DVAG Vermögenssparplan sinnvoll oder lieber kündigen?

  • Servus. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen. Ich habe vor drei Jahren über die dvag einen Vermögenssparplan auf den Fond Kapital Plus eingerichtet (Laufzeit 20 Jahre). Dort zahle ich monatlich einen Betrag in Höhe von 200 Euro ein. Im ersten Jahr habe ich durch die anfallenden Kosten knapp 800 Euro Minus gemacht. Diese Kosten sind nach nun drei Jahren sparen nicht mal zur Hälfte wieder drin (noch 600 Euro im Minus). Ehrlich gesagt wurde ich auch mit der Laufzeit eher überrumpelt und weiß nun nicht, was ich machen soll. Ich interessiere mich nun sehr für das Investieren in ETFs und überlege, ob ein Beenden des dvag Sparplans mit Verlust (600 Euro) sowie Wechsel auf ETFs sinnvoll ist oder ob ich den Sparplan weiterhin bespare, bis er irgendwann mal aus dem Minus ist. Pro Jahr kommen immer noch 30 Euro Depotkosten dazu, die ich zusätzlich zur Sparrate zahlen muss.


    Über eure Hilfe/Ratschläge würde ich mich sehr freuen. Fühle mich ziemlich übers Ohr gehauen und will nun keine weiteren Fehler machen. Liebe Grüße

  • Hallo Benscherlin,


    wenn Du strukturiert an das Thema herangehen willst, dann stelle Dir die folgenden Fragen:


    1. Was ist mein Ziel bei dieser Geldanlage? Brauche ich das Geld zu einem bestimmten Zeitpunkt? Wie viel Verlust kann ich zwischendurch ertragen? Wie viel Rendite wünsche ich mir / muss ich haben, um das Ziel zu erreichen?
    2. Ist ein Sparplan auf eine Mischung von Aktien und Anleihen der richtige Weg, dieses Ziel zu erreichen? (sehr gut möglich, Du scheinst noch eher jung zu sein und langfristig regelmäßig sparen zu wollen)
    3. Wenn ja, stimmt die Mischung aus Aktien und Anleihen? Bei Dir ist es im Moment eine sicherheitsorientierte Mischung mit mehr Anleihen als Aktien im Fonds. (wenn meine Annahme unter 2 stimmt, dürfte es für Dich auch ein -evtl. deutlich- höherer Aktienanteil sein)
    4. Soll es ein aktiv gemanagter Fonds sein? Wenn ja, soll es dieser sein? Wenn ja, ist der Weg über das DVAG-DWS-Depot der günstigste Weg, den zu besparen?


    Versuch mal wirklich von oben nach unten durchzugehen.


    Vielleicht ist eigentlich alles perfekt. Die Mischung passt zu Deinem Risikoprofil, Du glaubst, dass Fondsmanager dauerhaft bessere Entscheidungen treffen können als der Markt und dass der Kapital Plus genau der richtige ist. Möglicherweise kommst Du aber auch darauf, dass Du derzeit in Hinblick auf Deine Ziele den falschen Fonds besparst und statt dessen ein ETF-Sparplan auf einen weltweiten Aktienindex plus einen selbst gewählten Anteil im Anleihen-ETF (oder als Festgeld) die bessere Lösung wäre. Dann wären "nur noch" die Fragen zu klären, welches dafür die richtigen Produkte sind und wie Du mit dem vorhandenen Bestand umgehst.


    Hilft Dir das weiter?


    Viele Grüße
    Guido

  • Hast du wirklich 2400 eingezahlt und davon 800 Kosten getragen? Ein Standard ETF mit 0,2% TER hätte 4,80 gekostet. Glaubst du, dein Fonds wird das wieder rausholen?

  • "vor drei Jahren... eingerichtet" und "monatlich einen Betrag in Höhe von 200 Euro ein" wären zwar insgesamt 7200 €. Aber trotzdem sind "noch 600 Euro im Minus" … trotzdem … zumindest aus Sicht des Kunden … stark verbesserungswürdig.


    Die Performance des Fonds war nicht toll (ohne dass ich es im Detail mit entsprechenden Mischfonds verglichen hätte), und dann wurden auch noch hohe Kosten belastet. Wurde hier evtl. mit zukünftigen noch höheren Beiträgen gerechnet (Dynamik)?

  • Erstmal Danke für eure Antworten.


    Mir wurde von meinem jetzigen Berater mitgeteilt, dass ich im ersten Jahr die Ausgabeaufschläge/Gebühren etc. für die gesamte Laufzeit bezahlt habe (demnach 20 Jahre). Der monatliche Betrag von 200 Euro soll dabei gleich bleiben.
    Die Laufzeit erscheint mir aber ehrlich gesagt sehr lang. Wahrscheinlich hätte ich mich mit zielführenden, konkreten Aussagen meines damaligen Beraters erstmal auf einen Sparplan für fünf Jahre entschieden, um zu schauen, ob sich das alles auch für mich lohnt.


    Nun nervt es mich, dass ich nach drei Jahren immer noch so stark im Minus bin. Mein Ziel war es ja, Geld anzusparen und nicht direkt mit Verlust zu beginnen. Leider war hier der Provisionsgedanke meines damaligen Beraters im Vordergrund, wie es mir scheint. Je länger er mich an den Sparvertrag bindet, desto höher fiel seine Provision aus.


    Da der Sparplan auf dem Depot der deutschen Bank eingestellt werden musste, sind die 30 Euro Depotgebühren pro Jahr auch nochmal direkter Verlust. Diese Gebühren hätte ich bei einem kostenlosen Depot überhaupt nicht.


    Nun sind folgende Überlegungen für mich wichtig:
    - Performt der Kapital Plus in den nächsten Jahren so stark, dass es sich lohnt, am derzeitigen Sparplan festzuhalten? Die Performance vom Kapital plus in den letzten drei Jahren war für meinen konkreten Fall nicht wirklich herausragend.
    Die immensen Kosten habe ich aber nunmal bezahlt und bekomme diese auch nicht zurück. Nervig sind dabei dennoch die bleibenden Depotkosten.


    - Kann ich mit einem kostenlosen Depot und günstigen ETFs den entstandenen Verlust des derzeitigen Sparplans (6620 Euro bei eingezahlten 7200 Euro) schneller wieder wettmachen und somit auch Depotkosten sparen?


    -> Dauer des Sparplans: 5/10 Jahre. Danach ist die Option weiterhin offen, ob ich das Geld länger anlege.


    Bin ziemlich ratlos, was ich nun tun soll. Bleibe ich in der Defensive und schau weiter zu oder reagiere ich mit kostensparenden Maßnahmen auf ETF's!?

  • Du hast Verluste in der Vergangenheit eingefahren. Diese sind für zukünftige Entscheidungen irrelevant. Du musst die Entscheidung basierend auf heutigen Informationen treffen.


    Glaubst du an den Fonds und daran, er sei die beste heutige Entscheidung?