Die Gefahr an ETFs?

  • Kann ich machen. In dem Artikel geht es um Anleihen-ETF, nicht Aktien-ETF. Anleihen sind grundsätzlich weniger liquide als Aktien-Standardwerte. Hauptpunkt des Artikels ist die Behauptung, dass die Handelbarkeit nur bedingt gegeben wäre, wenn viele Investoren gleichzeitig ihre Anteile verkaufen wollen.

    Felsenheimer geht sogar noch weiter. Er kritisiert, dass die Konstruktion der Anleihe-ETFs zu „eingebauten Spillover-Effekten“ führen könne. Damit ist Folgendes gemeint: Angenommen, ein Anleiheindex verliert an Wert, weil ein paar wenige Firmen im Index in Schwierigkeiten stecken. Wenn sich viele Investoren nun entscheiden, deswegen ihre ETF-Anteile zu verkaufen, wird nicht differenziert, da sie sich ja nicht von einzelnen Anleihen trennen können, sondern nur von Indexanteilen. Der Verkauf mag also durch schlechte Nachrichten bei einzelnen Unternehmen im Index ausgelöst worden sein, er betrifft aber den Index als Ganzes.


    Ich persönlich halte das Ganze für etwas konstruiert. Es würde ja kaum einer auf die Idee kommen, spontan den MSCI World abzustoßen, nur weil es Tesla und Facebook gerade mies geht. Bei Anleihen ist das grundsätzlich gleich. Dazu kommt...wenn ETF-Investoren wegen eines Teils der enthaltenen Titel den kompletten ETF verkaufen, haben die aktiven Direktinvestoren schon längst eine veritable Marktpanik ausgelöst. Hat man ja kürzlich sehr gut gesehen, als sämtliche Bankaktien gleichzeitig in den Keller gingen.

  • Danke, LebenimSueden! Deine Schlussfolgerung resp. Bewertung sehe ich wie Du … irgendwie scheint es mir eine unter eine reißerische Überschrift gepackte Variante von in guten wie in schlechten Zeiten zu sein - klar, wenn es dem Gesamtmarkt nicht gut geht, geht es dem ETF nicht gut. Aber wegen eines schlecht laufenden Teils von vielleicht 0,7 oder auch 2,1 Prozent kippt doch niemand den ganzen Markt aus. Es mag höchstens eine berechtigte Sicht auf sehr kleine Sparten-ETFs sein, in denen einzelne Unternehmen auf 15 oder 20 oder noch mehr Prozent Anteil kommen.


    Jedenfalls, Danke nochmals, LebenimSueden!

  • Kann ich machen. In dem Artikel geht es um Anleihen-ETF, nicht Aktien-ETF. Anleihen sind grundsätzlich weniger liquide als Aktien-Standardwerte. Hauptpunkt des Artikels ist die Behauptung, dass die Handelbarkeit nur bedingt gegeben wäre, wenn viele Investoren gleichzeitig ihre Anteile verkaufen wollen.

    Felsenheimer geht sogar noch weiter. Er kritisiert, dass die Konstruktion der Anleihe-ETFs zu „eingebauten Spillover-Effekten“ führen könne. Damit ist Folgendes gemeint: Angenommen, ein Anleiheindex verliert an Wert, weil ein paar wenige Firmen im Index in Schwierigkeiten stecken. Wenn sich viele Investoren nun entscheiden, deswegen ihre ETF-Anteile zu verkaufen, wird nicht differenziert, da sie sich ja nicht von einzelnen Anleihen trennen können, sondern nur von Indexanteilen. Der Verkauf mag also durch schlechte Nachrichten bei einzelnen Unternehmen im Index ausgelöst worden sein, er betrifft aber den Index als Ganzes.


    Gut, dann stellt sich aber auch die Frage, wer sowas wirklich tut. Untersuchungen gibt es dazu meines Wissens nach nicht. Das die Volatiliät kurzfristig erhöht wird, stimmt allerdings auch nur bedingt. Richtig ist, dass die Kurse der Anleihen dann schwanken und es zu einer Umschichtung zu den anderen Unternehmen im Index kommt (die Kurse sind ja durch den ETF unterbewertet). Die Frage ist allerdings, ob sie höher ist, als wenn die Einzeltitelinhaber ihre Anleihe direkt verkaufen würden und ihr Geld dann in andere Unternehmensanleihen stecken.