ETFs als langfristige Geldanlage // Beimischung von ETFs mit geringerer Volatilität?

  • Momentan haben wir verschiedene ETFs, z.T. auch als Sparplan. Die WKNs lauten DBX1MW, A0JDGC, 263530 und ETF110.
    Wertentwicklung der letzten Jahre ok - wir lassen die Finger davon, auch wenn die EUR-Werte die letzten Wochen etwas turbulent waren...
    Wir haben uns im Großen und Ganzen an Empfehlungen von finanztip gehalten, da uns die Website relativ seriös erscheint.
    Nun möchten wir nicht umschichten, sondern einen regelmäßigen mtl. Sparbetrag in einen ETF stecken, der weniger mit Aktien, sondern eher in stabilere Anleihen/Renten/Festgelder investiert (am besten bei ebase) - es soll eine Beimischung werden. Empfehlungen?

  • Keine Empfehlung für einen Renten-ETF sondern eher Festgeld s. Rentenfonds verkaufen? - Geldanlage - Finanztip Community und den darin verlinkten Beitrag.


    Frage zu Deinem/Eurem grundsätzlichen Vorgehen: Finanztip und Finanztest (und andere) empfehlen eine Mischung zwischen einem Sicherheitsbaustein (Tagegeld/Festgeld) - und einem Renditebaustein (Aktien-ETF). Zum Verhältnis kann man trefflich diskutieren. Finanztip spricht bei einem Anteil des Renditebausteins von 40% von ausgewogen, bei 80% von renditeorientiert (https://www.finanztip.de/geldanlage/), andere sehen da z.B. 50 und 75%. Diesen Sicherheitsbaustein von 60/50 bzw. 20/25% habt Ihr schon?

  • Wenn ich bei Festgeld Zinssätze von um die 1% sehe, kommen mir die Tränen - das macht keinen Spaß und damit verdienen nur andere... Dann kann ich es auch auf einem existierenden Konto ohne Kosten parken, z.B. DiBa-Extrakonto.

  • Sehe ich auch so. Es gibt leider mMn keine Alternative mit entsprechender Bonität im Euroraum. Es gibt High-YIeld- und Nachranganleihen, auch als Fonds und ETF, allerdings mit entsprechendem Risiko. Der A1C3NE hat dises Jahr rund 3,6% ausgeschüttet, allerdings (inkl Ausschüttung) seit Jahresanfang rund 7% verloren. Die Verzinsung der enthaltenen Wertpapiere liegt bei rund 4% mit einer Restlaufzeit von 4 Jahren. Die Duration = Zinsänderungsrisiko beträgt rund 3,6%, d.h. wenn die Zinsen für High Yields um 1% steigen verliert er 3,6%. Die gemanagten Kollegen haben nicht unbedingt besser abgeschnitten.


    Ansonsten sieht alles düster aus. Europ. Unternehmensanleihen auch im Minus IE00B3F81R35. Global könntest Du die E00B9M6SJ31 und IE00BDBRDM35 ansehen, die EUR-hedged sind. Wenn es ungehedgt sein soll wären Alternativen
    z.B. IE00B7J7TB45 oder
    IE00B3F81409. Ist aber durch die Zinssteigerung alles im Minus. Wenn man davon ausgeht dass der Zinsanstieg schon zu Ende ist könnte man einsteigen, das glaube ich aber nicht.


    Nachtrag: bei den letztgenannten auf die höhere Duration achten.

  • Wenn es eine andere Anlageklasse sein soll wären Immobilien als Beimischung noch was, wobei hier sowohl das Ertragsrisiko durch Zinserhöhung für die Finanzierung der enthaltenen Immobilien wie auch das Kursrisiko bei Platzen der Immobilienblase zu beachten ist.


    Ich habe mir was ähnliches wie den IE00B0M63284 als gemanagten gekauft, gibt noch mehr Alternativen wenn man bei JustETF nach Immobilien filtert.Liegt YTD so um die Nulllinie unter Einbeziehung der Ausschüttungen.

  • Hallo @go4java,
    Derzeit mit sicheren Geldanlagen Geld zu verdienen, halte ich nicht für möglich.
    Will man Geld verdienen, muß man schon etwas Risiko in Kauf nehmen.
    Da Du von langfristiger Geldanlage sprichst, wirst Du wohl um Aktienfonds (ETF) nicht umhinkommen.
    Ich mache es so, Festgeld habe ich vor 8Jahren für einen Zeitraum von 10Jahren angelegt. Damals gab es 4,5% Zinsen.
    Wenn es in 2 Jahren beim Auslaufen nicht mindestens 3% gibt. wird kein neues Festgeld angelegt.
    Mein Geld ist derzeit überwiegend in Aktienfonds investiert.
    Rentenfonds habe ich nicht.
    Gruß


    Altsachse

  • ...


    Nun möchten wir nicht umschichten, sondern einen regelmäßigen mtl. Sparbetrag in einen ETF stecken, der weniger mit Aktien, sondern eher in stabilere Anleihen/Renten/Festgelder investiert (am besten bei ebase) - es soll eine Beimischung werden. Empfehlungen?

    Das klingt für mich so, als wenn Du jetzt Rendite mit weniger Risiko haben möchtest. Schön wäre es!
    Solide Anleihen werfen zur Zeit weniger ab als Tages- oder Festgeld. Genau genommen erwirtschaftet man eine Negativrendite. Da muss man nicht einmal die Inflation bemühen.
    Man muss sich freuen, wenn die Inflation nicht so stark an der Rendite zehrt.


    Natürlich kann man auch im Bereich der Anleihen gute Rendite erzielen, aber eben nur mit dem entsprechenden Risiko.
    Wenn man also auf andere Anlageklassen diversifizieren möchte, dann sollte man das tun, weil andere Anlageklassen andere Chancen und Risiken haben, jedoch nicht weil diese ein besseres Chancen-Risiko-Verhältnis haben.

  • @Kater.Ka
    Apropos Immobilienblase, alle reden immer mehr von der Immobilienblase, warum sollte sie denn platzen bei dem Wohnungsmangel und der Nachfrage?
    Habe folgenden ETF entdeckt der ganz gute Zahlen hat, was hältst du davon?




    DE000A1JXC78
    Gruß aus B,Tom

  • Kein Problem mit dem vorgeschlagenen ETF, ich habe kein Dollarrisiko gewollt, daher zwischen dem europäischen Pendant und dem gemanagten geschwankt.


    Wie oben angesprochen gibt es bei Immobilien Risiken hinsichtlich Zinssteigerungen (war im Dezember aktuell, derzeit eher nicht mehr) und bei bestimmten Immobilienklassen (Retail, "death by amazon") sowie bei politischen Entwicklungen (z.B. Enteignungsphantasien in Berlin). All das wird einen Langfristanleger nicht abhalten. Aus Diversifikationsgesichtspunkten kommt man mMn eh nicht daran vorbei.