteuer-wissen-5124267-0/

  • Hallo Kater!


    Danke für die Antwort. Nochmal für mein Verständnis


    (1) Wenn ich von meinem niederländischen Broker deutsche ETFs kaufe, dann zieht der ausändische Broker keine Quellsteuer ab?
    (2) Es macht steuerlich keinen Unterschied (auch nicht einfacher in der Erklärung), ob ich Dividenden von einem deutschen oder außländischen EFT bekomme und dieser dann wiederum Steuern abzieht?


    Viele Grüße!

  • (1) Wenn ich von meinem niederländischen Broker deutsche ETFs kaufe, dann zieht der ausändische Broker keine Quellsteuer ab?

    Meine Aussage bezieht sich auf die deutsche Kapitalertragssteuer, die als 25-prozentige Abgeltungssteuer erhoben wird. Diese wird in NL nicht erhoben. Ob es dort eine andere Quellensteuer gibt ist mir nicht bekannt. Auf u,a, deutsche Dividenden müssen Fonds seit diesem Jahr Körperschaftssteuer zahlen, dafür gibt es dann auf Anlegerebene die sog. Teilfreistellung der Erträge.


    Degiro schreibt dazu unter diesem Punkt in der FAQ https://www.degiro.de/helpcenter/faq/steuern/907


    (2) Es macht steuerlich keinen Unterschied (auch nicht einfacher in der Erklärung), ob ich Dividenden von einem deutschen oder außländischen EFT bekomme und dieser dann wiederum Steuern abzieht?

    MMn nicht, das ist der Sinn der neuen Fondsbesteuerung https://www.finanztip.de/index…stmentsteuerreformgesetz/ Der Abzug der Abgeltungssteuer auf die Erträge / auf die Vorabpauschale erfolgt nicht durch den Fonds sondern durch die Depotbank. Sofern nicht anderweitig verplant kann man den Abzug durch einen Freistellungsauftrag mindern / vermeiden.


    Die Einfachheit setzt aber wie oben ausgeführt voraus, dass die Anteile bei einem deutschen Depot liegen.

  • Echt vielen lieben Dank Kater für die ausführliche Antwort!


    Ich glaube, dass ich meinen Logikfehler entdeckt habe.


    Die Quellsteuer/Dividenden Tax auf Dividenden von Fond wird auf Basis des Landes, in dem der Fond aufgelegt wurde berechnet und nicht auf welcher Börse er gehandelt wird? Ist das richtig?


    Also ist die eigentliche Entscheidungsgrundlage, in welchem Land der Fond ansässig ist und der dahinterstehende Steuersatz?

  • Die Quellsteuer/Dividenden Tax auf Dividenden von Fond wird auf Basis des Landes, in dem der Fond aufgelegt wurde berechnet und nicht auf welcher Börse er gehandelt wird? Ist das richtig?

    Wenn Du es nur auf der Fondsebene betrachtest, ja, ist das Auflageland relevant. Meine Aussagen bezogen sich auf die Anlegerebene.


    Verbunden sind diese beiden Ebenen durch die bis 2017 mögliche Anrechnung der ausländischen Quellensteuer, die ab 2018 verlorengeht - im Gegenzug gibt es die Teilfreistellung. Überprüfen kannst Du dies mit den Angaben der Fonds zu gezahlter / noch anrechenbarer Quellensteuer im Bundesanzeiger.


    Beide von Dir ausgesuchten Fonds sind übrigens aus Irland. Der thesaurierende iShares hatte im Juli 2017 bei einem Kurs von rund 237 USD 4,49 USD ausschüttungsgleiche Erträge gemeldet mit 0,62 USD Quellensteuer. Bis dato hättest Du die Differenz versteuern müssen, künftig fiktiv für 2018 (falsch weil ich den Juli nehme, relevant ist der 01.01.) 237 * 0,87% * 70%, also ungefähr 1,44 USD. Kurzfristig also besser, langfristig auch durch die Teilfreistellung solange die Quellensteuer nicht über 30% der Erträge geht.