Fondsgebunde Rentenversicherung von 2016 Kündigen

  • Hallo zusammen,


    ich habe 2016 über die Horbach Vermittlung eine fondsgebundene Rentenversicherung mit Garantie abgeschlossen. Die Versicherung läuft bei der Stuttgarter Versicherung im Tarif 83oG "Stuttgarter FlexRente performance-safe".


    Die Versicherung ist 2016 mit einem monatlichen Beitrag von 200€ gestartet. Bei einer Dynamik von 5% bin ich mittlerweile schon bei 231€ monatlich. Ich habe jetzt bei Finanztip gelesen, dass man solche Rentenverträge heutzutage nicht mehr abschliessen sollte und das ganze mal genauer angeschaut.


    In den 40 Jahren Vertragslaufzeit werde ich nach meiner Hochrechnung 306.000€ eingezahlt haben, garantiert wird mir dann ein Rückkaufwert von 18.173€. Nun ja, eine fondsgebundene Versicherung ist halt mit Risiken verbunden, KLAR!


    Dennoch, wenn ich meine jährlich Auszüge anschaue habe 68% von meinem eingezahlten Betrag in Fonds angespart. Es wird wohl mit den Jahren besser, aber in erster Linie scheint sich die Vermittlerin und die Versicherung zu bereichern.


    Was mir besonders Angst macht ist die Dynamik. In meinem letzte Jahr muss ich 1400€ monatlich für die Versicherung zahlen. MONATLICH! Inflationsbereinigt sind das immer noch 636€ im Monat. Ich denke ich werde die Versicherung früher oder später so oder so kündigen müssen weil ich diese einfach nicht mehr bezahlen kann. Und mein Rückkaufwert steht natürlich in keinem Vergleich.


    Ich habe mittlerweile 6000€ einbezahlt und ich könnte heulen, weil merke das ich das Geld verbrannt habe... ABER ich denke besser jetzt ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Oder wie seht ihr das?


    Ein Verkauf ist aufgrund des geringen Rückkaufwertes leider nicht möglich.


    Ich würde den monatlichen Betrag viel lieber in einen ETF-Sparplan stecken und in Zukunft flexibler agieren.


    Da meine Versicherungsvermittlerin mir auch die BU und eine Riester-Rente verkauft hat, frage ich mich ob ich die fondsgebundene Versicherung besser auf eigene Faust kündigen sollte ODER ob ich dies mit Ihr absprechen sollte? Ich habe aber Angst, dass diese mich wieder um den Finger wickelt ... :thumbdown:



    Danke und Grüße!

  • @EXPERTE
    Ich würde den Vertrag kündigen, wenn Sie nicht mehr dahinter stehen. Die Daten, die Sie geschickt haben, sprechen eine klare Sprache.


    Ihre Vermittlerin wird automatisch von der Versicherung informiert. Sie können daher vollendete Tatsachen schaffen und die Versicherung direkt anschreiben. Im Geheimen kündigen können Sie nicht.

  • Hallo EXPERTE,


    es tut mir leid das zu sagen, aber einiger Ihrer Annahmen und Schlüsse sind nicht stimmig. Die Abschluss- und Vertriebskosten belasten den Vertrag (und damit Ihr Vermögen) in den ersten Jahren überproportional, dann im weiteren Verlauf unverhältmäßig niedrig. Es war Ihre Entscheidung zu einer Vermittlerin (Vertreterin der Stuttgarter oder Maklerin) zu gehen (oder dort abzuschließen). Sie wussten, dass Provisionen in den Vertrag hereinstrukturiert sind und kannten (und kennen) sogar die betragsmäßige Höhe der Abschluss- und Vertriebskosten. Sie hätten sich alternativ durch einen Berater auf Honorarbasis beraten lassen und einen nettosierten Tarif abschließen können.


    Ich würde folgendes auf den Prüfstand (Auswahl) stellen:


    1.) Welche Kosten sind bereits entstanden und welche Kosten werden in den nächsten Jahren noch entstehen?
    2.) Welchen Verlust erleide ich durch den Rückkauf (Kündigung)?
    3.) Ist es vorteilhafter den Verlust hinzunehmen und den bestehenden Vertrag zu "reparieren"?
    4.) Was bedeutet das im Verhältnis zur Renditeerwartung?
    5.) Entspricht die Anlage in den Fonds tatsächlich meiner persönlichen Risikopräferenz (Risikotragfähigkeit)?
    6.) Welche Option ist in dem konkreten Fall die beste für mich (z.B. Dynamik aufkündigen, Rückkauf, Beitragsferien, Beitragsfreistellung, Laufzeitverkürzung oder eine Kombination aus den vorgenannten Maßnahmen usw.)?
    7.) Analyse und Bewertung dieser Optionen.
    8.) Umsetzung.


    Das ist m.E. keine Entscheidung, die man über Nacht oder aufgrund von negtiven Erfahrungen anderer Menschen treffen sollte. Sie springen ja auch nicht von der Deutzer Brücke in Köln, obwohl das jedes Jahr einige Menschen (leider) so machen.


    Recht gebe ich Ihnen vollumfänglich in zwei Punkten: a.) am besten hätten Sie den Vertrag nie abgeschlossen und b.) die Vermittlerin ist definitv die falsche Ansprechpartnerin. Sie befindet sich in einen Interessenskonflikt, denn sie wird immer den Provisionsverlust durch ein Storno im Auge haben.

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  • Man kann natürlich noch einen Honorarberater einschalten, der den Vertrag analysiert und einem sagt was er taugt.


    Man kann es mit escalating commitment versuchen und den 6000 Euro sunk cost noch 300.000 gutes Geld hinterherwerfen.


    Oder man nimmt die Abkürzung und zieht selbst einen Schlussstrich. Wieso sollte es Sinn machen, einen 6000 Euro enthaltenden Vertrag mit weiteren 300.000 Euro zu füttern? Wenn man ihn beitragsfrei stellt erinnert einen jährlich über Jahrzehnte der Postbote an die eigenen Fehlentscheidungen, wenn er den Kontoauszug vorbei bringt.


    Wenn jemand es für eine kluge Entscheidung hielt 300.000 euro in eine Versicherung zu stecken, sollte ihn die Entscheidung über 6000 Euro nicht existenziell gefährden. Sprich, solange nicht noch mehr Geld hineingepumpt wird, handelt es sich um Kosmetik. Und da kann man nach Bauchgefühl handeln

  • Kann man natürlich so sehen, aber hinsichtlich der 300K kommen mir doch gewisse Zweifel.


    Ich denke, die Verträge, bei denen eine 5%ige Dynamik tatsächlich 40 Mal in Folge angewandt wird, eher die Ausnahme darstellen.


    Es macht wohl Sinn, erst die Grundannahmen zu überprüfen, dann zu kalkulieren und erst zum Schluss zu bewerten.


    Das ist jetzt aber auch nur eine von ca. 7 Mrd. Meinungen. Es muss nicht die ausschlaggebende Meinung sein.

  • #chris2702,


    wo habe ich denn bitte schön die Einschaltung eines Honorarberaters empfohlen? Ich habe mit keinem Wort erwähnt, dass jetzt ein Honorarberater einzuschalten ist, sondern der wäre (vielleicht) am Anfang durch eine Beratung und Beschaffung eines nettoisierten Tarifs ganz hilfreich gewesen. Bitte den Text genauer lesen und dann kritisieren.


    Wenn Sie gerne privat 2.000,--, 3.000,-- oder 6.000,-- € vernichten, dann ist das ihre Sache. Aber hier im Forum geben Sie Ratschläge und manche Menschen befolgen die dann auch. Woher wissen Sie denn, was die beste Option für den Fragesteller ist. Analysiert und bewertet haben Sie ja nicht? Insofern finde ich es besser, nur einen möglichen Weg zur Entscheidungsfindung aufzuzeigen.

  • Mein Beitrag war eine Meinungsäußerung. Als Nicht-Profi brauche ich aktuell auch keinen 10.000-zeiligen Haftungsausschluss in meiner Signatur. :thumbup:


    Wer in einem Internetforum auf eine komplexe Frage eine einfache Antwort von mir bekommt und dann unreflektiert genau das macht was ich vorschlage, dem ist nicht zu helfen. Denken muss jeder für sich.