Zahlen aus den bAV-Artikeln

  • Hallo zusammen, hallo Sara Zinnecker


    ich versuche die Erkenntnisse aus den Artikeln
    https://www.finanztip.de/betriebliche-altersvorsorge/
    und
    https://www.finanztip.de/betri…rsorge/entgeltumwandlung/
    für meinen Fall nachzurechnen.
    Leider komme ich auf völlig andere Ergebnisse als der Artikel. Hat hier schonmal jemand nachgerechnet und kann die Abweichung / Korrektheit bestätigen? Gibt es die Rechnungen nachvollziehbar z.B. als Excel? Wo ist mein gedanklicher Fehler?


    Zwei Beispiele:
    1. Aus dem Beispiel "So viel spart der Durchschnittsverdiener durch die Entgeltumwandlung": Der alleinstehende Mitarbeiter verdient in 2017 monatlich 3000€ und zahlt lt. Artikel darauf 410€ ESt incl. Soli. Ich rechne: er zahlt p.a. bei 36000€ Einkommen 7.374,00 ESt. und 405,57 Soli, macht 7.779,57 p.a. und mithin 648,29€ im Monat.
    2. Aus dem Beispiel "So viel bringt der Arbeitgeberzuschuss zur bAV": Es wird richtig gerechnet, dass die Entgeltumwandlung ca. 1,8 Rentenpunkte auf 30 Jahre ausmacht. Für mich sind das dann bei 32,03€ monatliche Rente pro Rentenpunkt 57,65€ Nettominderung, statt der angegebenen 41,00€


    mit besten Grüßen,


    JRe

  • Hallo @JRe,


    vielen Dank für Deine Frage in der Finanztip-Community. Gern erläutere ich Ihnen unsere Rechnungen.


    1) Die 36.000 Euro Durchschnittseinkommen, von denen wir ausgehen, sind das Bruttogehalt des Sparers. Tatsächlich versteuern müssen Sie aber deutlich weniger. Um auf das zu versteuernde Einkommen zu kommen, müssen Sie vom Bruttogehalt Sozialabgaben (außer Arbeitslosenversicherung) abziehen, knapp 20%; zudem rechnen wir noch die 1.000 Euro Sparerpauschbetrag ab. Das zu versteuernde Einkommen liegt also nicht bei 36.000 Euro, sondern tatsächlich nur bei knapp 28.000 Euro. So ergibt sich eine deutlich geringere Steuerlast.


    2) Was die Minderung der gesetzlichen Rente angeht, denken Sie zunächst in die richtige Richtung. 1,8 Rentenpunkte weniger entsprechen knapp 58 Euro - das ist aber erneut eine Bruttobetrachtung. Tatsächlich fallen durch die geringere Rente beim Sparer auch weniger Sozialabgaben (rund 11 %) und Steuern an. Die Ersparnis liegt monatlich in der Größenordnung von 15 Euro, so dass der Sparer netto tatsächlich nur gut 40 Euro weniger in der Tasche hat.


    Fazit: Um die Effekte der bAV richtig einzuordnen, ist stets eine Betrachtung nach Abgaben und Steuern notwendig. Welche Beträge alles vom Bruttoverdienst abzuziehen sind, um am Ende auf ein Nettoeinkommen zu kommen, hat mein Kollege Udo Reuß noch einmal im Ratgeber Brutto-Netto-Rechner aufgeschrieben: Schauen Sie doch da einmal rein:
    https://www.finanztip.de/brutto-netto-rechner/


    Beste Grüße,
    Sara Zinnecker