Verkauf privater Rentenversicherung

  • Guten Tag Community,


    vorab - dies ist mein erster Beitrag und es ist schön Gleichgesinnte zu treffen die


    Ihre „rund ums Geld Aktivitäten“ selbst proaktiv in die Hand nehmen. Ich wende mich an


    euch um eine „zweite Meinung“ zu folgendem Thema zu erhalten:


    ich plane meine vor 2005 abgeschlossene private Rentenversicherung bei der Allianz zu verkaufen,


    da ich über die letzten 13 Jahre eine durchschnittliche Verzinsung von mageren 1,9 -2,1 % erreicht habe
    und gerade so die Inflation ausgeglichen habe.


    Ich bin selbständig , kinderlos ledig und habe noch gut 20 Jahre Erwerbsleben vor mir. Ich möchten den
    Verkaufserlös selbständig in ETFs und Fonds ( kostengünstige Fonds) breit anlegen.
    Eine monatliche Sparrate von 500.- €wird beibehalten.
    Ziel ist eine durchschnittliche Verzinsung von 3,5 -4,5% Inflationsbereinigt um in 20 Jahren eine Endsumme X zu erreichen.
    Nach den 20 Jahren mit 65


    Wird dann entschieden wie das Geld angelegt werden soll, ggf. erfolgt eine Umwandlung in eine monatliche Rente.
    Die momentane Zielsetzung lautet: Eine möglichst hohe Verzinsung von realistischen 3,5 -4,5% p.a. innerhalb der nächsten 20 Jahre.


    Aktuell habe ich 2 Angebote für den Ankauf meiner Police .
    Das eine Angebot ein 100% Ankauf liegt etwas über dem Rückkaufswert der Allianz.








    Das zweite Angebot bietet mir eine sofortige 80% Teilauszahlung an, mit der Option, dass der Aufkäufer den Vertrag für
    mich weiter führt wenn ich weiter die übliche Versicherungsbeiträge an den Aufkäufer zahlen. Diese 2 Option kommt für mich


    momentan nicht in Frage, da ich ja die zur Verfügung stehenden 500.-€ komplett monatlich in Etfs invertieren will.



    Meine Fragen lauten:


    Gibt es hier jemanden, der seine Versicherungspolice an einen „Verwerter“ verkauft hat?


    Wenn ja, wie waren die Erfahrungen?



    Gibt es kritische Stimmen zum Verkauf einer steuerfreien Rentenversicherung, wie geschrieben der Vertrag ist vor 2005 abgeschlossen?


    Gibt es weitere wichtige Aspekte die zu berücksichtigen sind ?




    Es wäre wirklich toll , die eine oder andere Meinung zu diesem Thema zu erhalten, denn die Thematik ist komplex und man kann sich im Dschungel der Altersvorsorge schnell verlaufen…




    Besten Dank Matthias

  • Hallo.


    Die anstehende Entscheidung ist wichtig und will daher ausreichend bedacht sein.


    Ich verstehe es so, dass ab demnächst laufend 500 Euro in einen ETF gehen sollen. Das wäre ja erst einmal unabhängig davon, ob die Versicherung verkauft oder nur beitragsfrei gestellt würde.


    Hinsichtlich des Verkaufs der Versicherung wäre zu klären, inwieweit dort noch Dinge zu beachten sind.
    Ich könnte z. B. momentan nicht sagen, ob die Auszahlung der Versicherung im Falle der freiwilligen Krankenversicherung der Beitragspflicht unterliegt.


    Ansonsten wäre ja die entscheidende Frage, inwieweit der Erlös aus dem Verkauf zufriedenstellend ist.


    Wenn das so ist, dann wäre das aus meiner Sicht eine echt Option, ansonsten nicht.

  • Hallo R.J.


    besten Dank für den Hinweis bezüglich einer möglichen Beitragspflicht, .... dem werde ich mal nachgehen.
    Wie geschrieben , es ist eine schwierige Entscheidung denn ich legen meine Altersvorsorge in meine Hände, aber ich denke eine Performance von 2,0 % wie sie der Versicherer erwirtschaftet hat , sollte machbar sein,;) , VG M.

  • Hallo echnaton,



    es entspricht auch unserer Erfahrung, dass Policenaufkäufer selten höhere Zuschläge auf den Rückkaufswert anbieten. Der Grund ist einfach: das Geschäftsmodell der Policenaufkäufer basiert darauf, Profite mit den erworbenen Policen zu generieren, d.h. einer lässt die Profite liegen (der VN / Verkäufer) und der andere (Policenaufkäufer) sammelt Zusatzprofite ein.



    Häufig wird vergessen, dass gegenüber den gesetzlichen Optionen (Umwandlung in prämienfreie Versicherung und Kündigung / Rückkauf u.a.) der Abwicklungsaufwand beim Policenverkauf deutlich höher ist. Damit meine ich, dass beim Policenverkauf umfangreiche und komplizierte Verträge zu prüfen und ggf. steuerliche Beratung einzukaufen ist.



    Bitte beachten Sie: Der Verkauf einer gebrauchten Altpolice bleibt steuerfrei, wenn auch bei einer Kündigung zum gleichen Termin keine Abgeltungsteuer anfallen würde. Bei einem schädlich verwendeten Vertrag wird Abgeltungsteuer von 25% auf die positive Differenz zwischen dem Verkaufserlös und den bis dahin eingezahlten Prämien fällig. Ein realisierter Verlust gilt als negative Kapitaleinnahme und kann mit Zinsen, Dividenden und Kursgewinnen verrechnet werden. Der Verlust zählt allerdings nicht mindernd, wenn die Police bei einer Kündigung nach mehr als zwölf Jahren steuerfrei wäre. Die Verträge sind m.E. zwingend von einem Steuerberater zu prüfen. Ansonsten kann der Policenverkauf steuerlich zu einem "Albtraum" für den Verkäufer werden.




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