Eigener Garten - Einsparpotenzial?

  • Hat sich irgendjemand eigentlich schon einmal Gedanken darüber gemacht, wieviel (in Euro und Cent) man mit dem Gemüse aus dem eigenen Garten spart?


    Wenn man sich die Preise für z. B. ein Pfund Möhren anschaut, dann kommt nicht der Eindruck auf, dass man mit einem Gemüsebeet von 40 Quadratmetern seine Lebenshaltungskosten halbieren kann.


    Es mir ja auch hauptsächlich um die Freude am Grün und das Gefühl, der Natur etwas an Nahrung abgetrotzt zu haben, aber wenn man sich hinterher sagen kann, dass man wegen der Ernte aus dem eigenen Garten 52,16 Euro nicht im Laden lassen musste, würde mir das auch gefallen.


    Hat da irgendjemand Erfahrungswerte? ?(

  • Hallo,


    übliche Klein- und Hausgärten sind wohl betriebswirtschaftlich nur als Hobby zu bezeichnen. Sicherlich spart man etwas Geld durch eigenerzeugtes Obst und Gemüse, man hat aber auch externe Kosten, z.B. Werkzeuge, Saatgut, Wasser, Konservierung und Einlagerung usw. Selbst wenn man die eigene Arbeitszeit nicht kalkuliert, dürfte kaum ein Gewinn herauskommen.


    Aber diese Überlegung sollte nicht davon abhalten, es selbst zu versuchen, wenn man die Möglichkeit hat. Die selbst gezogene Möhre schmeckt garantiert besser, als die aus dem Supermarkt. Und ggf. spart man sich noch das Fitnessstudio.


    Gruß vom begeisterten Hobbygärtner
    Pumphut

  • Meiner Erfahrung nach spart man kein Geld, da das meiste Gemüse dann reif wird, wenn es auch im Supermarkt am billigsten ist. Wie @Pumphut geschrieben hat, ist man aber stolz auf das Selbsterzeugte und besser schmecken tut es in der Regel auch. Nicht zu vergessen, dass man seinen Nachwuchs auch gut integrieren und etwas beibringen kann.

  • Nun, ich bin nicht darauf aus, Nebenerwerbslandwirtschaft zu betreiben.


    Aber ich vermute einfach, dass die Kosten für Zubehör usw. nicht die Kosten für den weggefallenen Einkauf aufwiegen.


    Es geht auch darum, die Kinder für die Natur zu begeistern und ihnen einen Bezug zu gesunder Ernährung zu vermitteln. Hat in meiner Kindheit auch ganz gut funktioniert. Daher wird es sich schon lohnen, auch wenn man es vielleicht nicht im Portemonnaie merkt.

  • Ich bin mit Kleingarten aufgewachsen und habe mich damals mit der Frage beschäftigt. Bei Grobgemüse lohnt es sich sicher nicht. Man muss schauen dass das Gemüse/Salat immer wieder neu gepflanzt wird damit man den ganzen Sommer was davon hat. Über den Sommer gab es bei uns dann das zu essen was gerade reif war. Wir hatten auch viele Beerensträucher, Obstbäume sowie Erdbeeren womit wir unseren Marmeladenbedarf ganzjährig gedeckt haben. Ist natürlich erst mal Arbeit im Garten und später bei der Verarbeitung und braucht auch Lagerplatz. Quintessenz 40 Quadratmeter werden die Haushaltskasse nicht entlasten, bei eigener Anzucht könnte es kostenneutral sein.

  • Wenn du eine Schneckenplage hast, dürfte allein schon die Abwehr dieser nervigen Viecher die Kosten-/Nutzenrechnung negativ ausfallen lassen.


    Weitere Punkte: Wer kein entsprechend geeignetes Erdreich hat, der braucht auch noch Pflanzerde, ggf. Dünger.
    Oder so ein Dürresommer wie der heurige - da sind dann auch irgendwann die Wassertonnen leer und man muss mit Wasser aus der Leitung oder dem Brunnen (letzterer wäre auch nicht gratis) gießen.

  • Na, das habe ich doch glatt überlesen.
    Meine Familie hat doch schon über Jahrzehnte als" Nebenerwerbsgärtner" gearbeitet.
    Zu DDR-Zeiten gab es doch bei uns im Dorf eine Aufkaufstelle für Gartenprodukte. Die Erlöse halfen uns doch den einen oder anderen Wunsch zu erfüllen. Mit der Wende war es natürlich aus mit der Aufkaufstelle.Da wir auch gelegentlich unsere Produkte im damaligen Karl-Marx-Stadt dem jetzigen Chemnitz verkauft haben, hatten wir ein zweites Standbein für den Absatz unserer Erzeugnisse. Wir machen das heute noch, nicht weil es rentabel währe, sondern weil wir Spass und Freude daran haben.
    Für den Verkauf von selbsterzeugten Gartenprodukten benötigt man auch keinen Gewerbeschein. Der Gesetzgeber bezeichnet das als gewerbescheinfreie Tätigkeit.
    Man benötigt lediglich die Erlaubnis des Eigentümers des Standortes für den Verkauf.
    Wir haben das durch einen Vertrag mit einer Wohnungsgenossenschaft gelöst.
    Die Erträge gebe ich natürlich bei unseren Antrag auf Nichtveranlagungsbescheinigung mit an.
    Gartengerechte Erfolge wünscht


    Altsachse

  • Ich mache das sowieso jedes Jahr und muss sagen, dass ich wirklich mega happy bin dass ich wirklich auch unterschiedliche Infos gefunden habe wenn es um die unterschiedlichen Sorten geht und auch, wie man am besten anbauen kann das es sich auch lohnt.


    Letzten Sommer zum Beispiel habe ich die ganze Familie mit Gemüse und Obst versorgt :)
    Zudem habe ich auch noch bald vor, bisschen umzubauen. Meinen Balkon will ich endlich in Angriff nehmen, da habe ich auch schon verschiedene Ideen gefunden.


    Wie sieht es denn bei dir aus ?

  • Ich glaube nicht, dass der eigene Garten günstiger ist. Wir pflanzen jedoch Sorten an, welche uns zusagen. Zudem schmeckt die eigene Tomate, Erdbeere, Paprika,... aus dem eigenen Garten am besten. Zudem habe ich Spass im Garten zu arbeiten und alles wachsen zu sehen. Unser Vorteil ist, dass wir viel Regenwasser nutzen und somit ein Kostenfaktor fast ganz wegfällt. Zudem benötigen wir aufgrund dem eigenen Kompost wenig Dünger.
    Trotzdem kosten natürlich die Samen, Gartenwerkzeug etc. Geld.
    Zudem darf man nicht vergessen, dass das eigene Gemüse in der Regel zur Hauptsaison pflückreif ist. Entsprechend kann ich meine Tomaten dann ernten, wenn sie im Supermarkt den Tiefstpreis erreicht haben. Trotz Gewächshaus ernten wir im Winter kaum etwas, sondern nutzen es als Überwinterungsmöglichkeit für einige frostempfindliche Pflanzen.

  • Ich rechne neuerdings so:
    Alles was ich an potenziellen Erträgen aus dem Garten erziele, muss ich nicht in Gold zurücklegen. Die gilt unter der Prämisse, dass beides eine Absicherung gegen den (gefühlten) Weltuntergang darstellt. Und wenn die Brombeere in der Abendsonne funkelt, dann ist das schon mit dem Glanz eines Goldbarrens zu vergleichen. :D

  • Der Garten ist wieder im Minus (neues Saatgut). Ab nächstem Jahr gilt Permakultur. ;)


    Aber wenn man sich mit dem Nachbarn über "Beikraut" unterhalten kann statt über Virales, dann hat es doch auch Vorteile. :D

  • Ich bin finanziell auch wieder im Minus aber erfreue mich genauso wie du dann daran wenn es wächst und man ernten oder schöne Blumen anschauen kann. Plus der morgendliche Kaffee kombiniert mit einer Inspektion des Gartens :love:

  • Unsere Große (5) hat heute auch ganz stolz berichtet, dass "ihr" Kürbis schon viel größer ist, als der ihres Bruders. :D
    (Wächst beides noch als Vorkultur im Blumentopf. Und wir reden über vielleicht 2 Zentimeter Vorsprung.) ^^