Riestervertrag plötzlicher Zinsabfall Volksbank Gronau Ahaus

  • Hallo, ich habe seit 2010 einen Riester-Banksparplan bei der Volksbank Gronau-Ahaus. In den Vertragsbedingungen meines Vertrages steht, das die Verzinsung mit 0,5 % unter dem Umlaufzins liegt, also damals bei Abschluss des Vertrages war die Verzinsung 1,6% mit Hinweis auf die Anpassbarkeit auf eben den Umlaufzins. Eine Mindestverzinsung ist in dem Vertrag nirgendwo angegeben. Nichtsdestotrotz habe ich seit 2010 durchweg immer eine gute Verzinsung von ca. 1,5 Prozent p.a. erhalten. Nun plötzlich in 2018 weist die Verzinsung aber nur noch ca. 0,1% aus. Ich frage mich, wie das sein kann und ob ich das so ohne Weiteres akzeptieren muss. Überall lese ich von einem garantieren Mindestzins dieser Bank für derlei Verträge, aber in meinem Vertragswerk steht dazu gar nichts. Wurde der Mindestzins evtl. erst nach 2010 eingeführt? Vielleicht kann mir jemand weiterhelfen oder hat evtl. das identische Problem? :?:

  • Hallo,
    klassische Riesterrente hat einen Garantiezins, der zählt dann nach Abschluss des Vertrages die komplette Laufzeit. Das machen kaum mehr Versicherungen. Oben drauf kommen Überschüsse, die die Versicherung erwirtschaftet. Derzeit Null.
    Beim Banksparplan passt sich der Zins an, er ist variabel. Da es derzeit keine Zinsen gibt, gibts halt nichts. Dafür sind Ihre Kosten beim Banksparplan sehr gering. Seien Sie froh, so etwas zu haben, und nicht eine klassische Riesterrente, denn dann wären die Kosten hoch und der Zins trotzdem gering. Bei mir sind es zum Glück wenigstens 2,75% Garantiezins, aber ich habe seit 2007 auch bisher 3300 Euro an Abschluss, Vertrieb und Verwaltung bezahlt. Und das Ding läuft noch zwanzig Jahre mit weiteren Kosten. Ich denke mit solchen Kosten haben Sie nicht zu tun.
    Mündliche Versprechen einer Bank dass der Zins hoch sein wird? Noch nie was davon gehört.

  • Hallo @papperlapapp,
    willkommen hier im Forum. Ich an Deiner Stelle würde erst einmal versuchen weitere Zahlungen zu vermeiden.
    Ich habe auch 2010 angefangen, allerdings mit Festgeld. Das war allerdings kein Sparplan, sondern eine Einmalanlage.
    Da habe ich für 10 Jahre abgeschlossen. Bekommen habe ich damals 4,5 % Zinsen. Ich bin mir sicher, für einen Sparplan mit festen Zinssatz, hatte es damals sicher auch nicht so viel gegeben.
    Aber ein Sparplan mit variablen Zinssatz, wie Du ihn hast, ist das nun sicher nicht zu ändern.
    Die Bank, bei der Du abgeschlossen hast, will ja auch ihre Gebäude unterhalten, und ihre Mitarbeiiter bezahlen.
    Sinnvoll ist es da bei einer Internetbank abzuschließen, die hat weniger Nebenkosten. Das kommt Dir zugute.
    Und die Beratung der Bank ist selten zu Deinen Vorteil.
    Es war mir das erste Mal zwar auch etwas komisch, als ich unterschreiben mußte, dass ich auf Beratung verzichte.
    Aber genau das war das Richtige.
    Gruß


    Altsachse

  • Hallo,
    ich habe den gleichen Riestervertrag. Die Zinsen liegen 0,5 % unter der Umlaufrendite, jedoch nicht niedriger als 1,5 %. Auch als die Umlaufrendite längst bei -0,5 % war, gab es 1,5 %Zinsen. Ich finde den Mindestzins leider nirgendwo im Vertrag, damit hat die Bank aber damals geworben. Man müsste noch einen Prospekt von damals haben...Niemand hätte 2010 einen Vertrag abgeschlossen, bei dem negative Zinsen möglich sind.
    Ich weiß nicht, ob es für solche Fälle eine Bankenaufsicht gibt oder an wen man sich wenden kann, vielleicht die Verbraucherzentrale?

  • Ich habe alle Prospekte von 2010 aufgehoben, ebenso den Testbericht von der Stiftung Warentest etc. Nirgendwo findet sich ein Hinweis auf einen garantierten Mindestzins. Ich bin nur verwundert, da anscheinend ja bei Verträgen, die nach 2010 abgeschlossen wurden, in den Diskussionen hier von einer Zinsgarantie die Rede ist.

  • Ich verstehe das so, dass der "Vorteil" bei einem Banksparplan ursprünglich darin Bestand


    1. niedrige Kosten
    2. varibler Zins


    Also auch falls die Zinsen wieder höher liegen dann gibt's für die Riester-Banksparpläne auch wieder höhere Zinsen - nachdem es Null Zins gibt - ist es eben so, dass wie auch hier bei Finanztip angesprochen die Zulage und die Steuererstattung die eigentliche "Verzinsung" in Zeiten des Niedrig Zinses ist...

  • Hallo,
    ich habe meinen Vertrag auch 2010 abgeschlossen und bin mir sicher das damals mit einer Mindestverzinsung von 1,5% geworben wurde. In den Vertragsunterlagen kann ich jedoch diese Mindestverzinsung nirgends finden.


    Schon in 2014 habe ich mich mit der Mindestverzinsung beschäftigt. Damals wurden noch 1,5% bezahlt obwohl die Umlaufrendite schon niedriger Stand. Ich dachte also das mit der Mindestverzinsung von 1,5% sei in Ordnung.
    Damals habe ich mich im Internet auf die Suche gemacht und fand dort auf der Internetseite der VB Gronau-Ahaus:
    "mindestens jedoch 1,00% p.a. Zinsen" und
    "In 2012 haben wir noch Verträge mit einer Mindestverzinsung von 1,5% p.a. angeboten. Ab sofort bieten wir nur noch Verträge mit einer Mindestvezinsung von 1,00% an"


    Es sieht so aus als ob die Bank mit einer Mindestverzinsung geworben hat, diese aber nicht in die Vertragsunterlage aufgenommen hat. Die Legalität eines solchen Vorgehens erscheint mit zumindest zweifelhaft.
    Hat jemand ggf. noch (Werbe-)Unterlagen aus der die Mindestverzinsung von 1,5% in 2010 hervorgehen?

  • Bei einem Riester-Banksparplan gibt es keinen festen sondern einen variablen Zins - natürlich kann die Bank damit werben, dass sie trotz des ungünstigen Zinsumfeldes noch immer 1,5 Prozent oder 1 Prozent Zinsen bezahlt..


    aber dann wärt ihr auch die Gelackmeierten, wenn der Zins morgen um 3 Prozent steigen würde - die Bank euch aber weiterhin dann "nur" ,die 1,5 Prozent Zinsen gibt..


    Sinn des Bank-Riester-Sparplans war ja die bei vielen Anbietern zu hohen Provisions- und Abschlussgebühren zu umgehen und zu sagen - auch wenn es keinen oder fast keinen Zins gibt - die "Verzinsung" sind die Steuerersparnis und die Zulagen - wenn der Zins dann mal wieder steigt dann gibt's den auch wieder positiv obendrauf...


    allerdings gehen die Zinsen halt weiter runter und nicht rauf - von dem her muss man sagen - trifft die Bank auch keine Schuld