Zahnzusatzversicherung kündigen?

  • Hallo,


    ich bin 26 Jahre alt und habe seit ein paar Jahren zwei Zahnzusatzversicherungen von der Allianz für 90% Erstattung + Zahnreinigung etc. Dafür zahle ich momentan knapp 30€ im Monat inkl. Alterungsrückstellung.


    DerArtikel auf Finanztip und dieser verwandte Threat, klingen aber eher so als wäre die Versicherung oft eher unnötig. Nun läuft die Versicherung aber bei mir schon ein paar Jahre. Lohnt es sich zu künidgen? Das bisher investierte Geld ist dann auf jeden Fall weg, aber vielleicht kann ich trotzdem noch Geld sparen.


    Bisher hatte ich keine Probleme mit den Zähnen, aber das lässt sich natürlich unmöglich für die nächsten 60 Jahre sagen.


    Vielen Dank!

  • Hallo,


    wie Sie schon richtig bemerkt haben, ist eine Prognose der eigenen Gesundheit über 60 Jahre nicht möglich. Genau so wenig ist auch eine Prognose der Entwicklung der Krankenversicherungen machbar. Von grundsätzlich alles ist gesetzlich versichert bis die gesetzliche Versicherung existiert nicht mehr, ist alles möglich. Insofern war es sicherlich ein Fehler, in so jungen Jahren eine Zahnzusatzversicherung abzuschließen. Dies schreibe ich vorrangig für Leser, die sich mit dem Gedanken tragen. Da Sie nun die Versicherung schon haben, würde ich es von der Einkommenssituation abhängig machen. Fehlen Ihnen die 30 Euro p.M. für eine andere wichtige oder nützliche Sache, würde ich die Versicherung kündigen. Fällt der Beitrag wegen der komfortablen Einnahmesituation nicht auf, würde ich die Versicherung behalten.


    (Um gleich den Einwand zu behandeln, über 50 und mehr Jahre habe ich mehr eingezahlt als eine Zahnbehandlung jemals kosten kann, deshalb ist es günstiger, das Geld selber anzulegen. Über diese Zeiträume muss ich auch die Stabilität von Kapitalanlagen mit betrachten. Der Anspruch gegen die Versicherung überlebt auch den Währungscrash.)


    Gruß Pumphut

  • Hinzu kommt immer dieser Punkt. Rechnet sich die Versicherung für mich.


    Das ist doch immer eine kleine Wette. Viel wichtiger ist doch die Frage, kann ich mir die versicherte Leistung auch so leisten? In deinem Fall. Backenzahn kaputt. Implantat mit Knochenaufbau und Krone= 3000 EUR. Wenn du hier für dich zu dem Punkt kommst. Das kann ich ohne Probleme aus meinen Rücklagen bezahlen, dann brauchst du eine Zahnzusatzversicherung nicht.


    Es ist doch wie bei der Wohngebäudeversicherung. Da stellt sich auch keiner die Frage, ob sie sich für einen rechnet. Sie soll den Worst-Case absichern.

  • Was ist denn der Worst Case? sind das wirklich nur 3000€? Das sind kein Problem. Ich denke, alles im vierstelligen Bereich kann ich mir gut leisten.


    @Pumphut Mir tuen die 30€ aktuell und in absehbarer Zukunft nicht weh. Warum würden Sie in diesem Fall die Versicherung behalten, obwohl Sie es als deutlichen Fehler ansehen, sie abgeschlossen zu haben?
    Wegen den verlorenen Beiträgen? Deshalb habe ich gedacht, dass es, wenn dann, jetzt noch ziemlich am Anfang sinnvoll ist zu kündigen, wo ich noch verhältnismäßig wenig Beiträge gezahlt habe.

  • Hallo,


    der worst case ist sicherlich fünfstellig. Fragen Sie mal Ihren Zahnarzt. Ob Ihre Versicherung dann wirklich alle Kosten übernimmt oder ein „Deckel“ greift, wäre noch zu klären.


    Mein Rat, den Vertrag weiter laufen zu lassen, stammt eher aus der Ecke der Psychologie und nicht der Finanzmathematik. Falls in den nächsten 5 oder 10 Jahren ein Szenarium nahe dem worst case eintritt, würden Sie sich garantiert ärgern, hätte ich die Versicherung doch behalten. Der Mensch macht viel für sein gutes Gewissen. Gerade bei gut situierten Personen spricht die kühle Finanzbetrachtung sicherlich gegen die Fortführung der Versicherung. (So als Grenzbetrachtung; der Milliardär braucht überhaupt keine Versicherung.)


    Gruß Pumphut

  • Was bei mir noch dazukommt, ist dass ich mir vorstellen kann in absehbarer Zukunft für längere Zeit (ggf. sogar dauerhaft) ins EU-Ausland zu ziehen. Dort wird das mit den Krankenversicherungen etc. sicher wieder ganz anders sein und meine deutschen Zusatzversicherungen werden wohl eher sinnlos sein, oder?

  • Ich hatte früher auch einmal mit diesem Gedanken gespielt, mir eine Zahnzusatzversicherung zuzulegen.


    Ich hatte in diesem Fall meine Zahnärztin gefragt, zu der ich ein gutes Vertrauensverhältnis hatte, und Sie hat mir bescheinigt, dass bei meinem Zahnzustand wahrscheinlich keine größeren Investitionen in den nächsten 15-20 Jahren kommen "würden" und hat mich gefragt ob ich nach dieser Zeit in der Lage sei, vielleicht einmal 3-5k€ selbst zu bezahlen. Bei Bejahung meinte sie nur, dass sich eine Zahnzusatzversicherung bei mir dann eher nicht lohnen würde. Lieber ein bisschen Geld beiseite legen für den Fall der Fälle.


    Aber wie schon richtig bemerkt, es ist alles eine Wette. Vielleicht gibt es einmal einen Unfall der nicht vorhersehbar ist, ect.

  • ein ggf. langjähriger Auslandsaufenthalt ist natürlich noch ein ganz anderer Faktor. Wenn es so weit ist, müssen Sie Ihre gesamte Krankenversicherung sowieso neu ordnen.

    Ist das für Sie jetzt eher ein Argument die Zahnzusatzversicherung (und ggf. auch Krankenhauszusatz) zu kündigen oder nicht? Oder weder noch?

  • Ich hatte auch eine Zahnzusatz. Bis mir jemand vorrechnete was ich da umsonst zahle. Das Geld ist in einer BU oder in ETF besser aufgehoben.
    Mal bei Finanztipp nachlesen, welche Versicherungen WIRKLICH GEBRAUCHT WERDEN. Wenn man Familie hat, sind das grad mal 5 inklusive Auto.