Suche Beratung!

  • Hallöchen,


    ich bin 29 Jahre alt, lebe in Hamburg und mache mir intensivst Gedanken um meine zukünftige Organisation in Punkte Banken, Sparen, Versicherung und Rente.


    Neben der Uni habe ich mal bei der OVB versucht zu jobben, wo ich mangels Vertrauen in die Seriosität wieder aufgehört habe. Nichtsdestotrotz hat mich die Zeit dort sehr für das Thema, für das ich schon vorher großes Interesse hatte, nochmals arg sensibilisiert.


    Ich verbringe viel Zeit mit Recherche (und die Artikel der Finanztip nehme ich bisher als sehr objektiv, wahrheitsgetreu und hilfreich wahr) aber dennoch sind die besagten Themen, jedes für sich, unglaublich umfangreich.
    Ich möchte nicht nach vier von zehn Möglichkeiten das Lesen aufgeben und mir mangels Zeit oder Lust aus den besagten ersten Vieren eine Möglichkeit heraussuchen. Ich möchte wirklich das auf mich perfekt zugeschnittene Paket bekommen, ohne den Anschein zu haben, der Makler ist nur auf seine Provision scharf (ich weiß, es gibt auch gute!).



    Nun zur eigentlichen Frage:


    Gibt es Empfehlungen? In Hamburg oder über das Internet?
    Meine Themen sind:


    a) Banken - wir, als Partnerschaft (noch nicht verheiratet) suchen eine gemeinsame neue Bank für ein Hauptkonto sowie Sparkonten. Muss ich nun wirklich von Bank zu Bank laufen?


    b) Sparen - wir möchten verschiedene Spar-Modelle nutzen. Teils mittel- (bspw. ein Auto), teils langfristig (Eigenheim). Da dies ja nicht nur von Banken angeboten wird, sondern auch hier mit Riester- oder Fonds-Modellen gearbeitet werden kann, suche ich auch da Jemand unabhängiges, der nicht nur sein eigenes Produkt an den Mann bringen will


    c) Versicherungen - so viel wie nötig, so wenig wie möglich. Rechtsschutz, Hausrat, Krankentagegeld und evtl BU stehen dort auf meiner Agenda


    d) Rente - wow. Wo soll ich anfangen. Betriebsrente, Riester-Rente, Rürup-Rente, Fonds etc - ich werde mich zu allem informieren, aber auf eine abschließende professionelle Meinung, die mir sicherlich einen Blickwinkel aufzeigt, den ich bei meiner persönlichen Recherche übersehen habe, möchte ich nicht verzichten und blind-links irgendwo hinein investieren!



    Klar, bis dato habe ich eine Hausrat- und eine Haftpflicht. Aber ansonsten habe ich mich um noch nichts gekümmert in meinem Leben (einfach zu sehr mit dem Leben selbst beschäftigt) und möchte innerhalb des nächsten Jahres hinter all diese Punkte ein Häkchen machen können und mich dabei selbstbewusst und sicher für die Zukunft aufgestellt fühlen.



    Über Tipps, Ansprechpartner oder sonstige Infos wäre ich unheimlich dankbar! Mein Notizblock ist vollgeschrieben und es ergibt sich ein immer klareres Bild der Finanzmarkt-Situation aber ich möchte nicht in einigen Jahren feststellen, dass ich, auf eigene Faust, doch in völlig falsche Richtungen gegangen bin.
    Die OVB als Ansprechpartner kommt mir hier sogar wieder gut vor - weil vieles aus einer Hand.. aber etwas skeptisch bin ich dennoch. Ganz allgemein.



    Viele Grüße aus dem Norden,


    Sebastian

  • Ansonsten versuche ich mal beispielhaft zu schreiben, was wir machen.


    Konto: DKB als Gemeinschaftskonto. Eines der besten in D.


    Sparen: Wir überweisen fix einen Betrag in einen Msci World Etf Sparplan und einen Betrag ins Tagesgeld. Das Tagesgeld umfasst 5 bis 6 Gemeinsame Nettogehälter. Wenn die Obergrenze erreicht ist, gehen beide Raten in den ETF. Diesen will ich im Optimum nie angreifen, wenn erst in der Rente.


    Wenn du in <10 Jahre bauen willst, ist zu überlegen nur Tagesgeld und kein Etf zu besparen. Zu kurzer Horizont.


    Riester/Rürup. Hatte ich beides, hab beides abgebrochen. Lohnt sich immer für den Anbieter aber nur unter wenigen Bedingungen für den Kunden, zb geringe Kosten. Ich glaube an meine Etfs.


    Versicherungen. Haftpflicht ist wichtig. Hausrat? Hast du mal ausgerechnet wie wertvoll der ist? Rechtsschutz ist Geschmackssache. Krankentagegeld schließt man meist mit der privaten Krankenversicherung bei derselben Versicherung ab. Die GKV ersetzt ohnehin xx% bis zur BBG für 78 Wochen, hier würde ich nicht darüber hinaus versichern.


    BU gilt als wichtig. Hier macht ein gezielter Besuch beim Honorarberater Sinn.

  • Hallo.


    @chris2702 hat schon sehr viel gesagt, das muss ich her nicht wiederholen.


    In Sachen Versicherung muss man sich Gedanken machen, was man absichern will, bzw. was man absichern sollte oder eben nicht. Da tickt jeder anders.


    Um BU habe ich mich erst gekümmert, als es galt, einen Teil des Familieneinkommens abzusichern, als Single habe ich das Risiko anders eingeschätzt. (Das merke ich jetzt am Beitrag.)


    Das mit dem "perfekten Paket" könnte schwierig werden. Im Modellbau sind es die letzten 2 bis 3 Prozent an Genauigkeit, die die Probleme machen.
    Vielleicht lässt sich ein Paket, das nur zu 98% passt, deutlich schneller finden, auch wenn man pro Jahr vielleicht 5 - 10 Euro an verdeckten Gebühren zahlt.


    Aber was wirklich wichtig ist, dass man sich über seine Ziele im Klaren ist, bzw. wenn das noch im Ungefähren liegt, dass man sich dann die Flexibilität erhält.


    Viel Erfolg.

  • Grüßt euch,


    Zitat

    chris2702 schrieb:


    Hallo Sebastian,
    Zu jedem deiner Fragen kann man endlos recherchieren. Kennst du den Finanzwesir und insbesondere dessen "autonome Zellen"? Deren Treffen können ein Startpunkt für so manche Frage sein. https://www.finanzwesir.com/autonome-zellen


    Da bin ich bei - will mich auch nicht in's gemachte Nest setzen.
    Danke für diesen Input. Ich habe mich gleich angemeldet!



    Bank:
    Die DKB klingt wirklich nach einer sehr günstigen Bank mit sehr gutem Leistungsumfang.
    Vielleicht unberechtigt, aber was ich mich frage: sind konservative Bank mit einem Filialnetz, ..eventuell rein aufgrund ihres langen Bestehens, ..-sicherer-?
    Und ich meine nicht in Punkto IT, sondern bzgl der Einlagen sowie der Firmenstrukturen.
    Klar - die Einlagesicherheiten kann man googlen und per sé sind per Gesetz so oder so alle Konten jeglicher Banken bis 100.000,- abgesichert (woran bei mir noch nicht zu denken ist).
    Aber, und dazu konnte ich bisher keinen Konsens finden, ..funktionieren diese Banken .."stabiler"? Ich bin mir nicht sicher, wie ich die Frage recht formulieren soll.
    Bei diesen ganzen neuen Banken, die in den letzten Jahren aus den Boden gestampft worden sind, denke ich mir, muss doch innerhalb dieses Arbeitgebers alles ordentlich und strukturiert wachsen können. Dass das nicht überall funktioniert, sieht man ja jüngst an der N26.


    Vielleicht ist es quatsch und bloß ein deutscher Sicherheitswahn aber am Ende ist meine Arbeitskraft und das Geld, das ich mit dieser verdient habe im laufe meines Lebens, gleichzusetzen mit verdammt viel Zeit. Zeit, die ich niemals wieder sehe. Banken, bei denen ich nichtmal einen Ansprechpartner habe .. da fehlt mir irgendwie das Vertrauen darin, was da mit meinem Geld passiert, verstehst du? Aber ich bin auch hier stets auf der Suche nach neuen Blickwinkeln - also keineswegs festgefahren!



    Sparen:
    Passiert das automatisch, dass die Überweisung umgeleitet wird (kann man eine Obergrenze festlegen?)? Reine Neugier. Klingt nach einer guten Strategie - daran möchte ich mich orientieren, danke.
    Bauen soll erst in 15-20 Jahren ein Thema sein. Das ist zwar gewisser maßen ein Wunsch, aber wer weiß, wie der Immobilienmarkt sich entwickelt. Falls das Geld ansonsten übrig ist, kommt's mit in die Rente - das für mich bei weitem wichtigste Thema.
    Der MSCI ist auch mir ins Auge gefallen. In einem FAZ-Artikel sprang mir was von "ESG" in's Auge, dem ich noch auf den Grund gehen muss.


    Riester/Rürup - achso? Ich habe wirklich gedacht, dass das zwar kein großer Geldhaufen ist, der am Ende bei raus kommt, aber, wenn auch ein kleiner, wenigstens einer, an den man halbwegs günstig rankommt. Aber das kommt sicher immer auf die Alternativen an, die man zum Anlegen hat..



    Versicherung:
    Ich bin gesetzlich Krankenversichert. Aber bei den Beiträgen, die von meinem Gehalt abgezogen werden, überlege ich auch zu wechseln. Aber in diesem Thema stecke ich noch gar nicht.



    BU habe ich einmal versucht - nach einer Herzmuskelentzündung und mit Asthma, wurde ich komplett abgelehnt. Und wenn ich doch irgendwo genommen werden würde, dann wohl nur zu horenden Beiträgen.
    Heute weiß ich und empfehle oft: Kinder so früh wie möglich für Zahnzusatz und BU anmelden - man spart unmengen, da hast du wirklich recht.


    Wenn das schon "so einfach ist" am Ende, dann bin ich glücklich! Mal schauen, wie sich alles fügt.



    Danke für eure Hilfe bis hierher!

  • Wir haben damals die Bank für das gemeinsame Konto gefühlt nach 5 Minuten Recherche ausgesucht.
    Es ist die ING geworden. Für unsere Bankbedürfnisse definitiv ausreichend.


    Eine etablierte Filialbank kann natürlich ein Hort der Stabilität und Sicherheit sein, aber das würde ich momentan über die Deutsche Bank nicht sagen.


    Letztlich ist es eine Geschmacksfrage, wenn man sich damit wohler fühlt, dass die Bank flächendeckend Filialen hat und einem größeren Verbund angehört, dann ist das ein wichtiger Aspekt.


    Riester und Rürup sind in der Asparphase gefördert und pfändungsgeschützt, das ist schön.
    Es gibt aber noch mehr Aspekte, die man bewerten muss. Je nach Lebensentwurf überwiegen die positiven oder die negativen Eigenschaften dieser Anlage und am Ende kommt es auf den konkreten Vertrag an.


    Die Frage pKV oder gesetzlich ist auch nicht ohne. Der Gesetzgeber hat den Wechsel zwischen diesen beiden Welt absichtsvoll nicht ohne Hürden gemacht. Daher will das gut überlegt sein.
    Die Aussicht, kurzfristig durch den Wechsel Geld zu sparen, sollte nicht den Ausschlag geben. Aber wenn man es richtig (und ganzheitlich) angeht, dann kann es der richtige Schritt sein.