Newsletter: Tagesgeld-Pionier ING-Diba schafft Tagesgeld praktisch ab

  • Hallo miteinander,


    der Newsletter bringt es auf den Punkt: "ING-DiBa schafft das Tagesgeld ab" ... offenbar muss die deutsche Tochter der ING-Group inzwischen auch aufs Geld schauen. Es gibt bei der ING-DiBa schon seit einiger Zeit überhaupt keine vernünftigen 'klassischen' Sparangebote mehr.


    Mich ärgert, dass das Angebot schleichend schlechter wird. Die Möglichkeit, ETFs über einem Anlagebetrag von 500 € spesenfrei zu kaufen, ist abgeschafft worden. Das ETF-Sparplan-Angebot ist weiter sehr klein und die Spesen dafür sind im Vergleich zu hoch.


    Mal sehen wie lange das kostenfreie Girokonto bei der ING-DiBa noch Bestand hat.


    Wohlgemerkt, das soll kein ING-DiBa-Bashing sein: Ich bin mit der Bank, dem Service und der Abwicklung von Zahlungsaufträgen/Wertpapierkäufen etc. weiter mehr als zufrieden. Was mich enttäuscht, ist die Entwicklung des Angebots ...


    Also dann - wie überall gefordert - Flexibilität: ETF-Sparpläne zu comdirect, klassisches Sparen zur Umweltbank und Festgelder zu Zinspilot ...


    Es kann der ING-DiBa doch nicht recht sein, wenn Kundengelder abfließen, oder? Aber vielleicht ändert sich dann was.


    Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    um mit Ihrem letzten Satz anzufangen, wenn Sie Sparguthaben aller Art abziehen, tun Sie der ING- DiBa (und allen anderen ähnlich vorgehenden Banken) einen Gefallen. Geld wird mit Schuldzinsen und Gebühren verdient. Das ist keine böse Erfindung einer Bank sondern die Folge der Währungspolitik der EZB.


    Die Bevölkerung des 7. bis 10. Einkommensperzentils haben schlicht zu viel Geld, das weg muss (ohne das oberste eine %). Ich denke, viele Leser von Finanztip gehören dazu. Die Vernichtung dieses Geldes durch 1-2 % p.a. effektive Inflation auf Sparanlagen dauert zu lange. Neben den Klassikern verlorener Krieg, Hyperinflation und schlichter Enteignung, die ggf. auch das oberste Prozent betreffen, ist doch ein gepflegter Börsencrash eine relativ harmlose Methode. Wenn dann in der Baisse bei 20% des Kaufkurses die Kleinanleger von Aktien (und deren Derivate z.B. ETFs) nervös verkaufen, ist doch viel gewonnen. Die unteren 6 Perzentile werden kein Mitleid haben.


    Die Politik der EZB zwingt die Banken geradezu – sie betreiben keine Politik – ihre Kunden weg von Spareinlagen hin zur Börse zu drängen. Da ich selbst ein Konto bei der ING- DiBa habe, konnte ich gut verfolgen, wie die Bank geradezu mustergültig diese Strategie verfolgt. Die letzten einigermaßen Zinsen zahlenden Banken werden notgedrungen folgen.


    Gruß Pumphut

  • @Pumphut


    Du klingst ein wenig so, also glaubst du dass irgendwer von denen da oben oder vielleicht alle gemeinsam einen Masterplan verfolgen. Glaubst du das oder missverstehe ich dich? Und wenn ja, soll "das System" im konservativen Sinne erhalten bleiben? Wollen die Reichen und Mächtigen reich und mächtig bleiben? Oder soll die Welt weiterentwickelt werden? Und manche sind die Gewinner, andere die Verlierer? Und wer gewinnt und wer verliert wird ebenso gesteuert?


    Manchmal wünschte ich, wir könnten hier per click ne Telco aufsetzen. Das wäre viel spannender. :thumbup:

  • So ganz unrecht hat @Pumphut ja nicht wenn man den Effekt betrachtet. Das Grundproblem ist Notwendigkeit die Staaten stabil zu halten. Das funktioniert nur wenn diese ihre Staatsschulden prolongieren können, denn diese werden nicht zurückgezahlt. Dazu dient die Niedrigzinspolitik. Wenn man dagegen die Vermögenspreisinflation sieht ist die Enteignung der Sparer inkl. privater Altersvorsorge ja bereits weiter fortgeschritten als von @Pumphut formuliert. Ob es darüber hinaus die Börsenkrach-Verschwörung gibt oder "nur" aus den Blasen Luft abgelassen wird werden wir sehen.

  • Ich wollte mich keineswegs darüber lustig machen falls du, Kater das glaubst. Ich fand es eine interessante Überlegung die ich so noch nicht hatte und wollte sichergehen, dass ich pumphut richtig verstanden habe.


  • um mit Ihrem letzten Satz anzufangen, wenn Sie Sparguthaben aller Art abziehen, tun Sie der ING- DiBa (und allen anderen ähnlich vorgehenden Banken) einen Gefallen. Geld wird mit Schuldzinsen und Gebühren verdient. Das ist keine böse Erfindung einer Bank sondern die Folge der Währungspolitik der EZB.

    Das wäre mir jetzt zu einfach als Erklärung. Die Wirtschaft boomt, Handwerk und Industrie haben volle Auftragsbücher. Kredite werden weiterhin nicht zum Nulltarif vergeben. Deswegen könnte eine Bank, die ja auch Kredite anbietet, ja durchaus mit dem Geld arbeiten, oder?


    Dass die Niedrigzins-Politik der EZB für die klassischen Sparer eine Katastrophe ist, darin sind wir uns einig.


    Bezüglich der Anlagemöglichkeiten an der Börse sehe ich nicht so schwarz wie @Pumphut ...


    Grüße,
    Andreas

  • Hallo,


    ich würde es nicht Verschwörung nennen wollen, es ist schlicht Politik, zuvorderst natürlich die Politik der EZB zur Staatsfinanzierung. Diese hat aber ein paar Nebeneffekte; u.a. die langsame (Negativzins) oder ggf. auch etwas schnellere(Börsencrash) Enteignung der Mittelschicht. Da wir hier in einem Forum für Anleger sind, ist es m.E. sinnvoll, sich ab und zu klarzumachen, in welchem politischen Umfeld man sich bewegt.


    Die ING- DiBa exerziert den seit 2-3 Jahren zu beobachtenden Umschwung vom langsamen zum potenziell schnellen Geldverlust – auch bei Finanztip mit empfohlen – geradezu mustergültig. Um es nochmals zu betonen, nicht als Teil einer Verschwörung, sondern weil ihr die politischen Rahmenbedingungen kaum eine andere Wahl lassen.


    Das eine Prozent der sehr Reichen wird so oder so nicht verlieren. Im Gegenteil, wenn der Kleinanleger billig verkauft, ist es Zeit zuzuschlagen.


    ”There’s class warfare, all right, but it’s my class, the rich class, that’s making war, and we’re winning.” (Warren Buffett; New York Times, 26.11.2006)


    Gruß Pumphut

  • Hallo


    Die Finanzwelt hat sich doch längst von der Realwirtschaft abgekoppelt. Die Banken brauchen für die Kreditvergabe kein Spargeld mehr, das sog. Vollgeld ist längst abgeschafft.


    Eine der unumstößlichen Börsenweisheiten ist, die nächste Krise kommt bestimmt. Nur keiner weiß wann, ich auch nicht.


    Eine Politik, die einen kleineren Anleger (sagen wir mal 100TEuro) mangels anderer Alternativen in Aktien oder deren Derivate drängt und nach dem Crash hat er noch 20 TEuro, die nenne ich schon Enteignung. Optimismus für eine Börsenanlage kann man nur haben, wenn man eiserne Nerven hat und mindestens 10 Jahre Zeit. Vielleicht geht aber das Auto vorher kaputt oder man möchte seine Kinder im eigenen Haus aufwachsen sehen.


    In der Hoffnung, Sie behalten recht. Gruß Pumphut

  • um mit Ihrem letzten Satz anzufangen, wenn Sie Sparguthaben aller Art abziehen, tun Sie der ING- DiBa (und allen anderen ähnlich vorgehenden Banken) einen Gefallen. Geld wird mit Schuldzinsen und Gebühren verdient. Das ist keine böse Erfindung einer Bank sondern die Folge der Währungspolitik der EZB.

    Ja, wenn ich überall mein Geld abziehe wohin dann das Geld? Alles in Fonds/Aktien zu investieren kann es ja auch nicht sein.
    Rechnet sich für die Bank Festgeld/Sparpläne?