Rieser-Rente für Ehefrau sinnvoll?

  • Hallo zusammen,


    als (nicht mehr ganz) Berufsanfänger beschäftige ich mich aktuell damit, wie meine Ehepartnerin und ich die Altersvorsorge am besten gestalten.


    Ich werde ab Mitte 2019 etwa 70.000€/a verdienen (mit Tendenz nach oben, hoffe ich mal stark). Meine Frau verdient etwa 38.000€/a - das dürfte mittelfristig auch in dem Rahmen bleiben.


    Ich selbst bespare seit Beginn meiner beruflichen Tätigkeit (1,5 Jahre) einen ETF-Sparplan mit 125€/Monat, was ich wegen der hohen Flexibilität auch beibehalten möchte. Mit dem Gehaltssprung Mitte 2019 werde ich dann ergänzend etwas für meine Altersvorsorge abschließen.


    Es geht mir aber aktuell viel mehr um meine Frau, denn hier bin ich mir unsicher, was der sinnvollste Weg ist. Ich tendiere aktuell zu einem Riester-Vertrag, da sie bei ihrem Einkommen mit vertretbarem Kapitaleinsatz die staatliche Förderung bekommt (min. 4% des Jahreseinkommens, also 1520€/a). Ich habe das doch soweit richtig verstanden, dass ihr Riester-Vertrag unabhängig von meinem (bzw. unserem gemeinsamen) Einkommen ist, oder?


    Was meint ihr dazu? Gibt es sinnvolle Alternativen dazu?


    Schonmal vielen Dank im Voraus!
    Andy

  • Hallo.


    Also, Riester-Rente, da sagen die Einen so, die Anderen so. Kann man machen, Förderung in der Ansparphase ist schön, kann man lassen, Besteuerung in der Auszahlphase ist doof.


    Wenn Ihr Euch damit wohlfühlt, dann riestert fleißig weiter. Aber nur weil ich mit meinem Riestervertrag gut zurecht komme, heißt das nicht, dass das flächendeckend so sein muss.


    Die Zulagen zum Vertrag Deiner Frau sind unabhängig von Deinem Einkommen, der zusätzliche Sonderausgabenabzug betrifft Euer beider Einkommen.


    Kleine Frage meinerseits: Wenn Dir Deine ETF-Anlage gefällt, wieso erhöhst Du nicht einfach den Einsatz? Etwas abschließen, klingt für mich eher nach Risikoabsicherung, weniger nach Altersvorsorge bzw. Vermögensbildung.


    Ansonsten wirst Du hier sicher mannigfaltige Anregungen erhalten. :thumbup:

  • Hallo @Andy92, willkommen in der Community.


    Es gibt einen Grundsatzartikel mit darin verlinkten Rechenbeispielen. https://www.finanztip.de/riester/


    Hier in der Community wird die Riester-Rente eher kritisch kommentiert, da man sich sehr lange bindet und nicht flexibel an das Geld herankommt.


    Aus meiner persönlichen Sicht finde ich zwei Dinge interessant: Zum einen sind die Kinderzulagen sehr attraktiv bei geringem Einkommen, spricht vielleicht für Riester falls ihr in die Richtung denkt. Zum anderen die Möglichkeit das Riesterguthaben / die Sparbeiträge für eine selbst genutzte Immobilie zu verwenden. Auf diesem Weg kommt man bei entsprechender Steuerung der Tilgung doch wieder an das Guthaben.

    Ich habe das doch soweit richtig verstanden, dass ihr Riester-Vertrag unabhängig von meinem (bzw. unserem gemeinsamen) Einkommen ist, oder?

    ja

  • Ich kann nur empfehlen einen unabhängigen (!!!) Berater mit der Suche zu beauftragen. Es gibt durchaus gute Verträge und insbesondere wenn ihr Kinder plant, kann sich ein Riester schnell rechnen. Aber wenn man sich nicht detailliert über Kosten informiert und kapiert, das eine Kostenquote ab einem gewissen Prozentsatz die Rendite zerstört (definitiv bei >1,5%), kann man auch schnell einen schlechten Vertrag abschließen.

  • Hallo zusammen,


    Danke erst mal für eure Antworten. Ich verstehe, dass die Gebundenheit des Riester-Kapitals ein Nachteil ist/sein kann, das ist absolut nachvollziehbar. Ich sehe den Riester-Vertrag allerdings nur als einzelnen Baustein der Altersvorsorge, daher stört mich das nicht ganz so sehr. Auch die Versteuerung im Alter ist nicht schön, jedoch dürfte der Steuersatz im Alter ja um einiges niedriger liegen als im Berufsleben.


    Der Kapitaleinsatz ist wegen des relativ geringen Einkommens nicht allzu hoch, in meiner ersten Rechnung habe ich fälschlicherweise nicht mal die Zulage abgezogen. Aktuell würde es also auf mtl. 113€ hinauslaufen, was gut stemmbar ist.


    Wir haben beide auch definitiv den Plan Kinder zu bekommen (aber noch nicht akut). Bei 2 Kindern würde sich die monatliche Eigenleistung auf 63€ verringern, was sich für mich sehr gut anhört, wenn man bedenkt, dass dennoch ~127€ angelegt werden.


    Selbstverständlich würde ich mich für einen Riestervertrag mit Fondsbesparung entscheiden, da alles andere keinen Sinn macht.


    Eine Frage zum Thema Riester habe ich noch, zu dem ich keine Antwort finden kann: wenn der Vertrag ruhend gestellt wird, laufen dann die Kosten des Vertrags weiter? Oder ist der Vertrag vollständig eingefroren? Ist vielleicht eine etwas naive Frage :whistling:


    Danke und viele Grüße
    Andy

  • Den Vertrag ruhend stellen heißt, dass du nichts mehr einzahlst. Die erworbenen Anlagen erwirtschaften weiter Rendite, die Kosten werden wie bisher abgezogen, zB bei Fonds die Verwaltungskosten oder die Gebühren der Versicherung.