Einmalzahlung wegen Steuern in Altersvorsorge?

  • Hallo.


    Ich habe in diesem Jahr eine Einmalzahlung des Arbeitgeber in Höhe von rund 15.000€ erhalten, die zu meinem regulären Steuer-Brutto von rund 68.000€ hinzukommen. Damit bin ich bequem im Spitzensteuersatz unterwegs und auch die Fünftelregelung führt nicht dazu, dass sich die Einmalzahlung geringer versteuern ließe. Meine - vermutlich nicht so seltene - Überlegung ist jetzt, noch in diesem Jahr zumindest einen Anteil der Einmalzahlung in eine Basis-Rente einzuzahlen:


    Nach meiner Rechnung versteuer ich schon regulär rund 12.000€ zu 42%. Würde ich jetzt 5.000€ in eine Basis-Rente - die Vorsorgeaufwendungen kann ich noch zu rund 9.000€ ausschöpfen - einzahlen, bekäme ich 88% von 42% zurück, was rund 1.800€ Rückzahlung ausmacht. Die Alternative dazu wäre eine Einmalzahlung in meine Riester-Rente, dort kann ich aber nur knapp 1.000€ überhaupt steuerlich geltend machen; das sind also auch nur ein paar hundert Euro.


    Da auch meinem Steuerberater keine Möglichkeit einfällt, in meiner aktuellen Lebenssituation Steuern auf die Einmalzahlung sparen zu können, hört sich die Basis-Rente erstmal vernünftig an, da der Steuereffekt den ROI der Rente hebelt. Ich bin aber zurückhaltend, weil die Basis-Rente als tatsächliches Rentenprodukt mich nicht wirklich überzeugt. Die in Aussicht gestellten Rentenzahlungen sind extrem enttäuschend, auch mit Steuer-Effekt.


    Höre ich durch den Steuer-Vorteil bei Rürup Sirenengesang?

  • Hallo @Knusperhaus


    Willkommen im Forum.
    Bei einem Großteil deiner Überlegung gehe ich mit. Nicht klar ist mir, wie du 15.000 brutto Einmalzahlung in 15.000 Einzahlung Basisrente transferierst. Ist das ein Produkt deines Arbeitgebers, das Gehaltsumwandlung zulässt? Oder müsstest du nicht eigentlich 15.000 zu 42% versteuern und kannst dann die verbleibenden 8700 in den Rürup einzahlen. Und diese 8700 wiederum erzeugen einen Steuernachlass?


    Mit 68.000 bist du Gutverdiener. Meines Wissens verdienen 90% der Arbeitnehmer weniger als 65.000 euro. Was bringt dir eine Basisrente mit einem Kapital von 5000 euro? Die Rentenzahlung ab 67 dürfte zweistellig sein. Hilft dir das um nicht in Altersarmut zu geraten? Ich kann es mir kaum vorstellen.


    Ich würde die 15.000 regulär versteuern und das Netto entweder zurücklegen oder in was investieren das mir Freude macht. Und die Basisrente vergessen. Aber ich kenne deine 137 Nebenbedingungen nicht. Daher ist das nur ein schwacher erster Eindruck.

  • Ich würde nicht die ganzen 15.000€ Brutto einzahlen, das müsste ich tatsächlich aus dem netto + altem Geld machen. Es geht aber eh um weniger als 10.000€, mehr kann ich als Vorsorgeaufwendungen eh nicht geltend machen.


    Tatsächlich würde neben der Einmalzahlung in die Basis-Rente regelmäßige monatliche Zahlungen hinzukommen, prinzipiell ganz klassisch.


    Meine Hauptsorge ist jetzt, dass ich aufgrund des doch recht massiven Steuervorteils (und damit ROI-Hebel) in ein Rentenprodukt eingesaugt werde, dass letztlich schlicht ein schlechtes Finanzprodukt ist. Immerhin könnte ich das gleiche Geld nehmen, auf die Steuer von immerhin 6.300€ verzichten, und in ein Depot legen.

  • Hallo.


    1. Riester und Rürup (bzw. gRV) laufen unter unterschiedlichen Vorschriften im Steuerrecht. Will heißen, können parallel bespielt werden.


    2. Als Alternative zu Rürup würde ich immer prüfen, welche Möglichkeiten die gesetzliche Rentenversicherung bietet. Das kann (nicht muss) unter Umständen günstiger sein.


    3. Wenn es jetzt nur um die Steuerersparnis geht: Die Einmalzahlung kommt doch netto auf dem Konto an, also sind die Überlegungen eigentlich der Versuch, mit Geldausgeben eine Steuererstattung zu bewirken. Das macht bezogen auf die Zahlungsströme nicht viel Sinn. Es sei denn, man zahlt lieber Beiträge als Steuern.


    Soweit die Kurzfristinspiration.

  • Du scheinst noch kein Produkt für die Basisrente in die engere Auswahl genommen zu haben. Welche Kosten fändest du vertretbar? Für mich wäre alles >1% indiskutabel. Damit steht und fällt dein business case. Nimmst du ein Produkt >2% kannst du deinen Steuer-ROI Hebel vergessen. Der bringt dir dann nichts mehr.

  • Hallo @Knusperhaus,
    willkommen hier bei uns. Ich zahle derzeit noch keine Einkommensteuer, bin also das Gegenteil eines Gutverdienenden.
    Was mir dazu einfällt, warum überhaupt in eine zusätzliche Rente einzahlen ?
    Sicher, beim eigenen Ableben bekommt die Ehefrau eine Witwenrente. Was aber wenn beide gleichzeitig sterben ? Dann haben die Erben sicher nichts von der Rente, oder irre ich mich da ?
    Anders ist es bei einen Aktienfondsdepot, da bleibt das Geld den Nachkommen erhalten.
    Gruß


    Altsachse