Heizen und Heizkosten senken bei hohen Decken

  • Hallo,


    ich hoffe, ich bin hier richtig :)


    Vielleicht kann mir jemand in folgender Situation weiterhelfen: Ich wohne zur Miete in einer (eigentlich recht schönen) DG.Wohnung. Die Wohnung füllt quasi das ganze Schrägdach aus, so dass die Raumhöhe im Wohnzimmer von ca. 1 Meter in den Ecken bis zu etwa 4 Meter geht (es gibt eine Loggia, die über eine Treppe erreichbar ist, allerdings ist keine Zwischendecke eingezogen). Der Raum hat eine Grundfläche von ca. 35m², aber durch die hohe Decke ein immenses Volumen. Es kommt hinzu, dass der Raum eine sehr große (etwa 4 Meter breit und 2 Meter hoch) Glas-Balkontür ab, die mehr schlecht als recht isoliert ist. Es sind lediglich zwei normal große Heizkörper vorhanden. Diese reichen - wie der strenge letzte Winter gezeigt hat - bei weitem nicht aus, den Raum anständig zu heizen, zumal die warme Luft erwartungsgemäß nach oben zieht. Auf normaler Raum-/Körperhöhe werden bei entsprechenden Außentemperaturen trotz voll aufgedrehter Heizung max. 17-18 Grad erreicht. Hat jemand eine Idee, wie man hier vorgehen könnte, um den Raum wenigstens einigermaßen warm zu bekommen? Da der Winter ja naht, wäre ich für jeden Tipp/Hinweis dankbar :)

  • Hallo @effix, willkommen in der Community.


    Hinweis: Hier schreiben i.d.R. interessierte Laien und keine Mitarbeiter von Finanztip; so ist dies bei mir auch.


    Der geschilderte Sachverhalt könnte einen Mietmangel darstellen s. diesen Artikel https://www.finanztip.de/mietminderung/


    Ich würde den Vermieter darauf ansprechen. Je nach heutiger Dimensionierung gibt es ggf. Austauschheizkörper mit gleichem Anschlussabstand aber mehr Konvektoren, die den Raum dann besser heizen. Sofern die Balkontür nicht nur schlecht gedämmt sondern undicht ist kann man dagegen auch etwas tun.


    Unser Dachbüro hat einen ähnlichen Zuschnitt und hatte daher ein ähnliches Problem; die Fußbodenheizung hat es nur auf noch niedrigere Temperaturen als bei Dir beheizt. Wir haben in der Konsequenz komplett neu gedämmt und das Glaselement gegen ein dreifach verglastes austauschen lassen. Jetzt haben wir einen geringeren Gasverbrauch um ca. 10% und auch im Winter angenehme Temperaturen. Zumindest den Austausch der Balkontür kann man auch im bewohnten Zustand machen und hilft auch im Sommer.

  • Hallo Kater.Ka,


    vielen Dank für die hilreichen Tipps. Den Mietmangel hatte ich auch auf dem Schirm; allerdings würde ich die Sache natürlich gerne "unstreitig" lösen (Vermieter ist Privatperson und endsgeizig (Schwabe halt ;-)).
    Ich dachte ggf. an eine Infrarotheizung, weiteres kann ich als Mieter leider halt wohl doch kaum machen...

  • Das mit der Infrarotheizung habe ich schon mehrfach gelesen, da bin ich aber kritisch, da rein von der Wärmebilanz ist das keine gute Idee außer dass man nur eine Steckdose braucht.


    Daher mein Hinweis mit den Austauschheizkörpern; die kosten nicht viel und würden - so sie denn für den Einsatzfall geeignet / verfügbar sind - nach meinem Verständnis beiden Seiten helfen.


    Ach ja, ich stamme auch aus Südwest und habe damit das Geizgen ;)

  • Also ich muss sagen, dass ich selber auch misstrauisch war, aber nun bei unserer Altbauwohnung den Versuch gewagt habe und echt zufrieden bin mit dem Resultat, was mir die Infrarotheizungen liefern. Unsere Dämmung ist wirklich ein absoluter Fusch, da heizt man sich dumm und dämlich mit normalen Heizungen. Aber die Infrarotwellen erwärmen ja nicht die Luft, sondern Personen, Möbel, Wände, Gegenstände... Dadurch haben die eine ganz andere Wärmewirkung. Ich habe erstmal nur in einem Raum angefangen, ich hatte am Anfang nur 2 schlichte Infrarot Metallheizungen im Wohnzimmer und dann war ich so begeistert, dass ich nach und nach zugekauft habe. Infrarotheizung Spiegel im Bad, eine schlichte Infrarot Metallheizung im Schlafzimmer...
    Probier es doch aus bevor der tiefe Winter ausbricht und wenn es deine Erwartungen nicht erfüllt, kannst du dein Gerät ja auch innerhalb von einem Monat wieder zurückgeben (zumindest ging das bei dem Hersteller wo ich meine Infrarotheizungen gekauft habe). So wäre mein Rat :)


    Liebe Grüße
    Bianca

  • Vielen Dank für den Erfahrungsbericht. Ich hatte mir nun kürzlich einen Energie- und Heizberater der Verbraucherzentrale zu einer Beratung ins Haus geholt. Der hat von Infrarot-Heizungen abgeraten. Heizleistung zwar positiv, allerdings sei mit nicht mehr akzeptablen Anschaffungs- und Verbrauchskosten zu rechnen (bei mir war von 2000 € pro Heizkörper die Rede).

  • Da es ja nur um diesen einen Raum geht, würde ich auch mit "etwas kleinem" zuheizen. Entweder mit Infrarot oder vielleicht mit einem Heizstrahler. Hier werden die verschiedenen Heiztypen ganz gut beschrieben. Natürlich ist das auch keine Dauerlösung für die nächsten Jahre, kann Dir aber bis zu einer langfristigen Lösung erst einmal in der kalten Jahreszeit weiterhelfen. Vielleicht kommt Dir Dein Vermieter ja mit einer Beteiligung an den Stromkosten entgegen.
    Viele Grüße

  • Wenn man sich die IR-Teile mit 0,3 bis 1,2 KW ansieht sind das bei 8h Betrieb am Tag 2,4 - 9,6 kWh am Tag. Bei 0,3 € pro kWh also 0,72 - 2,88 € pro Tag. Bei einer Heizperiode von fünf Monaten (statt der juristischen 7 Monate) sind es rund 150 Tage, mithin 108 - 432 €. pro Heizkörper und Heizperiode. Um den Raum um 2 Grad anzuheben braucht man wahrscheinlich zwei Platten, hatte mal kurz einen Wärmebedarfsrechner konsutiert.