Zinspilot HSH-Nordbank

  • Hallo, aus aktuellem Anlass habe ich mich noch mal mit der HSH-Nordbank beschäftigt. Über Zinspilot wird da momentan mit die beste Verzinsung angeboten. Da die HSH aber nicht gerade durch Stabilität und Sicherheit aufgefallen ist, um es mal euphemistisch zu formulieren, war ich skeptisch. Jetzt wurde sie ja endlich (so gut wie) verkauft, auch an einen Käufer der nicht gerade durch Stabilität und Sicherheit auffällt. Nach meinen Recherchen greift aber für die HSH-Nordbank die Sicherung der Sparkassengruppe und im Zweifelsfall sogar Deutschland. Das macht die Sache wieder deutlich sicherer und ich fühle mich z. B. dabei wohler, als die von Finaztip empfohlenen Bank aus Großbritanien, die mag zwar solider sein, aber ob GB nach dem Brexit im Zweifel nicht eigene Interessen über die von Deutschen Kunden stellen würde, da habe ich größere Zweifel.
    Aber eine Sache konnte ich nicht herausfinden. Im Falle einer Pleite von HSH und mehreren Sparkassen, gibt es da eine Reihenfolge, welche Bank(kunden) zuerst bedient würden? Weiß das jemand?


    Liebe sonnige Grüße und noch einen schönen Tag!


    :)

  • Im Falle einer Pleite von HSH und mehreren Sparkassen, gibt es da eine Reihenfolge, welche Bank(kunden) zuerst bedient würden?

    Im Zuge einer anderen Frage hatte ich mal in die Satzung der Sicherungseinrichtung hineingeschaut. Da ist nichts zu finden. https://www.dsgv.de/de/sparkas…rkassen-finanzgruppe.html
    Ich würde auch auf diese ganzen Sicherungseinrichtungen nichts geben, da bis dato nur Kleinstinstitute abgewickelt wurden und eine echte Schieflage - Dein Szenario mehrere Sparkassen und die HSH - ist mMn nicht beherrschbar, da die Sicherungssumme von 0,8% der Einlagen eh erst 2024 zu erreichen ist.


    Immer an den legendären Auftritt von Merkel und Steinbrück am 05.10.2008 denken, wo de facto eingestanden wurde, dass die Einlagen eben nicht sicher sind.


    Also wie immer: streuen, mehrere Länder mit gutem Rating, in D mehrere Verbünde, also private, rote, blaue

  • Aber wenn Deutschland bzw. die Sparkassen nicht haften würden, dann würde doch niemand mehr sein Geld zur Bank bringen. Und das kann ich mir nicht vorstellen, dass die Banken das riskieren würden. Die haben ja grundsätzlich genug Geld, dann schnallen die lieber den Gürtel kurzfristig enger, um langfristig weiter Kunden (Leute die ihr Geld der Bank geben) zu haben. Bzw. oder falls der Crash wirklich so groß wäre, dass da nicht mal der Steuerzahler für aufkommen kann, dann ist das Geld eh nichts mehr wert, weil dann ein Dominoeffekt eintritt und dann gehts erstmal ganz abwärts.
    Oder glaubst du wirklich, dass dann Kunden von Sparkassen in Deutschland auf ihrem Verlust sitzen bleiben, dass das politisch hingenommen würde @Kater.Ka ?

  • @fitom ich dachte die Sparkassenversicherung ist die aktuelle, aber den Artikel habe ich so verstanden, dass noch eine andere greift?


    Na dann heißt es wohl erst mal nur Daumen drücken, dass es gut geht und Deutschland dafür einsteht. In spätestens zwei Jahren würde ich da aber auch nicht mehr investieren.

  • Aber wenn Deutschland bzw. die Sparkassen nicht haften würden, dann würde doch niemand mehr sein Geld zur Bank bringen.

    Das ist im Grundsatz auch so. Wenn Du Dir die Rettung der HRE anschaust - das war der Kontext von Merkel/Steinbrück - dann sind da rund 130 Mrd. € für eine Bank benötigt worden. Zu dem Zeitpunkt waren rund 6 Mrd. Euro im Sicherungsfonds der Banken enthalten, aktuelle Zahlen werden als Geschäftsgeheimnis (!) geheimgehalten. Zu erreichen sind bis 2024 -wie oben geschrieben - 0,8% der Einlagen. Daher mein Pessimismus, dass die Insolvenz eines oder mehrerer Institute die Leistungsfähigkeit der Fonds übersteigen könnte.


    Kannst Du Dich an die Zypern-Rettung erinnern? Da wurde erstmals im großen Stil das Bail-In angewendet (im Gegensatz des Bail-Out = Sicherung der Anleger vor Verlusten). Bail-In bedeutet, dass die Anleger für Ihre Bank haften und nicht umgekehrt die Bank irgendetwas garantiert. Konkret wurden den Anlegern die Guthaben gekürzt, wobei die Grenze 100.000 respektiert wurde.


    Die notwendigen Regelungen für so ein Vorgehen sind in D und EU inzwischen Gesetz. Jetzt fehlt doch nur noch die Notverordnung im Bedarfsfall und die 100.000 €-Grenze wird unter dem Argument der "Vermeidung von Ungleichbehandlung von Besserverdienern gegenüber dem kleinen Steuerzahler" oder was immer gerade wohlfeil ist mal vorübergehend auf z.B.10.000 Euro gesenkt.


    Daher mein Appell deutlichen Abstand zu den 100.000 Euro zu halten und zu streuen.


    Zu Bail-In https://de.wikipedia.org/wiki/Bail-in . Man beachten den "moral hazard", das betrifft genau die Zinspiloten und Weltsparer.

  • Ihr könnt einem richtig Mut machen.


    Aber mal ehrlich, einen richtigen Crash kann man nicht absichern, das erwartet glaube ich auch keiner.


    Streitfrage: Was ist ein "richtiger" Crash? ?(

    Das vermute ich eben auch. Das einzige was mich jetzt zweifeln lässt ist, dass die Senkung auf 10 000 wahrscheinlich doch realistisch ist. Ich schätze es werden wahrscheinlich dann doch 30 000 sein, aber die Argumentation von @Kater.Ka scheint mir doch immer plausibler. Also hoffe ich, dass die Grenze 50 000 sein wird und nicht 10 000 und der Crash noch etwas auf sich warten lässt.


    Tja, ein richtiger Crash wäre für mich, wenn z. B. die Sparkassen und die HSH nicht mehr zahlen könnten.

  • Dass es eventuell eine Sparkasse zu Boden reißt, das könnte ich mir noch mit punktueller Inkompetenz und dem Versagen interner Kontrolle erklären.


    Wenn es mehrere Sparkassen auf einmal erwischt, dann wäre wohl systemisch etwas im Argen.


    Ob dann die Garantie auf 100K oder 10K lautet, ist irrelevant.


    Aber die Verunsicherung durch eine Absenkung von 100K auf 10K oder eine ähnliche Summe würde ich uns allen doch gerne erspart wissen.