Brexit abwarten - ETF Einmalanlage

  • Hallo zusammen,


    ich habe letzte Woche erstmalig ETF (MSCI World) gekauft (mittlerer fünfstelliger Betrag).
    Geplant ist zusätzlich ein Sparplan monatlich.


    Jetzt mache ich mir zur Zeit Sorgen, ob der Zeitpunkt des Einstiegs der Richtige war:


    im Moment bin ich etwa vierstellig im Plus;
    Sollte ich die Anteile verkaufen und den nahenden Brexit (und seine Folgen) abwarten?


    Die paar Wochen warten könnte ich auch noch verkraften ;)


    Ich weiss, man sollte die Füsse still halten; andererseits fände ich eine massive Kapitalvernichtung zum Einstieg auch nicht prickelnd...


    Vielleicht kann mir mal jemand seine Meinung dazu geben?
    Danke
    Tom

  • Wenn du gekauft hast, solltest du nichts tun. Wenn du nicht gekauft hättest, würde ich trotzdem kaufen. Erinnerst du dich an den Börsenverlauf nach der Wahl Trumps oder der Erstabstimmung zum Brexit? Ich auch nicht. Da war nämlich nichts besonderes an dem Tag.


    Es gibt einen (blöden) Spruch: Jeder Tag ist ein Kauftag.


    Wir können nicht absehen, was an der Börse passiert, weder als Laie noch als Profi. Daher, wenn man Anlagegeld hat, sollte man es anlegen. Ohne große Überlegungen, was an der Börse passieren könnte, wenn diese oder jene Konstellation eintritt.

  • Mein Aussagen gelten natürlich ausschließlich für breit gestreute Investments im Sinne eines ETF auf den MSCI World. Wenn du Einzelaktien kaufst, solltest du sehr wohl überlegen, ob es heute Sinn macht einzusteigen. Du sprachst aber von ETF auf den MSCI World. Da gilt aus meiner Sicht der letzte Post.

  • Der Europa-Anteil beim MSCI World ist eher gering, Dein Gewinn resultiert u.a. aus der Erwartung einer Einigung zwischen USA und China und hat Brexit ja / nein / vielleicht eher nix zu tun ...

  • Es gibt die Meinung, dass ein ETF auf den MSCI World eine kostengünstige Variante ist, davon zu profitieren, dass die Welt, in Börsenwerten gemessen, in 15 und mehr Jahren eine bessere sein wird. Dabei verspielen sich die Effekte der Tageskurse zum Ein- bzw. Ausstieg umso mehr, je länger die Haltedauer insgesamt ist.


    Wenn man diese Denke konsequent anwendet, dann wäre alles andere Zockerei. Die kann natürlich auch zum Erfolg führen, wäre aber in einer monokausalen Welt wahrscheinlich einfacher.


    Und zum Bild der Kapitalvernichtung bei Kursrückgang:


    Der tatsächliche Wert der Anteile verändert sich dadurch nicht, nur die Einschätzung dieses Wertes.
    So denke ich mir das. :saint:

  • Vielen Dank für die schnellen und einleuchtenden Antworten.
    Ich denke, ich werde dann mal gepflegt nichts tun ;)


    Ein schönes Wochenende.
    Gruß.
    Thomas

    • Offizieller Beitrag

    my 2 cents:


    - Allen Kommentaren zu "Market Timing funktioniert nicht" schließe ich mich an.
    - Ereignisse, die absehbar sind oder deren Risiko zumindest gesehen werden kann, sind in aller Regel an der Börse bereits eingepreist. Investoren weltweit kucken alle auf den Brexit, und dieses Wissen/die Angst/die Sorge sind in den Kursen bereits drin. Meine These.


    Der tatsächliche Wert der Anteile verändert sich dadurch nicht, nur die Einschätzung dieses Wertes.
    So denke ich mir das. :saint:


    Die Einschätzung eines Werts ist der tatsächliche Wert!
    Frei nach Thomas-Theorem: Wenn Menschen eine Situation für real halten, ist sie real in ihren Folgen.


    So denke ich mir das. ;)