Neuerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung

  • Wenn ich mal bei meinen (im Vergleich zu euch sicherlich und leider sehr bescheidenen) Finanzen nicht weiterkomme, darf ich es dann vielleicht wagen, euch um Rat zu fragen ? Eventuell auch per Persönlicher Nachricht ? Das könnte mir bestimmt eine ganz große Hilfe sein.

    Keine Ahnung, ob Dir zu helfen wäre … probieren könnten wir‘s! ?

  • Keine Ahnung, ob Dir zu helfen wäre …

    Bislang bin ich - auch meine private Finanzen betreffend - ganz gut durchgekommen ...


    Aber wer weiß, bei dem Zustand des staatlichen Zettel- bzw. Papiergeldsystems und insbesondere der enormen Fragilität der Europäischen Einheitswährung, ob da nicht irgendwann doch noch externer Rat (und dann natürlich möglichst ein so kompetenter wie der Deinige) erforderlich sein wird.

    probieren könnten wir‘s! ?

    Für diese Deine Bereitschaft schon mal vorab ein ganz Herzliches Dankeschön !


    Dein sachlich-fundierter Beitrag (siehe Nr. 636) - samt der genannten validen Argumente - war mir übrigens schon eine erste gute Hilfe.


    Was ich dabei nur nicht ganz verstanden habe

    Ich … habe hier in dem Beitrag ein wenig die üblichen Textbausteine über ... die Verunsicherung durch den Maastricht-Vertrag

    (gefettet von mir)


    Der Vertrag von Maastricht (1992) inklusive der Maastricht-Kriterien sollte doch gerade für das Gegenteil von Verunsicherung - nämlich für die Sicherheit, Stabilität und Solidität - der Einheitswährung stehen und dies vertraglich absichern bzw. garantieren ?


    Erst die hundertfachen Brüche dieses Vertrages (übrigens durch die Beteiligten selbst) haben dann für Verunsicherung und Unwuchten gesorgt, die letztlich auch (u. a.) kausal für die Eurokrise waren und weiter sind - samt der Dauerrettungsmaßnahmen der EZB (typische (Interventions)Spirale übrigens, wo ein Vertragsbruch (Maastricht-Kriterien) sozusagen den nächsten Vertragsbruch auslöst (monetäre Staatsfinanzierung durch die Notenbank entgegen Art. 123 AEUV), damit das Ganze nicht platzt).


    Das nur am Rande. Eventuell habe ich auch diese Verträge inklusive AEUV falsch verstanden. Damit muß ich mich wohl nochmal beschäftigen, um das zu verstehen ...


    In diesem Sinne ...

  • Der Vertrag von Maastricht (1992) inklusive der Maastricht-Kriterien sollte doch gerade für das Gegenteil von Verunsicherung - nämlich für die Sicherheit, Stabilität und Solidität - der Einheitswährung stehen und dies vertraglich absichern bzw. garantieren ?


    Erst die hundertfachen Brüche dieses Vertrages (übrigens durch die Beteiligten selbst) haben dann für Verunsicherung und Unwuchten gesorgt, die letztlich auch (u. a.) kausal für die Eurokrise waren und weiter sind - samt der Dauerrettungsmaßnahmen der EZB (typische (Interventions)Spirale übrigens, wo ein Vertragsbruch (Maastricht-Kriterien) sozusagen den nächsten Vertragsbruch auslöst (monetäre Staatsfinanzierung durch die Notenbank entgegen Art. 123 AEUV), damit das Ganze nicht platzt).

    Na, jetzt ist zumindest der Textbaustein nachgeholt. ?

  • Bei der Thematik "Gesetzliche Krankenversicherung" (sowie übrigens auch beim Thema "Gesetzliche Rentenversicherung", "Gesetzliche Pflegeversicherung") ist es - nicht nur aus meiner Sicht - zwingend angezeigt, die Mikroebene ("Froschperspektive") zu verlassen und das Ganze auch von der Makroebene aus zu betrachten (Distanz schärft ja immer den (Über)Blick).


    Schon im Jahr 2011 war die "Schattenverschuldung" in Deutschland (sogenannte "implizite Staatsverschuldung") enorm bzw. exorbitant. Nach meinen Berechnungen lag diese damals bei knapp 7 Billionen (ca. 1,7 Billionen offizielle Staatsschulden zuzüglich ca. 5 Billionen implizite Staatsverschuldung - Wikipedia kommt unter dem Stichwort "Schattenhaushalt" bzw. "Schattenverschuldung" für Deutschland übrigens auf ganz ähnliche Zahlen).


    Implizite Staatsverschuldung kommt - neben der offiziellen Staatsverschuldung - durch Schulden des Sozialstaates (z. B. permanente Zuschüsse zur GRV, GKV etc.) insbesondere aber auch durch (ungedeckte) Pensionsverpflichtungen (Stichwort: Beamte) aber auch durch Nebenhaushalten zustande. Es handelt sich dabei um rechtlich unentziehbare Staatsschulden (eine Möglichkeit sich dem dennoch (zwar nicht nominal aber real) zu entziehen haben Staaten natürlich dennoch; s. u. vorletzter Absatz). Derzeit dürfte daher die realistische Gesamtverschuldung bei knapp 450% des deutschen BIPs liegen.


    Allein schon wegen dem für jede Demokratie unerlässlichen Transparenzgebot ist es wichtig, das Gesamtbild (Gesamtverschuldung) im Auge zu behalten. Die - meines Wissens - allein 29 (!) "Sondervermögen", die der Bund mit bzw. neben seinem Haushalt unterhält, führen dazu, daß dies (inklusive der Beziehungen und Verrechnungen der verschiedenen Teile und Sondervermögen untereinander) kaum noch jemand (erst recht nicht der normale Bürger) überblicken kann. Instruktiv und lesenswert dazu (u. a.) der jüngste Bericht vom Bundesrechnungshof.


    Aktuell dürfte sich diese Gesamtverschuldung (offizielle Staatsverschuldung (2,5 Billionen) zuzüglich implizite Staatsverschuldung (14,8 Billionen)) auf fast 17 Billionen erhöht haben. Allein im Vergleich zum Vorjahr ist dabei ein Anstieg um mehr als ein Fünftel zu konstatieren. Sinnvoll wäre daher ein konsolidierter Haushalt, der alle (auch langfristigen) Verpflichtungen aufzeigt (auch jene aus den Sondervermögen, den Verbindlichkeiten/Schulden des Sozialstaates, den (ungedeckten) Pensionsverpflichtungen usw.). Was man von jedem Konzern verlangt (Gesamtüberblick), sollte man auch vom Staat verlangen können.


    Politisch wird so gut wie immer nur die "Spitze des Schuldeneisbergs" diskutiert und thematisiert. Der deutlich größere darunter liegende Anteil (da für den Laien "unsichtbar") der impliziten Staatsverschuldung wird dagegen gerne verschwiegen bzw. komplett ausgeblendet.


    Eine Kurskorrektur präziser eine Re-Fokussierung der Sozialpolitik inklusive einer deutlichen Stärkung der Eigenverantwortung sprich Eigenverantwortung sind schon deshalb indiziert und mittel- bis langfristig unumgänglich.


    Für die Anhänger eines immer "Weiter so": Wie der Blick in die Finanzgeschichte zeigt, "lösen" Staaten (ab dem Erreichen einer gewissen Gesamtverschuldung) dieses "Problem" zunehmend über Inflation sprich Geldentwertung (und damit auch der "automatischen" Entwertung der Staatsschulden) - nicht selten organisiert und orchestriert im Zusammenspiel mit der Notenbank (via dem Instrument "Finanzrepression" - sprich die Zinsen werden dauerhaft unter die Inflationsrate geschleust). Ob diese Situation (eingeklemmt zwischen dauerhaft negativen Realzinsen einerseits und Vermögenspreisblasen (und deren potentiellem Platzen) andererseits) ausgerechnet für Otto Normalverbraucher, Sparer, für das Alter Vorsorgende usw. die angenehmere und kalkulierbarere Ausgangslage darstellt - mag jeder bzw. jede für sich selbst beurteilen.


    Die Eurozone mußte damit (Finanzrepression) im Zusammenspiel mit der EZB übrigens schon sehr viel früher anfangen, weil ansonsten das Experiment der "Einheitswährung" schon im Jahr 2012 geplatzt wäre (Mario Draghi: "Whatever it takes" ... am 26. Juli 2012).


    Bedauerlicherweise in dem Fall nicht meine persönliche Meinung - sondern schlichte Zahlen, Realitätsbezug und eine Sachgesetzlichkeit aus der Finanz- und Währungsgeschichte.

  • Ich fasse mal zusammen: Früher war einfach Alles besser!

    Ist nur die Frage, wie wir das 'Früher' wieder erreichen? Und wie weit wir in das 'Früher' zurück gehen müssen.

    Es soll ja Zeiten gegeben haben, wo die Menschen einfach früher gestorben sind. Das war dann gut für die Rentenversicherung und die Krankenversicherung. Also eine Win / Win Situation.

    Nur warum will ich so ein früher nur nicht zurück!? :/

  • Na, jetzt ist zumindest der Textbaustein nachgeholt.

    Nicht nachgeholt. Schon in #634 war die Rede von der "den hundertfachen Vertragsbruch organisierenden und orchestrierenden EU-Kommission (Vertrag von Maastricht und Maastricht-Kriterien) [die] sich selbst als "Hüterin der EU-Verträge" bezeichnet (...) usw. usw. usw." Das hattest Du vor Deiner Kritik in #636 allerdings nicht gelesen oder am Ende des Taxtes schon wieder vergessen. (Was beides zugebenermaßen schnell passieren kann.) Und Textbausteine im engeren Sinne sind das auch nicht. Es ist (zumindest meiner Beobachtung nach) immer alles individuell und frisch auf den Punkt getextet. (Hatte ich aber zugebenermaßen auch schon mal weniger nett formuliert.)


    Es ist natürlich keiner gezwungen, Beiträge eines bestimmten Benutzers zu lesen oder gar zu kommentieren. Wer derart angereicherten Konversationen ohne viel Blättern trotzdem folgen möchte, kann auf der Seite des störenden Benutzers die Funktion Blockieren aktivieren. Es erscheint dann zunächst nur ein zart blau unterlegter Hinweis auf den ausgeblendeten Beitrag des inkriminierten Benutzers (und bei Interesse auf Klick dann doch der Beitrag).


    Dadurch entginge einem allerdings der möglicherweise entscheidende Teil der hier immer ganz bescheiden geäußerter Meinungen, so dass ich diese rein technische Möglichkeit wirklich nicht zur Lösung sämtlicher - letztlich nur durch Politiker und EU-Bürokraten verursachter - Probleme im Forum propagieren möchte. Es könnte aber eine Alternative für Menschen sein, die an sich nur mit Hilfe unserer großen Community ihre Finanzen einfach selber machen möchten und gerade eben den Abmelden Knopf drücken wollten, weil sie dachten im falschen Forum gelandet zu sein.

  • Werden die Textbausteine immer länger oder scrolle ich nur langsamer?

    Vorab vielen Dank für diesen - wieder mal - fundierten und sachbezogenen Beitrag.


    Gerne würde ich diese Deine Kompetenz auch für mich nutzen. Netterweise hatte mir TamInvest schon zugesagt, daß ich mich bei eventuell aufkommenden Finanz-Fragen direkt an ihn/sie wenden darf (s. Nr. 642). Hoffentlich gilt das auch für Dich, sollten bei mir solche Fragen aufkommen ? Das wäre prima.


    Nur am Rande und eine Petitesse: Noch nicht ganz verstanden habe ich das mit dem "freundlichen Umgangston", mit "Höflichkeit und Respekt", dem "wertschätzenden Umgang" usw. , der hier (u. a. von Dir) so gerne betont und eingefordert wird. Gerade bezüglich solcher Beiträge oder Formulierungen wie

    Werden die Textbausteine immer länger ...

    (gefettet von mir)


    By the way

    ... oder scrolle ich nur langsamer?

    Scrollen mußt Du doch überhaupt nicht ?! - oder besteht hier vielleicht eine "Lesepflicht" oder gar ein "Lesezwang" ? Würde an das "Zwangssystem" der Gesetzlichen Rente in Deutschland erinnern.


    Offensichtlich erfüllen hier aber Formulierungen wie "Textbausteine" (s. o.), "irgendwas mit Brüssel" (s. Nr. 637) usw. oder gar Diskreditierungen (man könnte fast sagen Beleidigungen) wie "Troll" (s. Nr. 645) usw. oben genannte Vorgaben des "freundlichen Umgangstons", von "Höflichkeit und Respekt", von "wertschätzendem Umgang" usw. ... ?


    Sehr bemerkenswert. Mehr als erstaunlich. Und irgendwie sogar ein Faszinosum. Darüber muß ich versuchen - denknotwendig im Rahmen meiner (leider eher limitierten) intellektuellen Möglichkeiten - nochmal nachzudenken ...


    In diesem Sinne ...

  • Vorschlag: Wollen wir mal wieder ein bisschen über Krankenversicherung philosophieren? :)


    Männer, die über die Frage GKV vs. PKV nachdenken, finden hier übrigens frische Denkanstöße aus der Urologie: RE: Neuerungen in der privaten Krankenversicherung. :)

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  • Vorschlag: Wollen wir mal wieder ein bisschen über Krankenversicherung philosophieren?

    "Philosophieren" dürfte bei solchen Themen generell eher weniger angezeigt sein. Es geht dabei doch explizit um das Thema "Krankenversicherung": Der Zusammenhang zwischen GKV (bzw. auch GRV) und der impliziten Staatsverschuldung wird in Nr. 646 aufgezeigt.


    Mein Beitrag (Nr. 646) nennt nicht nur konkrete Zahlen sondern zeigt auch den logischen Zusammenhang zwischen dysfunktional-defizitär konstruierten Systemen (Sozialsysteme, die (hohe) Bundeszuschüsse erfordern, ungedeckte (hohe) Pensionszusagen sprich ohne die Bildung von Rückstellungen erfolgte Zusagen usw.) und der dadurch immer weiter wachsenden sog. "impliziten Staatsverschuldung" auf. Welche dann die Menschen - wie der Blick in die Finanzgeschichte zeigt - in aller Regel zeitversetzt via (höherer) Geldentwertung trifft.


    Für meinen Teil gefällt mir da ein System wie die PKV grundsätzlich etwas besser (wenn ich etwa an die vertraglich fixierten Grundlagen denke (statt Bestandteil rein politischer Entscheidungen bzw. politischer Verteilungsmasse zu sein), an die (erheblichen) aufgebauten Altersrückstellungen (m. W. deutlich > 300 Mrd. €) denke (dies dürfte bei der GKV komplett fehlen ... ? - trotz vermutlich ähnlicher bzw. identischer demographischer Probleme ?!) oder an die schlichte Tatsache, daß es so manche Praxis gar nicht mehr gäbe (ohne die PKV und deren Versicherte), wie ich von diversen Medizinern weiß ...


    Bei meiner damals zugegebenermaßen nur summarischen Prüfung (bezüglich GRV und GKV) - vor dem Hintergrund des Wechsels vom fest Angestellten zum selbständig Tätigen - habe ich mich letztlich vor allen Dingen deshalb gegen die PKV entschieden, weil dies damals in praxi - jedenfalls nach meinem Verständnis - eine Art lebenslange Bindung an ein einziges Assekuranz-Unternehmen gewesen wäre (keine Ahnung, wie die Rechtslage heute ist, also ob man z. B. aufgebaute Altersrückstellungen bei einem Wechsel der Versicherung mitnehmen könnte oder welche Bedeutung der (altersbedingt veränderte) Gesundheitszustand bei einem eventuellen Wechsel hat). Man stelle sich vor, man würde bei der KfZ-Versicherung beim Wechsel der Assekuranz seinen über Jahre aufgebauten Schadensfreiheitsrabatt verlieren ...). Das widersprach meiner (damaligen und heutigen) Haltung auch bei solchen Versicherungsverträgen eine gewisse Flexibilität und Wahlfreiheit sprich Wechselmöglichkeit aufrecht zu erhalten. Entspricht aber dem Sachstand der 90er Jahre (also drei Jahrzehnte her). Vielleicht sieht das ja heute alles anders aus ?


    Hatte schon vor Jahren (2009/2010 herum) mal gelesen, daß nunmehr bei Kündigung einer PKV und dem Wechsel zu einer anderen Versicherungsgesellschaft ebenfalls mit PKV-Vertrag zumindest ein Teil der Altersrückstellungen mitgenommen werden kann ... ? Keine Ahnung, ob das zutreffend ist.


    Die hier in dem Kontext ins Spiel gebrachte sog. "Bürgerversicherung" (Nr. 622) scheint mir der falsche Weg (ohnehin ein dem Assekuranz-Gedanken sachfremder Ansatz). Letztlich läuft dies auf eine "Staatslösung" hinaus mit einer Art (Zwangs)"Krankeneinheitskasse". Die strukturellen Probleme im Bereich KV (wie Demographie bzw. Überalterung, steigende Kosten auch durch den medizinischen Fortschritt, steigende Lebenserwartung usw.) treffen sowohl GKV als auch PKV. Das wissen sicherlich auch die (politisch links stehenden) "Advokaten" einer Idee wie der "Bürgerversicherung". Diese hoffen aber vermutlich, daß statt den Versicherten die Steuerzahler (große) Teile der Rechnung übernehmen - oder dies schlicht über (noch) weitere Staatsverschuldung läuft (bei der GRV ist es ja längst so; Stichwort: Bundeszuschuß von ca. 100 Mrd. € per annum; meines Wissens).


    Wer in einer Art staatlichen (Zwangs)"Krankeneinheitskasse" die Lösung für den Bereich Krankenversicherung sieht (statt in Effizienz, Innovationen, dem (privaten) Wettbewerb zwischen verschiedenen KV-Systemen usw.) will sich vermutlich der mühsamen Realität (auch in diesem Bereich) entziehen.


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Ich fiebere schon der morgigen über die dann gestrige Selbstkommentierung entgegen.

    Ich fiebere schon weiteren so fundierten und sachbezogenen Beiträgen entgegen. Vielen Dank dafür !


    In der Zwischenzeit versuche ich Deinem ausgezeichneten und noch dazu netten Rat an mich zu folgen (aus "GRV ungleich Investment"; da empfiehlt mir einer oder eine ika (das könntest eventuell Du gewesen sein ?) in Nr. 1.212:


    "Klappe halten". Dafür Holzhacken"


    Herzlichen Dank jedenfalls für den guten Rat. Wie man ausgerechnet damit die Probleme rund um die Krankenversicherung löst, darüber muß ich nochmal nachdenken ...


    In diesem Sinne ...

  • Ich fasse mal zusammen: Früher war einfach Alles besser!

    Wie kommst Du darauf ?


    Eine mehr als gewagte Vereinfachung, Deutung und Zuspitzung. Weder hatte ich das mit einer einzige Silbe behauptet noch kann man das aus meinem Beitrag heraus interpretieren - man kann es höchstens, so wie Du es praktizierst präziser versuchst, da hinein interpretieren.


    In dem Kontext: Deine offensichtliche Fokussierung auf den Parameter durchschnittliche "Lebenserwartung" (als Beleg für die Qualität der deutschen Krankenversicherung) geht nach meinem Dafürhalten schon generell etwas fehl. Das Leben ist - aus meiner Sicht jedenfalls - eine eher qualitative denn eine rein quantitative Angelegenheit. Zudem: Ich bin beispielweise mit Ländern in Berührung gekommen (UdSSR, Ostblock) wo ich (m)eine lange Lebenserwartung als kontraproduktiv empfunden hätte - schlicht, weil ich in einem derartigen System nicht hätte leben wollen (schon gar nicht lange). Das aber nur am Rande.

    Es soll ja Zeiten gegeben haben, wo die Menschen einfach früher gestorben sind. Das war dann gut für die Rentenversicherung und die Krankenversicherung.

    Nimmt man aber dieses Kriterium tatsächlich einmal als (entscheidenden) Parameter, sollte man auch dabei einen Realitätsbezug mittels Zahlen herstellen.


    Nach meiner Erinnerung ist es nämlich um die von Dir hier eingebrachte (durchschnittliche) Lebenserwartung in Deutschland eher mau bestellt. Selbst nur im europäischen Vergleich liegt Deutschland da hinter zig Ländern (wie Schweiz, Luxemburg, Schweden, Frankreich, Italien, Spanien, Liechtenstein, Norwegen, Österreich, Niederlande, Belgien, UK etc.). Von den klassischen Ländern - im globalen Vergleich - mit einer traditionell lange Lebenserwartung ganz zu schweigen (wie Monaco, Singapur, Japan usw.). Den exakten Rang müßte ich nachschauen - Deutschland lag dabei jedenfalls ziemlich abgeschlagen um Platz 40 herum (meine, es war der 38.).


    Schaut man dann auf die Kosten/Nutzen Relation wird das Gesamtbild noch trüber. Meines Wissens gehört das deutsche Gesundheitssystem nämlich eher zu den teureren (um Platz 10 herum; könnte der 11. gewesen sein). Eine Kongruenz zwischen Aufwand und Nutzen kann ich da eher nicht erkennen.


    Bin zugegebenermaßen kein studierter Mediziner: Gut denkbar, daß - neben der Qualität der Krankenversicherung - auch noch andere Kriterien bei dem Aspekt "Lebenserwartung" eine Rolle spielen (Stichwort: Prävention - um nur ein Beispiel zu nennen; aber auch das wäre ja (neben der Gesundheitspolitik) originäre Aufgabe einer funktionierenden und effizienten Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Wie auch immer ...


    Daher bin ich mir mehr als unsicher, ob ausgerechnet das von Dir hier eingebrachte Kriterium "Lebenserwartung" als Beleg für die Qualität der (deutschen) Krankenversicherung taugt.


    Würde ich Deinen Vereinfachungen und Zuspitzungen in Sachen Krankenversicherung (und Rentenversicherung) folgen

    Also eine Win / Win Situation.

    könnte ich fast geneigt sein zu schreiben "Also eine Lose/Lose Situation" ...

  • Wegen knapper Kassen gibt es für AOK Versicherte in Bayern dieses Jahr keine Zahnprophylaxe mehr: https://www.focus.de/gesundhei…-warten_id_259478157.html.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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