Sparbuch aufgelöst - was jetzt? Meine Idee:

  • Hallo zusammen,


    da ich mich endlich mal von meinem Sparbuch heute morgen getrennt habe möchte ich mal meine kleine "Strategie" hier präsentieren und um Kritik, Verbesserungsvorschläge, Zuspruch etc. bitten. Bin offen für alles, insofern es für mich Sinn ergibt und ich nicht all zu viel Stress damit habe.


    Ich habe kein Problem damit relativ transparent mit meinen Finanzen umzugehen. Daher gleich mal Butter bei die Fische.


    Step 1: Ich habe ein Tagesgeld Plus Konto bei der CosmosDirekt eröffnet:


    • 0,31% Zinsen p.A. - Auszahlung am Quartalsende; kein Laufzeitlimit; Bei Überschreiten von 25.000€ springt Zinssatz auf 0,00% -Soweit so gut.
    • Das Ziel lautet hier also erst einmal 24.999€ erreichen.

      • Auf dieses Konto kommen zum einen die 5000€ vom Sparbuch (Motorrad war leider recht teuer daher war nich mehr viel drauf) und zusätzlich möchte ich von meinem monatlichen Netto den "größten" Spar-Anteil jeden Monat hier draufschieben um es quasi in einem sicheren Hafen zu parken - ich sag mal ganz salopp so zwischen 300€ und 700€. Das Tagesgeldkonto soll demnach mein neues Sparbuch sein - bloß mit einem besseren Zinssatz.



    Step 2: Depoteröffnung bei Onvista, ING oder Flatex:

    • Wenn ihr dazu Tipps habt, welcher Broker da der beste ist, gerne her damit. Hab in der Zwischenzeit aufgrund mangelnder Recherche mal ein Depot bei ING eröffnet aber das is nur semi-ideal wie ich nun gesehen habe (wenig kostenlose Sparpläne)
    • Hier möchte ich einen ETF-Sparplan - wie sagt man dazu - besparen?verfolgen?anlegen?. Naja ich will da am Ende eines jeden Monats mal zwischen 50€ und 200€ draufschieben. Tendenz vermutlich steigend. Ich will hier sozusagen den letzten Rest, den ich am Monatsende von meinem Gehalt noch übrig habe einzahlen. Welcher ETF genau das weiß ich noch nicht. Aber auch hier: gerne nehme ich Tipps an.
    • Bislang kenne ich: A1JX52, A14YPA, A111X9. Wobei ich hörte, dass man MSCI und FTSE ETFs nicht gleichzeitig besparen sollte weil diese die Länder unterschiedlich bewerten

    Step 3: diesen Spaß konstant machen, gut im Job sein um mehr Gehalt zu bekommen (Bachelor incoming via Fernstudium) und mehr anlegen zu können und unnötige Kosten/Ausgaben vermeiden.


    Also wie gesagt, freue mich über Kritik, Denkanstöße, Verbesserungen und Co.! In diesem Fall werde ich gern an die Hand genommen.
    Ich würde ja zu Finanzberatern gehen aber ich werde den Gedanken einfach nicht los, dass wirklich alle nur hinter Ihrem eigenen Profit hinterher sind.
    Daher vertraue ich (falls seriös) der Schwarmintelligenz des Internets und eurer Erfahrung! :rolleyes:



    VG,


    Max

  • Klingt soweit plausibel. :)


    Der Einfachheit halber würde ich nur einen ETF nehmen.
    Also entweder einen auf den MSCI ACWI, oder auf den FTSE All-World (dann den von Vanguard).


    Letztlich ist es auf lange Sicht egal, welchen Welt-ETF du tatsächlich nimmst, bei welchen Broker das läuft, und ob der Sparplan kostenlos oder pro Ausführung 1 oder 1,50 (Euro oder %) kostet.
    Wichtig ist v.a. anzufangen und das ganze auch durchzuhalten. 8)



    Hast du berücksichtigt, dass Aktien(ETF) stark fallen können und man daher nur Geld anlegen sollte, das man nicht braucht bzw. auf das man mindestens 10-15 Jahre verzichten könnte?


    Außerdem wäre noch die eigene Risikotoleranz zu beachten. Also ob du wirklich 100% in Aktien(ETF) investieren willst. Kann man schon machen, aber es darf dann halt nicht so kommen, dass man alles in Frage stellt und wieder verkaufen möchte, wenn die Aktien(ETF) bei einem Crash mal (vorübergehend) bspw. 50% in die Verlustzone gehen. ;)

  • Hallo.


    Saidi regt in den Videos dazu an, automatisiert zu sparen und zwar als festen Betrag, den man sofort nach Gehaltseingang dafür verwendet.


    Das beißt sich jetzt mit dieser Formulierung:




    Hier möchte ich einen ETF-Sparplan - wie sagt man dazu - besparen?verfolgen?anlegen?. Naja ich will da am Ende eines jeden Monats mal zwischen 50€ und 200€ draufschieben. Tendenz vermutlich steigend. Ich will hier sozusagen den letzten Rest, den ich am Monatsende von meinem Gehalt noch übrig habe einzahlen.

    Ggf. lohnt es sich an der Stelle, die Strategie zu überdenken. Sonst läuft man unter Umständen Gefahr phasenweise nicht zu Sparen. Im Zweifel müsste man den Sparplan niedrig genug ansetzen, denn der soll einen ja nicht in der täglichen Lebensführung einschränken.


    Viel Erfolg!

  • Danke erst einmal für eure Antworten!

    Hast du berücksichtigt, dass Aktien(ETF) stark fallen können und man daher nur Geld anlegen sollte, das man nicht braucht bzw. auf das man mindestens 10-15 Jahre verzichten könnte?



    Außerdem wäre noch die eigene Risikotoleranz zu beachten. Also ob du wirklich 100% in Aktien(ETF) investieren willst. Kann man schon machen, aber es darf dann halt nicht so kommen, dass man alles in Frage stellt und wieder verkaufen möchte, wenn die Aktien(ETF) bei einem Crash mal (vorübergehend) bspw. 50% in die Verlustzone gehen. ;)

    • Ja selbstverständlich. Das ist mir bewusst, dass der Kurs auch fallen könnte. Ich habe vor dieses Prozedere durchaus 20-30 Jahre durchzuziehen. Geld, dass ich gespart habe aber trotzdem kurzfristig brauche, lege ich ja auf das Tagesgeldkonto. Der feste Sparbetrag der in den ETF fließt am Ende des Monats soll für mich auch da bleiben und sich entwickeln.




    Ggf. lohnt es sich an der Stelle, die Strategie zu überdenken. Sonst läuft man unter Umständen Gefahr phasenweise nicht zu Sparen. Im Zweifel müsste man den Sparplan niedrig genug ansetzen, denn der soll einen ja nicht in der täglichen Lebensführung einschränken.



    Viel Erfolg!

    • Ja das ist schon richtig, da hab ich mich stellenweise selbst erwischt, dass ich nicht regelmäßig gespart habe. Ich wollte mir mit dieser Option lediglich offen halten auch mal etwas mehr in den ETF am Ende des Monats zu stecken. Anfang des Monats halte ich persönlich für eine schlechte Idee, weil man nie weiß, was kommen kann und man das Geld am Ende braucht. Wenn dann der Gehaltseingang da ist am Ende des Monats, dann werde ich die Differenz aus dem Restbetrag auf dem Giro und dem Gehaltseingang zu 70-80% auf das Tagesgeldkonto schieben und den Rest in das ETF-Depot. Hoffe man kann meinen Gedankengang irgendwie verstehen.



    Bin dennoch dankbar für eure Tipps. Dann werde ich mal ein Depot bei Flatex eröffnen - einfach aufgrund der großen Anzahl kostenloser Sparpläne. Es wird einen Dauerauftrag am Anfang des Monats geben und dann kann ich vielleicht quartalsweise noch überschüssiges Geld in den ETF schieben.


    Vielen Dank!

  • Hallo nochmal ich hab da nochmal 2 Fragen.


    1. Was haltet ihr von dem ETF-Sparplanrechner von iShares? : https://www.ishares.com/de/pri…siteEntryPassthrough=true --> Habe mal monatlich 200€, jährliche Dynamik von 2% und ne Wertentwicklung von 4,5% angegeben und habe nach 30 Jahren knapp über 225.000€. Ist das realistisch?


    2. Ich habe Budget für Urlaub in meiner Haushaltsplanung außer Acht gelassen. Wie macht ihr das? Legt ihr euch extra nochmal Geld für Urlaub jeden Monat zur Seite? Falls ja, wie viel? Wie oft macht ihr Urlaub?
    Mit meiner jetzigen Planung, wo Miete, Ausgehen, Fixkosten, variable Kosten, Tagesgeld und ETF etc übers ganze Jahr verteilt drin sind komme ich monatlich fast genau auf 0 raus.


    VG

  • Mit meiner jetzigen Planung, wo Miete, Ausgehen, Fixkosten, variable Kosten, Tagesgeld und ETF etc übers ganze Jahr verteilt drin sind komme ich monatlich fast genau auf 0 raus.

    Na dann ist ja ein Urlaub nicht mehr drin.

    2. Ich habe Budget für Urlaub in meiner Haushaltsplanung außer Acht gelassen. Wie macht ihr das? Legt ihr euch extra nochmal Geld für Urlaub jeden Monat zur Seite? Falls ja, wie viel? Wie oft macht ihr Urlaub?

    Ich lege monatlich einen Betrag zurück. Die Höhe hängt natürlich auch davon ab wohin Du reisen möchtest.

  • Bei uns (4 Personen) ist der nächste Urlaub 2020 geplant. Der letzte davor war 2017 (damals noch 3 Personen).
    Sobald uns die Schulpflicht betrifft, werden die Urlaube wohl eher kleiner.


    Den 2020er Urlaub planen wir seid dem Frühjahr und verbraten einen Teil der Steuererstattung. Ansonsten hätten wir den Notgroschen einfach zusätzlich aufgestockt, wie wir es sonst gemacht haben.

  • Hallo @Wameb
    willkommen hier im Forum. Das mit dem Sparbuch auflösen wurde nun aber langsam Zeit. Ich habe schon über 20 Jahren kein Sparbuch mehr. Zumindest keines wo ich Geld einzahle.
    Zu Deinen Fragen, Du mußt mit Deinen Geldanlagen klarkommen. Ratschläge aus der Ferne sind sicher wenig hilfreich. Ich sehe Du willst nur das sparen, was übrigbleibt. Das mache ich ähnlich. Bei mir gibt es zwar keinen Sparplan, aber wenn auf dem Girokonto sich zu viel angesammelt hat, werden neue Fondsanteile gekauft. Tagesgeld mache ich nicht, habe aber langjähriges Festgeld.
    Mit Motorrad habe ich auch angefangen, aber nur, weil ich mir noch kein Auto leisten konnte. Da ich damals schon Familie hatte, gab es einen Seitenwagen dazu. Da gab es für Frau und Kind noch eine Plane obenauf.
    Solltest Du das Motorrad aus sportlichen Gesichtspunkten fahren wollen, gebe ich das gesundheitliche Risiko zu bedenken. Ein gebrauchtes Auto reduziert das Risiko erheblich.
    Gruß


    Altsachse

  • Danke nochmal für eure Antworten!


    @Referat Janders Dann muss ich meine Kosten noch einmal optimieren und schauen, dass ich monatlich etwas für Urlaub abzwacken kann - bereise gerne die Welt :) Allein dieses Jahr war es Sardinien, Irland und Schweden. Solange ich alleinstehend bin und nur auf mich schauen muss nutze ich das aus.


    Altsachse: Habe neben dem Motorrad auch ein Auto das hat aber nur ein Fünftel meines Motorrads gekostet :D Und nein, sportlich fahre ich nicht. Schwarzwald-Touren - ganz gemütlich.


    • Werde wohl doch eher Anfang des Monats zusammen mit meinen anderen Fixkosten Beträge auf Tagesgeld und Depot schieben, dann achtet man mehr auf seine Kohle, macht irgendwie mehr Sinn..


    Noch eine Frage: Da die Depot-Nutzung näher rückt (habe mich für Flatex entschieden) habe ich mal verschiedene MSCI World und Emerging Market ETFs angeschaut. Die von X-Trackers und Lyxor sind kostenlos besparbar. Hättet ihr zwischen diesen beiden Anbietern Präferenzen?

  • Frage dazu:
    Ist ein Sparplan monatlich nicht deshalb kostenlos, weil immer die gleiche Summe eingezahlt wird? Wäre die Strategie, am Ende des Monats nur einzuzahlen, was geht nicht so, als würde man jedes mal ordern und müsste entsprechende Gebühren zahlen? Bin diesbezüglich totaler Laie, lese nur immer hier im Forum mit und habe den Eindruck bekommen, wenn man einmalig kauft kostet das Gebühren. Würde dann hier nicht jedes Mal eine Gebühr anfallen, weil das gar kein Sparplan ist, wenn man am Ende des Monats einfach den Betrag einzahlt, den man noch übrig hat?

  • @Bonnie29 Gebühren ? Das kommt auf die Höhe an. Ich kann nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten. Ich habe mein Depot bei Ebase, das kostet satte 48 € im Jahr. Aber ich kaufe über einen Fondsvermittler. Der Vermittler übernimmt das Depotentgeld für mich. Bedingung ist ein Bestand von aktiven Fonds von 25 000 € am Jahresende. Dabei kann ich den grüßten Teil der aktiven Fonds ohne Gebühren kaufen oder verkaufen. Bei ETFs habe ich bisher 0,3% + noch einen kleinen Zuschlag bezahlt. Ebase hat aber die Gebührenstruktur geändert, aber ich habe da noch nicht gekauft.
    @Wameb bei der ganzen Sparerei muß aber immer noch so viel Geld übrig bleiben, dass ein normales Leben möglich bleibt. Nicht zum Geizhals werden. Als Anfänger würde ich erst mal nur einen Fonds besparen. MSCI-World war in der letzten Zeit besser als EM. In der Hoffnungt, das dass so bleibt, würde ich erst mal nur den MSCI-World besparen.
    Gruß


    Altsachse

  • @Wameb bei der ganzen Sparerei muß aber immer noch so viel Geld übrig bleiben, dass ein normales Leben möglich bleibt. Nicht zum Geizhals werden. Als Anfänger würde ich erst mal nur einen Fonds besparen. MSCI-World war in der letzten Zeit besser als EM. In der Hoffnungt, das dass so bleibt, würde ich erst mal nur den MSCI-World besparen.


    Gruß


    Altsachse

    Hast du natürlich vollkommen Recht. Habe in meinem Haushaltsbuch monatlich 350€ für Lebensmitteleinkäufe und 120€ für Ausgehen/Feiern/Essen gehen etc. kalkuliert. Das ist natürlich relativ viel für einen Ein-Personen Haushalt. Aber ich kalkuliere lieber etwas mehr und habe dann am Ende des Monats noch Geld über.


    VG

  • Okay, den erlaube ich mir jetzt:


    Einfach zwischendurch etwas weniger Blattgold aufs Müsli, dann klappt es auch mit dem Urlaub. ;)


    Aber mal ehrlich:
    Man sollte seine Prioritäten für sich klären und dann danach verfahren.
    Wenn sich die Situation verändert, dann ändern sich auch die Prioritäten. (Früher hatte ich keinen Haushaltsposten "Windeln" und der darf in absehbarer Zeit auch gerne wieder entfallen.)
    Und mit Puffer zu kalkulieren sollte selbstverständlich sein. :thumbup:

  • Hallo @Wameb
    sorry, das Leben eines Ein-Personen-Haushalts, habe ich eigentlich nicht kennengelernt. Aber heute ist das alles etwas anders als zu meiner Zeit. Dafür habe ich nicht nur Kinder und Enkel, sondern auch 4 Urenkel die mir viel Freude machen. Ich wünsche Dir auch noch viel Freude bei einer Zweisamkeit. Und wenn Du noch Fragen zur Geldanlage hast, hier immer noch mal fragen.
    Gruß


    Altsachse