Sparplan Enkel, ausschüttend oder thesaurierend

  • Hallo,




    ich bin neu hier und finde die Beiträge sehr hilfreich, ich habe ein spezielles Problem und habe hierzu keine passende Erläuterung gefunden.



    Ich habe zwei Sparpläne für meine Enkel (3 und 5) bei Consors (Depots auf deren Namen) eingerichtet (je 50 EUR monatl.), zur Zeit bespare ich den Xtracker MSCI (A1XEY2) ausschüttend, per Zufall habe ich entdeckt, dass es auch einen Vola-ETF auf den MSCI von iShares gibt (A1J781), der allerdings thesauriert, der letztere erscheint mir für meine Zwecke sinnvoller. Wenn da nicht die Thesaurierung wäre.



    Ich bin der Ansicht, dass der ausschüttende ETF für meine Situation sinnvoller ist, da der Freistellungsbetrag der Enkel bis zu deren 18. Lebensjahr locker die Ausschüttungen (die ich anderweitig anlege) abdeckt, sodass der Auszahlungsbetrag geringer ist und dann nicht mehr so stark besteuert wird.



    Oder anders ausgedrückt, ist es nicht sinnvoll, die Steuerlast wenigstens zum Teil über die Jahre 'abzustottern' mit Hilfe des Freibetrags?



    Habe ich da einen steuerlichen Logikfehler? Wenn ja, bitte ich um Aufklärung.


    Vielen Dank

  • Hallo @limuc, willkommen in der Community.


    Die Grundsatzüberlegung ist richtig.


    Bei den Enkeln kommt neben dem Freibetrag noch die Nichtveranlagungsbescheinigung in Betracht, womit die Erträge bis zur Höhe des Grundfreibetrags (2019: 9.168€) steuerfrei sind. Beachten: Die Mitversicherung in der Krankenversicherung endet früher s. https://www.finanztip.de/gkv/v…zen-familienversicherung/


    Wenn es denn genau der ETF sein soll könnte der Bestand nach einigen Jahren gerollt werden, also verkaufen und neukaufen bevor die relevanten Freigrenzen erreicht werden.

  • Vielen Dank, ich wusste, dass ich hier gut aufgehoben bin... ^^


    Die Aspekte NV vs. KV-Pflicht und das rollieren hatte ich noch nicht bedacht.


    Noch zum Thema Ausschüttung: Consors legt die Ausschüttung aus Sparplänen grundsätzlich wieder an (wenn man nicht widerspricht), natürlich nach Verrechnung mit dem Freibetrag, meine Frage wäre nun, ist ein Thesaurierer grundsätzlich billiger und letztendlich rentabler als der Ausschütter, da ja der Aufwand sicher geringer ist?

  • Hallo @limuc,
    willkommen auch von mir.
    Wenn Deine Enkelkinder den Sparerfreibetrag von 801 € pro Jahr noch nocht ausschöpfen, brauchst Du Dich noch nicht um eine NV kümmern.
    Ich finde Thesaurierer sind nicht billiger als ausschüttende Fonds. Wenn Deine Depotbank das mit der automatischen Wiederanlage nicht macht, mußt Du das selbst machen. Deshalb sehe ich Ausschütter als etwas arbeitsintensiver an.
    Einige mögen die Ausschütter lieber, weil bei Thesaurierern seit diesem Jahr eine Vorabpauschalsteuer fällig wird. Das hat aber nur Relevanz, wenn der Sparerfreibetrag überschritten wird.
    Gruß


    Altsachse

  • meine Frage wäre nun, ist ein Thesaurierer grundsätzlich billiger und letztendlich rentabler als der Ausschütter,

    Man kann sich das Thema über die langfristigen Renditen ansehen. Da meinte ich zu erkennen, dass gute Ausschütter über sehr lange Zeiträume etwas schlechter performen als gute Thesaurierer. Das spielt sich aber im Nachkommabereich ab, daher würde ich das nicht mehr als ausschlaggebendes Kriterium ansehen.


    (Basis der Aussage: Renditevergleich 5 Jahre von MSCI World ETFs auf JustETF)

  • Das hatte ich auch schon festgestellt, etwas verblüffend ist das schon, da ja der Aufwand für Ausschütter sicherlich höher ist, vermutlich muss die Depotbank für die Dividendeneinbuchungen auch noch bezahlt werden.