Größere Belastung für Rentner nach neuer Gesetzeslage

  • Hallo zusammen,
    ich habe gelesen, dass nun die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung um 0,5% gesenkt werden sollen. Zugleich wird der Beitrag zur Pflegeversicherung um 0,5% erhöht. Damit wird eine höhere Belastung der Arbeitnehmer vermieden. Sofern ich richtig informiert bin, sind die Renten (mehr oder weniger) an die Lohnentwicklung gekoppelt. Aber in diesem Fall werden doch die Rentner durch die Beiträge zur PV einseitig mehr belastet, da sie keine Beiträge zur ALV zahlen.
    Habe ich das richtig verstanden?
    Viele Grüße

  • Wahrscheinlich bleibt es für die meisten Rentner bei einem Nullsummenspiel.


    Der Beitrag zur Arbeitslosenversicherung hat keinen direkten Einfluss auf die Rente.


    Den Beitrag zur Pflegeversicherung merkt der Rentner unmittelbar, den zahlt er ja alleine. (Nettorente sinkt)


    Den Zusatzbeitrag zur Krankenversicherung zahlt der Rentner bisher alleine, ab dem 01.01.2019 aber nur noch zur Hälfte. Der Zusatzbeitrag ist (je nach Kasse) um die 1%, also hebt es die Nettorentensenkung auf bzw. fast auf.


    Soweit die harten Fakten.



    Jetzt etwas für den Stammtisch:


    Da dass Rentenniveau das Verhältnis Nettolohn zu Nettorente widerspiegelt (wenn auch abstrakt), führen die obigen Veränderungen zu einer geringfügigen Absenkung des Rentenniveaus.


    Wäre diese Absenkung stärker, so müsste die nächste Rentenanpassung höher ausfallen, weil ja die doppelte Haltelinie beschlossen wurde.


    Man merkt: Gesetze werden mit der Zeit nicht unbedingt einfacher. :S

  • Nun ja, die Rentenanpassung wird ja immer brutto angekündigt, das schürt ja immer eine Erwartungshaltung, die das Netto nie einhalten kann.


    Die Inflation, im Zweifel die gefühlte, muss man gegenrechnen.


    Beitragserhöhungen bei Kranken- und Pflegeversicherung dienen ja nicht der Mitnahme von Rentensteigerungen, aber am Stammtisch wird es so empfunden.


    Die Rentenerhöhungen können zur Zahlungspflicht in Sachen Steuer führen. Da muss es nicht um große Summen gehen, aber selbst wenn es nur um einen Grenzsteuersatz von 14% geht, fühlt es sich nicht schön an.


    Worauf will ich hinaus?


    Die positiven Nachrichten sollte man natürlich hinterfragen, aber dies gilt auch für die Reflexe, wenn man doch ein Haar in der Suppe gefunden hat.


    Vielleicht sollten wir unseren Abgeordneten häufiger die Rückmeldung geben, dass wir nicht nur auf das Augenscheinliche anspringen, sondern auch darauf schauen, was die Maßnahmen im Einzelnen bedeuten. :huh: