Überdiversifikation (bei ETF buy & hold) vs. Faktor-Exposure

  • Da ich langfristig doch einiges in ETFs investieren möchte, habe ich im Herbst meine ETF-Ausrichtung umgebaut. Entsprechend der Theorie so breit als möglich diversifiziert (laut Kommer ist das der einzige "free lunch"). Das Ergebnis sieht in etwa wie folgt aus (in Klammer die Anzahl der Aktienpositionen, die TER und die grobe Gewichtung). Die gesamthafte TER liegt übrigens bei ca. 0,22%:

    • WORLD auf Basis Regionen (# ca. 2000, TER 0,15%, Gewichtung ca. 75 - 80%)
    • EM (# ca. 1000, TER 0,25%, ca. 10 - max. 15%)
    • MSCI WORLD Small Cap (# 3300, TER 0,35%, ca. 5%)
    • MSCI EM Small Cap (# 1600, TER 0,74%, ca. 5%)


    Insgesamt also über 7.500 Positionen wobei die meisten ETFs eher eine theoretische Verteilung aufweisen und die sehr breite Diversifikation damit wohl eher kosmetischer Natur ist. Ich bin nun am Überlegen ob ich die Marschrichtung der Small-Caps überhaupt weiterverfolge. Da ich erst im Herbst 2018 eingestiegen bin kann ich ohne Verluste das Rebalancing durchführen. Aus aktueller Sicht würde ich mir gerne einen anderen Faktor ins Boot holen. Die derzeitigen Favoriten bzgl. eines Faktor-Exposures wären Value und Minimum-Volatility


    Wie seht ihr die folgenden Fragestellungen:

    • Gibt es so etwas wie eine Überdiversifikation, d.h. dass ein Mehr an Positionen eigentlich keinen Vorteil mehr bringt?
    • Wie seht ihr das Thema Small Caps? Gibt es noch jemanden der World SC und EM SC bespart? Wenn ja, ist eher der World SC oder eher der EM SC interessant?
    • Wie seht ihr den "Austausch" auf die Faktoren Value und / oder Minimum-Voladility?



    Btw, der Umstand dass "Hin & Her macht Taschen leer" bin ich mir bewusst, die Neuausrichtung bzgl. des Faktor-Exposure soll ja auch strategischer Natur sein und damit sehr langfristig erfolgen.

  • Hallo Ben,
    spannende Frage. Das sagt der Finanzwesir zum Thema:
    https://www.finanzwesir.com/bl…-sparplan-diversifikation


    Ich persönlich betreibe die Geldanlage nicht als Hobby. Keep it Simple rein in MSCI World. Wenn man natürlich Spaß an Tüfteleien hat, kann man deinen Weg gehen. Ob es dann letztlich zu ner Kugel Eis oder nem 911er statt Boxster reicht, weiß man in ein paar Jahrzehnten.


    Grundsätzlich geht es mir eher um die maximale Sparrate, Wiederanlage von Ausschüttungen, etc. Ob ich in 10 Jahren 80% Rendite habe oder 83% ist mir egal.