Guten Tag,
ich habe mich die letzten Wochen bereits ein wenig mit Geldanlage beschäftigt auf Grundlage des Finanztip-Angebots, aber ich bin massiv unsicher.
Folgende aussergewöhliche Situation (sehr lang - sorry):
Ich bin 53 Jahre alt und kinderlos. Zum letzen Jahreswechsel bin ich insbesondere aus gesundheitlichen Gründen zur Reduzierung der Belastung (eat, work, sleep, repeat - 7 Jahre kein Urlaub und kein Wochenende auch wegen Pflegefällen. s.u.) aus der Selbständigkeit ausgestiegen. Meine Rentenerwartung ist eher mäßig, ich rechne mit 400 bis 500 Euro im Monat. Allerdings habe ich eine großzügige private Pflegezusatzversicherung (Geldleistung), die ab Pflegestufe drei bezahlt und mit der gesetzlichen dann sogar das Pflegeheim fast abdeckt.
Ich habe insgesamt ca. 500.000 Geldvermögen (- daran frisst nun die Inflation -) und sonst nichts mehr, ich habe vor 12 Jahren viel Geld verbrannt durch eine schlechte geschäftliche Entscheidung, die mich auch gesundheitlich belastet hat (Stress) und meine geplante Altersvorsorge vernichtet hat.
Derzeit arbeite ich genau so viel in Teilzeit, dass ich die laufenden Kosten bestreite und nicht an die Substanz muss. Mal sehen, ob das nachhaltig ist. Ich habe damit erst angefangen. Auch das Angebot kam überraschend, eigentlich wollte ich nach 7 Jahren ohne Urlaub Sabbatical machen, aber wer weiss, wie viele Job-Möglichkeiten es noch gibt mit Ü50.
Meine Lebenssituation ist ungeklärt. Ob sich meine Beziehung über 25 Jahre reanimiert nach viel zu viel Arbeit, mehrere Todesfällen (meine Eltern 2018) und 2 Pflegefällen ("Schwiegereltern") ist offen. Das Vermögen meiner besseren Hälfte steckt in Immobilien (ca. 800.000). Eine Eigentumswohnung hieraus bewohnen wir.
Es ist durchaus möglich, dass wir nach Tod der Eltern in einigen Jahren zusammen aussteigen und ins Ausland gehen, da wo es warm, preiswert und halbwegs politisch stabil ist.
Sollte Beziehung scheitern, könnte sein, dass ich in Deutschland bleibe und weiterhin die laufenden Kosten möglichst durch Teilzeitjob abdecke oder dass ich alleine aussteige, und zwar dort, wo es im Winter warm, preiswert und halbwegs politisch stabil ist. Da geht es dann auch meinen Knochen deutlich besser.
Mir stellt ich die Frage, mit wie viel Geld ich in einen ETF gehe (MCI World) oder es mir als Laie sehr einfach mache, und das Angebot von Weltsparen nutze (WeltInvest **) und wie dann die Verteilung von Aktien und Anleihen (https://www.weltsparen.de/etf-portfolio/) sein sollte?
100.000 parke ich erstmal 2 Jahre bei 1.2 Prozent bei der Credit Agricole, falls diese mal die Kontoeröffnung bestätigt, ich warte bereits fast drei Wochen. Mit irgendwas musste ich anfangen und ein Teil in Festgeld ist ja angebracht.
Realistisch betrachtet muss ich an das Geld erstmal nicht ran und selbst wenn ich nicht arbeite allenfalls / höchstens in einer Größenordnung von ca. 25.000 bis 30.000 jährlich und das dann nicht auf Dauer, weil ich dann die Kosten auf die eine oder andere Art auf höchstens 15.000 jährlich runterfahren werde.
Ich dachte zuerst daran, eine sehr kleine vermietete Wohnung (bis 130.000) zu kaufen, aber bei den Immobilienpreisen / Kaufnebenkosten lohnt das insbesondere dann nicht, wenn ich diese nicht lange halte, z.B. wegen "Auswandern".
Letztendlich geht es mir um die Frage, wie viel Geld in ETF oder Weltsparen ETF in meiner Situation?
Oder habe ich einen großen Denkfehler - das Thema ist doch relativ neu für mich?
Nachtrag: Selbstverständlich telefoniert mir die Hausbank wegen Geldanlage hinterher, weil der Kontostand derzeit hoch ist. Aber ich lese ja hier mit.
Herzlichen Dank
Stephan