Restschuldversicherung auch von 10 Jahres-Urteil vom BGH betroffen

  • Für eine Betrachtung wäre es wichtig zu wissen, welche Leistungen beinhaltet denn die RSV?


    Hier der entsprechende Abschnitt aus dem Kreditvertrag:
    Der Kunde tritt hiermit der Restschuldversicherung CREDITPROTECT (für den Ratenkredit) und KONTOPROTECT (für den Verfügungsrahmen) für die Risiken Tod bei.

    • Offizieller Beitrag

    Da bietet sich aus meiner Sicht eine klassische Risikolebensversicherung aus Kostengesichtsgründen als günstigere Lösung an, oder?

    "Man kann die raffiniertesten Computer der Welt benutzen und Diagramme und Zahlen parat haben, aber am Ende muss man alle Informationen auf einen Nenner bringen, muss einen Zeitplan machen und muss handeln."

    Lee Iacocca, amerik. Topmanager

  • Da bietet sich aus meiner Sicht eine klassische Risikolebensversicherung aus Kostengesichtsgründen als günstigere Lösung an, oder?


    Das ist natürlich richtig.


    Problem dabei ist: Bei den genannten Verträgen der Commerz Finanz steht diese Option nicht zur Verfügung.
    Ich bin selbst in die gleiche Falle getappt wie mel0107. Dazu kam eine gehörige Portion Leichtsinn und leider auch Dummheit.


    Die Lage bei diesen speziellen verträgen ist so:
    Man möchte eine Ware, in meinem Falle einen Fernseher zum Kaufpreis von knapp 400 Euro, finanzieren.
    Der vom Verkäufer vorgelegte Kreditvertrag heißt dubioser Weise schon "Karten- und Kreditvertrag"


    Dieser beinhaltet neben den zu zahlenden Raten für den Fernseher zugleich sowohl die Ausstellung einer Maestro "CashCard" mit einem Kreditrahmen von 3500 Euro als auch die automatische Einwilligung des Kreditnehmers zur Anmeldung in der KONTOPROTECT Gruppenversicherung der Cardif Lebensversicherung gegen Arbeitslosigkeit, Arbeitsunfähigkeit und Tod. Versicherungsnehmer ist immer Commerz Finanz und der Kreditnehmer ist versicherte Person. Ein selbstständiger Austritt oder Wechsel der Versicherung dadurch nicht möglich.


    Es ist ein Kombivertrag ohne Wahlmöglichkeit und alle Verträge werden zeitgleich mit einer einzigen Unterschrift bestätigt.


    Wenige Tage nach Abschluss flattert diese CashCard dann zuhause in den Briefkasten, was in meinem Fall Fatal war, denn leider habe ich diese Karte auch exzessiv genutzt. Beim Erreichen des Kreditrahmens wurde dieser sogar noch aufgestockt und somit landete ich 5000 Euro im Soll, während der eigentliche Ratenkredit um den es ging längst abbezahlt war, läuft die RSV aber weiter, so lange sich das Kartenkonto im Soll befindet. Nun wird von einem Referenzkonto (von dem auch der ursprüngliche Ratenkredit bezahlt wurde) vertraglich 3% des Sollbetrags monatlich als Rückzahlung abgebucht. Die Kosten der RSV (immerhin 45 Euro/Monat bei 5000 Euro Soll) werden weiterhin vom Rahmenkredit der CashCard abgezogen ebenso wie die anfallenden Zinsen (15,9% eff./1,2% monatl.). Damit bleiben zur eigentlichen Tilgung des Solls gerade einmal knapp 40 Euro und man würde auf diese Weise ewig abbezahlen.


    So kommt man auf Gesamtkosten von ca. 25% des Sollbetrags im Jahr.


    Ich weiß, dass man sich das auch vorher hätte überlegen können und dass so etwas in den Bereich großer Blauäugigkeit und Dummheit meinerseits fällt aber in manchen Situationen ist man einfach nicht in der Lage so zu denken.


    Mittlerweile habe ich den Vertrag gekündigt und das Konto durch Umschuldung ausgeglichen, da ich keinen einzigen Monat mehr diesen Wucher mitmachen wollte und es Zeit für mich war finanzielle Dinge etwas verantwortungsvoller anzugehen. Dennoch Frage ich mich ob das alles wirklich so rechtens ist, gerade in Bezug auf die RSV und dem verbundenen Geschäft mit dem Kreditvertrag und Rahmenvertrag und ob hier mögliche Forderungen meinerseits entstehen, wenn der Rahmenkredit auf einen Schlag abgelöst wird.


    Viele Grüße,
    Sissi

  • Dann bin ich ja nicht alleine... Wir haben denen auch viel zu viel Geld geschenkt, weil wir einfach blauäugig eine Finanzierung im Laden unterzeichnet haben, ohne auch nur daran zu denken, dass bei der Cash-Card dann eben Mehrkosten entstehen. Und bevor die erste Abrechnung kam, war die Widerrufsfrist verstrichen. Sicher hätten wir die Karte nicht mehr nutzen können / sollen, aber hinterher ist Mann / Frau immer schlauer.
    Ich wünschte, dass wir vielleicht einen Teil des Geldes wieder bekommen könnten, doch habe ich auch keine Idee, wie da am besten vorzugehen ist.