ETFs, Flossbach von Storch und anderes

  • Hallo allerseits,
    ich bin über die unzähligen Youtube-Videos hier her gekommen :). Sehr gute Arbeit. :thumbup:
    Seit einiger Zeit beschäftige ich mich jetzt mit dem Thema der Geldanlage und ETFs. Deshalb hab' ich meine Geldanlagen (die zugegeben recht überschaubar sind) durchgeforstet und "überarbeitet".
    Ein kurzer Überblick über meine momentanen Anlagen:
    1. ETF Lyxor MSCI World (0% Aktion bei Consorsbank) - 150€/Monat
    2. ETF Xtrackers Stoxx Europe 600 (ebenfalls 0% Consorsbank); ab 01.06 - 50€/Monat
    3. VL-ETF MSCI World AC; auch ab 01.06 - 40€/Monat
    Zusätzlich spare ich noch 100€/Monat auf ein Tagesgeldkonto, für Urlaub oder andere "sinnlose" Anschaffungen :D.


    Als nächstes habe ich meinen Bausparvertrag (mit 0,5% Zinsen) gekündigt. Dieser wird mir in 3 Monaten ausbezahlt. Das werden dann 9100€. Davon werde ich 1100€ auf ein anderes Tagesgeld verschieben. Kontostand dann 3000€, was mir auch reicht.
    Dazu Frage 1: Was mach' ich mit den restlichen 8000€? 5000€ Festgeld, oder alles ratenweise in den MSCI World und Europe 600 aufteilen (z.B. 5000 und 3000€)?
    Mein Versicherungsberater rät mir davon ab, das Geld in ETFs zu stecken und empfiehlt mir, es in 2 Flossbach von Storch-Fonds anzulegen. Guter Tipp?


    Des weiteren habe ich noch eine Fondsgebundene Lebensversicherung (W&W Global Plus), abgeschlossen 11.2004. Beitrag ist 66,31€ mit 5% Dynamik. Zusätzlich beinhaltet der Vertrag eine Berufsunfähigkeit-Zusatz-Beitragsbefreiung für 3,06€ und eine Berufsunfähigkeit-Zusatz-Rentenzahlung für 30,29€.
    Bei der Lebensversicherung blick ich halt gar nicht durch, ob das jetzt gut oder schlecht ist. Andererseits hätte ich ein schlechtes Gefühl dabei, diese zu kündigen.
    Frage 2: Wie kann ich denn durchrechnen ob diese Versicherung rentabel ist, oder ob ich da was optimieren könnte?


    Abschließend, ich bin 35 Jahre alt und habe einen (relativ) sicheren Job. Ausgaben wie Auto-Service, Winterreifen o.ä. kann ich über mein Girokonto bezahlen. Ich verteile das dann mit meiner Barclay Kreditkarte über 2 Monatsgehälter, wenns notwenig ist. Kostet keine Zinsen.


    Ich würde mich freuen, wenn mir jemand auf die Sprünge helfen kann. Ansonsten einen schönen Nachmittag :) .


    Andi ^^

  • Hallo @Fjuschei,
    willkommen in der Community. Alle Fragen kann ich Dir leider nicht beantworten. Meinen Floßbach von Storch-Fonds habe ich verkauft, weil dieser mit einer Kaufsperre belegt wurde.
    Von Versicherungsberatern halte ich nicht viel, weil diese notgedrungen ihre eigenen Gewinne im Auge haben müssen.
    Festgeld ist derzeit so niedrig, dass ich derzeit kein neues anlegen würde. MSCI-World bringt voraussichtlich eine höhere Rendite, und ist schnell wieder zu Geld zu machen. Meine Geldanlagen vergleiche ich immer mal wieder mit dem MSCI-World.
    Ich hoffe, ich konnte Dir ein paar Anregungen geben.
    Gruß


    Altsachse

  • Hallo @Fjuschei, willkommen in der Community.


    Ich versuche mich mal an der Frage 1, wobei ich vorausschicken möchte, dass nach meiner Erfahrung es wichtiger ist mit seinen Investitionen sich gut zu fühlen und nicht unbedingt das letzte wissenschaftliche Optimum herauszuholen.


    Grundsätzlich sollte man seine Risikoneigung eingeschätzt haben und daraus die richtige Verteilung zwischen Risikoanlage aka ETF und Festgeld finden. s. https://www.finanztip.de/geldanlage/


    Dazu Frage 1: Was mach' ich mit den restlichen 8000€? 5000€ Festgeld, oder alles ratenweise in den MSCI World und Europe 600 aufteilen (z.B. 5000 und 3000€)?

    Die hier vertretene Meinung ist, dass Timing nicht möglich ist. Abweichend davon lege ich i.d.R. größere Beträge in Raten an. Ein Weg hierfür wäre eine temporäre Erhöhung des Sparplans.


    Finanztip empfiehlt nur noch Welt-ETF. s. https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/ Dein Mitgewichten von Europa kann ich nachvollziehen, war zumindest kurzfristig kein Renditebringer.


    Mein Versicherungsberater rät mir davon ab, das Geld in ETFs zu stecken und empfiehlt mir, es in 2 Flossbach von Storch-Fonds anzulegen.

    Nach Finanztip kein guter Rat aufgrund der Kostensituation bei gemanagten Fonds. Ich habe selbst Positionen bei FvS und sehe das für mich als Basisinvestment, kann jedoch keine Überrendite gegen ein gemischtes Weltportlio mit Gold feststellen. Insofern bin ich an der Stelle neutral. Kritisch ist es speziell dann wenn Ausgabeaufschlag gezahlt werden muss; das kann man aber vermeiden.

  • Erstmal Danke für eure Antworten .


    Was ich jetzt so verstanden habe:
    1. Die 8000€ ratenweise in den MSCI World stecken (wie ich auch gesagt habe ) wäre kostentechnisch das Beste. Den FvS Fond kann man machen, muss man aber nicht. Ausgabeaufschlag müsste ich kulanterweise nicht bezahlen.


    2. Den Europe 600 nicht besparen und dafür den MSCI World aufstocken?
    Den Emerging Markets ETFs trau ich irgendwie nicht , keine Ahnung wieso.


    3. Lebensversicherung (vorerst) unangetastet lassen, wegen meinem unguten Gefühl bei Kündigung.

  • Hallo zusammen,


    ich krame diesen Thread hier nochmal raus und hoffe ein weiteres Mal um Unterstützung :).




    Folgendes:
    Des weiteren habe ich noch eine Fondsgebundene Lebensversicherung (W&W Global Plus), abgeschlossen 11.2004. Beitrag ist 66,31€ mit 5% Dynamik. Zusätzlich beinhaltet der Vertrag eine Berufsunfähigkeit-Zusatz-Beitragsbefreiung für 3,06€ und eine Berufsunfähigkeit-Zusatz-Rentenzahlung für 30,29€.


    Mittlerweile bin ich auch davon noch mehr wirklich überzeugt. Ich würde meine Finanzangelegenheiten gerne selber machen. Diese Versicherungsverträge sind mir alle zu undurchsichtig, und zu teuer.


    Ich habe mir deshalb jetzt von Der Württembergischen Versicherung eine Übersicht über meine LV schicken lassen.


    Darin steht:


    Aktueller Rückkaufswert: 9.973,46€




    Wertentwicklung bis 01.11.2058 (bei unveränderter Vertragsfortführung):


    bei 0% 25.487,54€; bei 3% 64.658,36; bei 6% 168.156,48€;




    Besagter W&W Dachfonds GlobalPlus hat eine TER von 2,42%, als Benchmark den MSCI World TR.


    [Blockierte Grafik: https://ibb.co/MRW1kLP]




    Ich habe jetzt mal den aktuellen Beitrag von 66,31€ pro Monat mit der 5%igen Dynamik zurück gerechnet bis 2004.


    66,31 / 1,05, und das 15 mal. Dann komme ich auf eine Anfangssparrate von 33,49€. Vorausgesetzt mein Rechenweg ist so richtig, komme ich auf eine Summe von 8.473,07€ eingezahlter Beträge.


    Ich kenn mich jetzt ehrlichgesagt noch weniger aus als vorher und weiß garnicht mehr was sinnvoll oder nicht ist. Es wäre super, wenn mir jemand einen Denkanstoß geben könnte, was ich tun sollte, um zu einer Entscheidung zu kommen bzgl. behalten, kündigen, verkaufen etc.




    Sonnige Grüße


    Andi

  • Irgendwie kann ich meinen Beitrag nicht bearbeiten oO.


    Anmerkung:
    Anzahl der Anteile waren im November 2018 98,8560.
    Grob geschätzt dürften es dann im August 2019 ca. 105 Anteile sein.
    Bei einem momentanen Kurs von 83€ wären das 8.715€. Was ja niedriger ist als der Rückkaufswert. Und das kann ich mir irgendwie nicht so ganz vorstellen. Wo liegt denn mein (Denk-)Fehler?!

  • Hallo @Fjuschei


    Ich versuche mich mal an deiner Versicherung. Sehr hilfreich ist dabei dieser Rechner: https://m.zinsen-berechnen.de/sparrechner.php


    Wenn du 33,49 Euro mit 5% Dynamik für 58 Jahre anlegst und dann 64000 Eur auf dem Konto hast, entspricht das einer Verzinsung von "minus 3,4 Prozent". Wenn du 168100 Euro auf dem Konto hast, wurde deine Anlage mit 2,5% verzinst.


    Das heißt die Versicherung erwirtschaftet aus einer nominalen Verzinsung von +3% eine reale Rendite von -3,4% oder aus nominal +6% werden real +2,5%. Die Differenz sind Kosten. Das sieht für mich nicht gut aus.


    Dein Problem ist, dass du vermutlich die Berufsunfähigkeit und die Rentenversicherung nicht trennen kannst. Du müsstest also beides kündigen und eine neue BU finden. Wenn das gelingt, gut. Sonst musst du weitersehen.

  • Erstmal Danke für deine Antwort . Darauf, die tatsächliche Rendite auszurechnen, bin ich nicht gekommen. Das ändert wiederum einiges. Als Anmerkung: Die Beiträge müsste ich nur bis 2048 zahlen. Bis 2058 liegt das Geld anscheinend einfach nur rum . Was die Sache aber nicht wirklich besser macht. Die Sache mit der BU ist in der Tat doof.
    Der Vergleich mit dem MSCI World ist ja jetzt auch nicht so geil...


    Und warum ist der Rückkaufwert höher als der momentane Wert aller Anteile?!? Das verstehe ich nicht.

  • Oben schreibst du, der Rückkaufswert sei höher als die eingezahlten Beiträge.... das wäre mir klar, du hast Rendite gemacht.


    Wie der Rückkaufswert höher sein kann als der momentane Wert, würde ich so erklären, dass du eine extrem gute garantierte Verzinsung aus 2004 hast. Somit, würdest du die Versicherung beitragsfrei stellen und liegen lassen, entstünde eine Rendite, bei der du schon heute bei Verkauf partizipieren würdest, aufgrund der hohen Zinsgarantie. Aber ich verstehe nicht genug von Versicherungsmathematik, um das sicher sagen zu können. Ist nur gemutmaßt.

  • Guten Morgen :) ,
    nochmal ein paar Rechnungen:
    33,49€ (01.11.2004) bei 5% Dynamik -> eingezahlte Beiträge bis 01.08.2019 = 8473,07€


    Wert der Anteile (ca. 105) bei 84,320€ (Höchststand) = 8853,60€
    Das entspricht einem Zinssatz von 0,668%, Tagesgeldniveau -.- .


    Ausgegangen vom Rückkaufwert 9973,46€ im Bezug auf die eingezahlten Beiträge von 8473,07€ = 2,441%. Besser, aber im Vergleich zu den konservativen 5% beim MSCI World ebenfalls "Geldverschwendung".


    Mir scheint, dass die Kündigung die beste Möglichkeit wäre. Voraussetzung, dass ich eine angemessen BU bekomme.