Mit REXP treuhänderische Anlage berechnen ?

  • Hallo, bin ganz neu hier und habe gleich eine Frage:


    Mein Großvater hat mir zur Geburt im Jahr 1996 einen Betrag von 45.000 DM geschenkt indem er diesen Betrag als steuerfreie Schenkung zur treuhänderischen Anlage für mich an meine Eltern überwiesen hat. Mein Vater hat diesen Betrag nicht separat für mich treuhänderisch angelegt sondern einfach zusammen im Familienvermögen. Nun habe ich Streit mit meinem Vater über die Betragshöhe, die mir zusteht, weil ich bis heute das Geld noch nicht erhalten habe. Ich bin selber nicht vom Fach, habe den Rat mit dem REXP aber aus dem beruflichen Umfeld eines Freundes bekommen. Mein Vater argumentiert, das sei viel zu hoch und er wolle das keinesfalls bezahlen. Nach der REXP-Simulationsrechnung wären aus 45.000 DM in 1996 heute 59.000 €. Mein Vater war früher Anlageberater bei einer Großbank und ist seit über 20 Jahren Professor für Banken und Finanzwirtschaft an einer Fachhochschule und kippt mich nun zu mit lauter "Fachchinesisch" - Da bin ich argumentativ auf ziemlich verlorenem Posten - vielleicht kann mir da bitte jemand helfen? Würde mich riesig freuen :)


    Kurz gefasst nochmal die Frage:
    Welchen Wert in Euro hat heute ein Betrag von 45.000 DM, der seit Februar 1996 kontinuierlich bis heute treuhänderisch angelegt worden wäre - kann man das auf Basis REXP simulieren oder spricht da in der Sache etwas gegen den REXP als Maßstab?

  • Als Aussenstehender ist so eine Beurteilung immer schwierig. Mir würde sich als Gegenargument aufdrängen, warum dein Vater dieses Geld nicht separat anlegt - obwohl er dies eigentlich als Professor für XXX wissen sollte...


    Zum REXP kann ich nichts beisteuern. Wie kommst du darauf gerade dies als Berechnungsgrundlage zu nehmen? Man könnte auch Sparbuch Zinsen, Wertentwicklung MSCI World, und 1000 weitere Sachen verwenden?

  • Ich finde den REXP nicht verkehrt. Man könnte auch Veröffentlichungen von Zinssätzen der Bundesbank heranziehen. Falls dein Vater die Performance des Familienvermögen ermitteln kann, wäre das wohl die fairste Grundlage. Einfach die Jahresperformance seit 1996.

  • Die Idee der Familienperformance gefällt mir sehr gut - wird aber wohl wesentlich aufwendiger sein als jeder verfügbare Index.


    Wenn ich mich nicht verrechnet habe, dann wäre das eine durchschnittliche Verzinsung von 4,2% p.a. - finde ich nicht unrealistisch.

  • Was die Familienperformance angeht, bräuchte man die Jahresendauszüge von Depot und Konto.


    Beispiel.
    Am 1.1.1996 gab es 1 Telekom Aktien zu 100 Euro. Am 31.12.1996 war die Telekom aktie 110 euro wert. Also war die Performance 10%. Innerhalb 1996 wurde noch eine Deutsche Bank Aktie gekauft, die am 31.12.1996 zu 100 Euro bewertet war. Diese geht dann erst in die Performance 1997 ein. Unterjährige Performance wäre natürlich wünschenswert, macht das Ganze natürlich komplexer.


    Ist etwas aufwändig. Mit Geduld und Excel sind die 23 Jahre aber sich in 2 Stunden bewertbar. Der kritische Faktor werden die Depot- und Kontoauszüge sein, die der Vater evt nicht offenlegen möchte oder gar nicht mehr hat.

  • Da anscheinend nichts vereinbart wurde hilft vielleicht der Blick ins BGB 1640ff, speziell 1642, da hatten wir es ja hier zum Thema Geldanlage für Kinder schon mal. https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1642.html


    Restriktivere Vorgaben gibt es noch zum Thema Mündelgeld, da hat der Gesetzgeber aber tatsächlich Produktklassen aufgezählt. https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__1807.html


    Daraus könnte man durchaus auf den REXP argumentieren. Minimalanforderung wäre mMn der Ausgleich der Inflationsrate, da kommt man dann über die Zeit aber nur auf rund 37% https://www-genesis.destatis.d…61111-0001&startjahr=1991