Fondskauf - Abweichen von der Mindestanlage

  • Ich habe mich die letzten Tage näher mit Investmentfonds beschäftigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es den von mir gewünschten Fonds in zwei Anteilsklassen gibt. Die erste Anteilsklasse hat keine Mindestanlage, dafür aber relativ hohe laufende Gebühren, die mir zu teuer sind. Für die zweite Anteilsklasse gilt laut KIID des Emmitenten eine 6stellige Mindestanlage. Dafür ist bei dieser Anteilsklasse allerdings die Gesamtkostenquote (TER) um 0,5 % niedriger.
    Auch die Performance-Fee ist deutlich geringer.


    Als ich bei meinem Broker die ISIN der zweiten Anteilsklasse eingegeben habe, wurde mir zu meinem Erstaunen angezeigt, dass die Mindestanlage hier lediglich 500,00 Euro beträgt. Meine Recherche im Internet (Fondsdiscount.de) ergab, dass auch andere Broker die Großanleger-Tranche dieses Fonds mit einer reduzierten Mindestanlage verkaufen, zwei davon sogar als Sparplan ! Als ich den Fonds dann über meinen Broker (Handelsplatz KAG) gekauft habe, wurde das Geschäft ohne Probleme ausgeführt. Allerdings steht in meiner Kaufabrechnung als Verwahrort nicht, wie sonst üblich, Girosammelverwahrung, sondern "Wertpapierrechnung".


    Nun interessieren mich die Hintergründe. Ist es anderen Usern hier auch schon mal passiert, dass der Broker von der Mindestanlage des Emmitenten abgewichen ist ? Für den Privatanlager ergeben sich hierdurch natürlich gute Investitionsmöglichkeiten. Aber wie schafft es der Broker, von der Mindestanlage abzuweichen ? Gibt es in solchen Fällen einen Vertrag zwischen Broker und Emmitent ? Oder liegt der Schlüssel in der Verwahrart: "Wertpapierrechnung" ? Nach meinem Kenntnisstand ist es bei dieser Verwahrart so, dass man die Fondsanteile nicht unmittelbar hält, sondern ein von der Bank beauftragter Treuhänder dazwischengeschaltet ist. Möglichwerweise hat der Treuhänder, weil er eine große Menge an Anlegern vertritt, die vom Emmitenten geforderte Mindestanlage erfüllt und kann deshalb unproblematisch im Namen von Kleinanlegern auch noch weitere Anteile des Fonds dazukaufen, auch wenn diese Transaktionen für sich genommen die Mindestanlage nicht erreichen. Wer kennt sich diesbezüglich aus ? Im Online-Brokerage oder auf den Seiten der Fondsgesellschaft findet man jedenfalls keine weitere Erläuterung zu dem Thema.

  • Ist es anderen Usern hier auch schon mal passiert, dass der Broker von der Mindestanlage des Emmitenten abgewichen ist

    Ja, wobei ich gemanagte Fonds kostenlos über Fondsplattformen kaufe und diese eh eigene Positionen halten, da sonst z.B. der Bruchteilshandel nicht möglich wäre. Ich gehe davon aus, dass diese Fondsplattformen eigene Konditionen abweichend von der Mindestanlage haben.