Neuerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung

  • Hm, wie lange verfolgen denn jemand, der jetzt mit 28 Jahren über die Wahl des "richtigen" Krankenversicherungssystems nachdenkt, die Folgen seiner Entscheidung? Könnte da der Eindruck entstehen, dass es um die nächsten 50, 60 oder sogar 70 Jahre geht? Könnte es dann legitim sein, genau so lange in die Vergangenheit zu schauen, um die Zukunft zu prognostizieren? ;) Wenn die Inflation wieder anzieht (erste Zeichen dafür gibt es ja schon und über 60 Jahre wird das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit immer mal wieder passieren), kann es durchaus wieder "Lohnrunden wie in den 70ern" geben. :)

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  • Und dadurch Arbeitsplätze kürzen wuhuuu

  • Wow, die Gesetzliche Krankenversicherung braucht weitere 14 Milliarden Euro, also insgesamt 28,5 Milliarden Euro Steuerzuschuss, damit die Beiträge nicht explodieren! So der Schätzerkreis zur Einnahmen- und Ausgabenentwicklung in der GKV am 13.10.2021! "Mit dem heutigen Tag wird das Ausmaß der finanziellen Misere in der GKV also amtlich", erklärt Knut Lambertin, Aufsichtsratsvorsitzender der Versichertenseite. Da hilft auch keine Bürgerversicherung! https://www.aok-bv.de/presse/p…gen/2021/index_24967.html

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  • 14 Mrd. wären grob 16 Euro mehr im Monat pro Versicherte, überschlägig gerechnet.

    Dann klingt das schon nicht mehr so brisant.


    Die Meldung "PK-Versicherter muss 16 Euro mehr zahlen" eignet sich auch nicht für eine BILD-Schlagzeile.


    Man sollte von einem Sicherungssystem auch nicht erwarten, dass es alle reich macht. ;)

  • Bei Beitragseinnahmen der GKV im Jahr 2020 von 260 Milliarden Euro bedeuten zusätzliche 14 Milliarden mal schlank eine eigentlich erforderliche Beitragserhöhung von 5,4%! Der Kontext Erhöhung Zusatzbeitrag ergibt sich für den verständigen Leser bereits aus dem zitierten Artikel.


    Hier wird ja öfters mal darüber diskutiert, wie sich die Beiträge in den Systemen GKV und PKV künftig entwickeln. In der GKV wird das recht abenteuerlich, sobald die Demografie wie schon jetzt klar absehbar noch stärker zuschlägt. Hier verschiedene Prognosen:

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  • Das gesamte Gesundheitssystem ist zu teuer.

    Leider verdienen viele Teilnehmer sehr gutes Geld damit und verhindern Veränderungen.

    Kostensteigerungen werden einfach umgelegt.

    Zu Beginn meines Berufslebens betrug der KV-Beitrag keine 10%

    Lass keinen zwischen Dich und Dein Geld.

  • Die PKV funktioniert völlig anders. Es gibt eine partielle Kapitaldeckung fürs Alter.

    Die Probleme liegen also woanders.


    Die PKV hat die besseren Risiken, was die GKV nicht durch Zuschüsse auszugleichen schafft.


    Was in der GKV abging (Spahn), dürfte wohl jeder halbwegs denkender Mensch begriffen haben.

  • Das gesamte Gesundheitssystem ist zu teuer.

    Leider verdienen viele Teilnehmer sehr gutes Geld damit und verhindern Veränderungen.

    Von 1997 (Hervorhebung durch mich):


    Lieber eine Untersuchung zu viel als eine zu wenig, ist die von den meisten Ärztinnen und Ärzten akzeptierte Strategie, um Konflikte zwischen Recht und Medizin zu vermeiden. Diese Strategie führt aber zwangsläufig zum Konflikt zwischen Medizin und Ökonomie.

    Jeder Arzt kennt Untersuchungen, deren Streichung keinen Einfluß auf die Quantität und Qualität des Lebens der Leistungsnehmer (Patienten) hätte. Die Streichung hätte aber sehr wohl Einfluß auf die wirtschaftlichen Überlebenschancen der Leistungserbringer. Im Klartext: Das im Gesundheitssystem erbrachte Leistungsspektrum orientiert sich primär - völlig zu Recht - an den wirtschaftlichen Überlebenschancen der Leistungserbringer und nicht an den Bedürfnissen der Leistungsnehmer.

    Ein Beispiel: Um durch die präoperative Röntgenuntersuchung des Thorax einen einzigen Todesfall zu verhindern, waren im Jahr 1991 Thoraxuntersuchungen im Wert von etwa 2,5 Millionen DM notwendig. Dabei muß geprüft werden, ob mit diesen Ressourcen nicht mehr als nur ein Todesfall verhindert werden könnte, wenn die Radiologen das Geld für andere Leistungen ihres Fachgebiets verwenden würden.

    Kein Jurist würde den Finger heben, wenn diese Entscheidung von den Fachgesellschaften käme. Ein Arzt jedoch, der auf eigene Faust auf den präoperativen Thorax verzichtet, hätte sicher schlechte Karten.

    Fünf Dinge sind daraus zu lernen:

    Erstens: Es gibt eine politische Entscheidung, die von Fachgesellschaften oder Verbänden getroffen wird, die der individuellen Entscheidung des einzelnen Arztes übergeordnet ist. Um die politische Entscheidung zu rechtfertigen, sind Ergebnisse vorzuweisen, die belegen, daß durch den Verzicht kein Schaden für die Patienten entsteht. Aufgabe der Wissenschaftler ist, die Basisergebnisse für diese Entscheidung zur Verfügung zu stellen.

    Zweitens: Die Reihenfolge der Entscheidungen ist nicht unerheblich. Ein an logischen Gesichtspunkten orientiertes, konsekutives Ordnungsprinzip ist grundsätzlich einzuhalten: Forschungsergebnis, dann berufspolitische Entscheidung, dann individuelle Arztentscheidung.

    Drittens: Die Ärzte selbst müssen den medizinischen Fachgesellschaften Vorschläge zu notwendigen Änderungen im Gesundheitssystem unterbreiten und sollten nicht auf die Vorschläge der Politiker warten.

    Viertens: Der Jurist setzt keine Norm, sondern entscheidet, ob die fachlich begründete Norm vom behandelnden Arzt eingehalten wurde. Wenn ökonomische Überlegungen erst im (besonders haftungsrechtlichen) Entscheidungsfeld des Juristen angestellt werden, kommen sie zu spät.

    Fünftens: Zwischen Ökonomie und Recht braucht es in der Medizin keine Reibungsflächen zu geben, wenn das konsekutive Ordnungsprinzip eingehalten wird.

    Quintessenz: Anstatt am Ende der Entscheidungskette hinterherzulaufen, sollten die Ärzte den Fachgesellschaften/Verbänden die Mängel des Systems benennen. Die Fachgesellschaften definieren die Norm, und die Juristen beurteilen die Einhaltung der Norm. Dieses Ordnungsprinzip wäre sinnvoller und für die Ärzte angenehmer als die unbequeme Enge zwischen Recht und Ökonomie.

    Prof. Dr. med. Franz Porzsolt

    Klinische Ökonomik

    Abt. Psychotherapie und

    Psychosomatische Medizin

    Klinikum der Universität Ulm

    Prof. Dr. jur. Dieter Hart

    Graduiertenkolleg

    Fachbereich Rechtswissenschaft

    Universität Bremen


    Quelle: https://www.aerzteblatt.de/arc…chen+recht+und+%F6konomie

  • Die PKV funktioniert völlig anders.

    Das ist mir schon bewusst. Die Frage war auch rhetorisch gemeint ;)

    Man kann sich halt die GKV immer schön schlecht rechnen und die Apokalypse vorhersagen und bei der PKV heißt es dann "Das kann man nicht vergleichen. Funktioniert ja ganz anders..." und so ist es ja auch.


    Ich denke wir sind uns alle einig, dass die GKV Reformen benötigt, die PKV zu stärken ist meiner Meinung nach aber der falsche Weg.

  • Die Unterschic

    Ich denke wir sind uns alle einig, dass die GKV Reformen benötigt, die PKV zu stärken ist meiner Meinung nach aber der falsche Weg.

    Die Mittel- und Unterschicht kann eh nicht in die PKV. Was m.E. auch gut so ist, weil die wenigen Leistungsträger so vielleicht noch in D bleiben.


    Also stellt sich die Frage so nicht.


    Ob ein Arzt für seinen Halbtagesjob 200 TEUR verdienen muss, wird Jens Span beantworten können.

  • Die Mittel- und Unterschicht kann eh nicht in die PKV. Was m.E. auch gut so ist, weil die wenigen Leistungsträger so vielleicht noch in D bleiben.

    Leistung an die sogenannte "Oberschicht" zu knüpfen halte ich für absoluten Schwachsinn. Die meisten Leistungsträger findet man doch in der "Mittel- und Unterschicht".

  • Statt unreflektierten, mit markigen Worten ("Schwachsinn") unterlegten Pauschalaussagen hier mal ein paar Fakten:

    • 2019 lag die JAEG bei 60.750,00 EUR
    • Einkommen über 61.715 EUR hatten 2019 einen Anteil von 66% an der festgesetzten Einkommensteuer

    Also ist die Aussage, dass Personen, die sich privat krankenversichern können, mehr zum Steueraufkommen beitragen (das könnte man "Leistungsträger" nennen), als jemand, der sich nicht PKV versichern kann, durchaus legitim. Wenn man zur ersten Gruppe noch Personengruppen wie Beamte und Selbstständige hinzurechnet, die sich auch unterhalb der JAEG privat versichern können, dann wird das Bild noch deutlicher.


    Von "Schichten", egal ob Ober-, Mittel- oder Unterschicht, würde ich aber generell nicht sprechen. Das klingt so, als würde man Menschen nach ihrem Einkommen bewerten.

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  • Also ist die Aussage, dass Personen, die sich privat krankenversichern können, mehr zum Steueraufkommen beitragen (das könnte man "Leistungsträger" nennen), als jemand, der sich nicht PKV versichern kann, durchaus legitim.

    Leistung hat nichts damit zu tun wie viel man verdient. Punkt.

    Von "Schichten", egal ob Ober-, Mittel- oder Unterschicht, würde ich aber generell nicht sprechen.

    Das hat Sie ja trotzdem nicht davon abgehalten den entsprechenden Beitrag von johannohneland mit "gefällt mir" zu markieren. Von daher scheinen Sie ja trotzdem der gleichen Meinung zu sein auch wenn Sie das nicht "aussprechen" möchten.

    Das klingt so, als würde man Menschen nach ihrem Einkommen bewerten.

    Nichts Anderes haben Sie doch im gleichen Beitrag getan...

  • Tan , Sie zitieren ja so gerne, deshalb zur Auffrischung hier noch mal Ihr Text:

    Leistung an die sogenannte "Oberschicht" zu knüpfen halte ich für absoluten Schwachsinn. Die meisten Leistungsträger findet man doch in der "Mittel- und Unterschicht".

    Oberschicht, Mittelschicht, Unterschicht, Leistungsträger - Ihr eigenes Vokabular! Außerdem wie ausgeführt inhaltlich fragwürdig. Zur Krönung noch garniert mit einer reichlich unangemessenen beleidigenden Wertung als "Schwachsinn".


    Ich kann ja verstehen, dass es Ihnen unangenehm ist, dass ich das anspreche. Sie könnten aber auch einfach mannhaft zugeben, dass Sie sich wieder mal vergaloppiert haben, statt jetzt noch schmutzige Lieder abzusingen. Und über eine Entschuldigung bei johannohneland nachdenken. Oder einfach schweigen, dann würde das weniger auffallen. Ich weiß, das fällt Ihnen schwer. :)

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  • Hier mal ein paar Zahlen:


    Wenn ich versuche, die Zukunft vorherzusagen, schaue ich gerne in die Vergangenheit, extrapoliere das, bin dabei meistens noch etwas skeptischer / vorsichtiger und überlege, welche zusätzlichen Faktoren in Zukunft relevant werden. Dazu gehört dann z.B. das Demografieproblem der gesetzlichen Krankenversicherung.

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  • Hier mal ein paar Zahlen:


    Wenn ich versuche, die Zukunft vorherzusagen, schaue ich gerne in die Vergangenheit, extrapoliere das, bin dabei meistens noch etwas skeptischer / vorsichtiger und überlege, welche zusätzlichen Faktoren in Zukunft relevant werden. Dazu gehört dann z.B. das Demografieproblem der gesetzlichen Krankenversicherung.

    Ich denke in der Wissenschaft herrscht große Einigkeit darüber, dass unsere Sozialsysteme (insbesondere GKV und SPV) zum jetzigen Zeitpunkt nicht nachhaltig finanzierbar sind und die implizite Staatsverschuldung weiter steigen wird.

    Schade, dass wohl auch die kommende Regierung nicht den Mut hat dieses Problem (in welcher Form auch immer) anzugehen. Man bekommt den Eindruck, dass Politiker sich heutzutage nicht einmal trauen diese Nachhaltigkeitslücke sowohl in der GKV als auch in der sozialen Pflegeversicherung offen anzusprechen. Bei der Rente haben wir seit Jahren große Debatten, während bei der Gesundheitsversorgung ein betretenes Schweigen herrscht.

    Die jetzigen Sondierer dachten wohl, dass noch mehr als die Erhöhung der CO2 Bepreisung für die Wähler*innen nicht zumutbar sei.

    Aber auf ewig kann dieses Kaschieren mit immer höheren Steuerzuschüssen in den Gesundheitsfonds natürlich auch nicht weitergehen. Vielleicht sehen wir aber auch in dieser immer weiter steigenden Bezuschussung die langsame Transformation der GKV hin zu einer steuerfinanzierten Bürgerversicherung. Who knows....


    LG
    Casper

  • Oberschicht, Mittelschicht, Unterschicht, Leistungsträger - Ihr eigenes Vokabular! Außerdem wie ausgeführt inhaltlich fragwürdig. Zur Krönung noch garniert mit einer reichlich unangemessenen beleidigenden Wertung als "Schwachsinn".

    Anführungszeichen scheinen Ihnen als Zitierweise ja offensichtlich bekannt zu sein. Auch das "sogenannt" weist darauf hin, dass ich hier eben nicht mein eigenes Vokabular benutze. Hier nochmal der entsprechende Beleg:

    Leistung an die sogenannte "Oberschicht" zu knüpfen halte ich für absoluten Schwachsinn. Die meisten Leistungsträger findet man doch in der "Mittel- und Unterschicht".

    Trotzdem guter Versuch ;)




    Zur Krönung noch garniert mit einer reichlich unangemessenen beleidigenden Wertung als "Schwachsinn".

    Ich beleidige niemanden, wenn ich selbst etwas für "Schwachsinn" halte. So etwas nennt man Meinung und davon darf jeder seine eigene haben. Aber diese Diskussion hatten wir ja schon einmal in einem Thread. Auch hier der entsprechende Beleg (andere Formen des Zitierens scheinen ja zu Missverständnissen zu führen):

    Leistung an die sogenannte "Oberschicht" zu knüpfen halte ich für absoluten Schwachsinn.


    Und jetzt würde ich vorschlagen mal wieder zurück zum Thema zu kommen. Ich habe keine Lust wieder eine unsachliche öffentliche Diskussion mit Ihnen führen zu müssen.