Newsletter 29.06.2018, ethisch korrekte ETFs

  • Hallo zusammen,


    ich möchte hier nur zum Ausdruck bringen, daß ich die Suche nach ethisch vertretbaren ETFs oder Fonds quasi aufgegeben habe, weil sie entweder zu teuer sind oder eben doch nicht ethisch vertretbar. Wenn ich die Empfehlungen aus dem aktuellen Newsletter betrachte (IE00B57X3V84, LU0629459743), tendiere ich auch wieder zu "ne, so richtig ethisch ist das nicht, wenn da Nestlé oder irgendwelche Bio/Genetik-Companies dabei sind"...


    Andererseits ist es wohl einfach schwierig zu definieren, was denn "ethisch korrekt" ist, erst recht für viele Menschen gleichzeitig.


    Wie sind eure Gedanken dazu?


    sh. dazu auch https://www.finanztip.de/index…ltige-geldanlagen/#c75052

  • Ich beobachte nachhaltige Investments aktuell aus der Ferne. Bin dabei Vermögen aufzubauen und fühle mich mit einem klassischen MSCI World aktuell besser beraten als mit stark spezialisierten Investments.


    Ich erinnere mich an Tests wonach nachhaltige Investments keine großartigen Renditeeinbußen bedeuten. Bleiben höhere Kosten und eine geringere Streuung.


    Wenn ich 100.000 + x durch Erbe zugeworfen bekomme denke ich über das Thema vlt nochmal stärker nach.

  • Jedes Investment, dass auf Wachstum aus ist, könnte man (wenn es ins Weltbild passt) kritisch sehen und verdammen.


    Es läuft doch irgendwie auf eine Art von Zertifizierung hinaus, die mir hinterher den Gedanken nahelegt, dass ich alles richtig gemacht habe.


    Wenn ich das glaube, dann hat das Produkt einen Mehrwert für mich und rechtfertigt damit auch Performanceverluste an anderen Stellen.


    Wenn mir das Produkt diesen Mehrwert des ruhigen Gewissens nicht liefern kann, dann muss ich mir etwas anderes suchen.


    Ich muss zugeben, dass die Nachhaltigkeit bei mir kein durchgängiges Thema ist, sondern je nach Tagesform mal aufpoppt und wieder verschwindet. Im Moment habe ich nicht die Muße, mir da vermehrt Gedanken darum zu machen. Hoffentlich ändert sich das noch einmal.

  • Ich erinnere mich an Tests wonach nachhaltige Investments keine großartigen Renditeeinbußen bedeuten. Bleiben höhere Kosten und eine geringere Streuung.

    Wenn die Renditen fast gleich sind, dann sind doch die Kosten egal. Wenn die Rendite 10% ist, dann sind doch die Kosten egal. Es ist ja die Rendite von 10%.

  • ich möchte hier nur zum Ausdruck bringen, daß ich die Suche nach ethisch vertretbaren ETFs oder Fonds quasi aufgegeben habe, weil sie entweder zu teuer sind oder eben doch nicht ethisch vertretbar. Wenn ich die Empfehlungen aus dem aktuellen Newsletter betrachte (IE00B57X3V84, LU0629459743), tendiere ich auch wieder zu "ne, so richtig ethisch ist das nicht, wenn da Nestlé oder irgendwelche Bio/Genetik-Companies dabei sind"...

    Ich investiere weiterhin in ethisch aktive Fonds. Der Artikel stärkt mich darin nicht in ETFs zu investieren. Ich war verwundert, daß es nur 2 empfehlenswerte ETFs (bzw. empfehlenswerte Indexe) gibt. Insbesondere zu den Indexen wünsche ich mir weitere Ausführungen von Finanztip ( Anika S.)..


    @pan-t0ffel Ja, ethisch zu definieren ist für jeden etwas anderes. Dem einen Reicht der Ausschluß von Waffen die anderen möchten auch den Ausschluß von Umweltschäden.

  • E

    Ich erinnere mich an Tests wonach nachhaltige Investments keine großartigen Renditeeinbußen bedeuten. Bleiben höhere Kosten und eine geringere Streuung.

    Wenn die Renditen fast gleich sind, dann sind doch die Kosten egal. Wenn die Rendite 10% ist, dann sind doch die Kosten egal. Es ist ja die Rendite von 10%.


    Es ging um die Bruttorendite vor Kosten. Und es ist eine sehr vage Erinnerung

  • Hallo pantoffel, was bedeutet aufgegeben? Was ist deine alternative? MSci world und von Sklaverei und ermordeten Gewerkschaftlern profitieren, Fehl- und Missgeburten aufgrund von ungeklärt eingeleitenden Abwässern? Ich mach es so =) gute Laune Kapitalismus für alle ! Und eine gemeinnützige Homepage hat mich dazu gebracht, ist das nicht pervers?

  • Das ich erst durch Finanztip auf ETFs / bezahlbare Fonds aufmerksam geworden bin. Ist natürlich trotzdem nicht deren "Schuld" das mein moralischer Anspruch an mich selbst mit jeder dividenden Ausschüttung weiter verkümmert. ;)

  • zurück zum Thema, die ethisch angehauchten ETFs sind natürlich ein Witz, ich würde da ehr auf die Badboys ausm normalen MSCI world setzen und dann die Ausschüttungen oder einen Teil der Rendite spenden, das kann man dann sogar nochmal von der Steuer absetzen. Muss man eben nur konsequent durchziehen und auch den Spendenbetrag erhöhen wenn die Ausschüttungen steigen.

  • zurück zum Thema, die ethisch angehauchten ETFs sind natürlich ein Witz, ich würde da ehr auf die Badboys ausm normalen MSCI world setzen und dann die Ausschüttungen oder einen Teil der Rendite spenden, das kann man dann sogar nochmal von der Steuer absetzen. Muss man eben nur konsequent durchziehen und auch den Spendenbetrag erhöhen wenn die Ausschüttungen steigen.

    Sorry, das ist für mich nicht gleichzusetzen. Zuerst wird in Rüstungsunternehmen investiert und danach wird zur Behebung der Kriegsfolgen gespendet.

  • Kaufe ich Rüstungsunternehmen nicht, dann sinken die Preise. Die Rüstungsaktien werden attraktiver und die Rendite steigt und zwar für die anderen, die die Dividende nicht spenden oder sogar noch an Trumps Super-PAC überweisen ;)

  • Die Diskussion läuft ein wenig schräg.


    Grundsätzlich sollte sich jeder mit seiner Geldanlage wohlfühlen. Tendenziell fühle ich mich zu direkter Unterstützung mir wichtiger Dinge mehr hingezogen als zu indirekter Unterstützung über die von Finanztip durchgeführte Index- / ETF-Auswahl.


    Bekanntlicherweise lege ich schwerpunktmäßig in gemanagten Fonds an, Hier gibt es etliche, speziell Stiftungsfonds, die aufgrund der Anforderungen ihrer Kunden nachhaltig anlegen. Allerdings sind diese dann i.d.R. nicht so breit gestreut wie ein Index. Ferner wurde bei Finanztip unterstellt, dass man für diese Fonds tatsächlich Ausgabeaufschlag zahlt, was seit mindestens 10 Jahren gut zu vermeiden ist.


    Das ganze Thema kann natürlich auch Blüten treiben: Ein von mir beobachteter Fonds hat SAP aus dem Portfolio genommen, da es in Südafrika Korruptionsvorwürfe gegeben hat. Unabhängig davon, dass sich das nicht gehört, frage ich mich schon, ob hier die Verhältnismäßigkeit gewahrt ist.

  • @Kater.Ka
    Der Ursprung meiner Suche nach vertretbaren Investments rührt daher, dass ich einige Firmen über mein Investment in deren Aktien NICHT unterstützen will, auch nicht indirekt über Index-ETFs. In einen breit gestreuten indexbasierenden ETF möchte ich aber trotzdem investieren, daher der Konflikt :)


    Du rollst den Gedanken von der anderen Seite auf und überlegst, was du direkt unterstützen willst. Das ist wohl mit den von Dir erwähnten Nachteilen verbunden.


    @all
    Danke für die vielen Meldungen, es ist unschwer zu erkennen, wie vielschichtig diese Frage sein kann...

  • Die Diskussion läuft ein wenig schräg.

    Ich findes dieses nicht schräg, sondern interessant, was hier allen dazu einfällt (Spenden vs. Investment; Investment in aktive Fonds vs ETF bei ethischer Anlage).

    Der Ursprung meiner Suche nach vertretbaren Investments rührt daher, dass ich einige Firmen über mein Investment in deren Aktien NICHT unterstützen will, auch nicht indirekt über Index-ETFs. In einen breit gestreuten indexbasierenden ETF möchte ich aber trotzdem investieren, daher der Konflikt

    So geht es mir wie geschrieben auch.

  • Und mit diesem Aufmacher wirbt finanztip in Facebook für diesen Artikel:


    "Uff, 150 Milliarden Dollar Verlust an einem Tag für Facebook an der Börse! Eine Rolle spielt dabei sicherlich auch die Sorge vieler Menschen, was mit ihren Daten geschieht. Wem Datenschutz wichtig ist, der kann auch bei der Geldanlage auf Indexfonds achten, die Facebook ausschließen"


    Ja, für jeden ist Nachhaltigkeit etwas anderes. Ich hatte eher an den Ausschluss von Waffen/Rüstungsgeschäften und Umweltverschmutzung gedacht.