ETF Diversifikation

  • Hallo zusammen
    Ich hätte Mal eine Frage zu meinem ETF Portfolio.
    Momentan investiere ich seit einem Jahr ca. In einen S&P500 , DAX und in einen msci Europe etf.
    Meine Frage wäre ob dies eurer Meinung nach gut gestreut ist oder ob es besser wäre, dies zu lassen und einfach in einen msci world ETF zu investieren?
    Würde mich sehr über eure Meinung freuen.
    Danke

  • Ich finde diesen Rat schon für ETF fragwürdig.
    Sieh das doch mal so. Der MSCI ACWI IMI deckt 9000 Firmen ab und damit 99% der Marktkapitalisierung. Es gibt ihn von SPDR als ISIN IE00B3YLTY66. Wenn du jetzt sagst "mir reicht ein msci world" glaubst du ein für dich passendes Ergebnis zu erzielen. Ich tue das im übrigen auch.


    Greifst du nun zu aktiven Fonds, macht das nur Sinn, wenn du dabei dein Chance Risiko Verhältnis in dein Optimum bringst, also "besser als der Markt", "gleiche Rendite bei weniger Risiko" oder ähnlich. Das ist für mich schonmal schwer greifbar.


    Richtig schwer greifbar wird es, wenn ich anfange aktive Fonds zu mischen. Habe ich eine bessere Rendite mit dem nächsten hinzugenommenen Fonds? Weniger Risiko? Ich wüsste nicht wie ich das bestimme. Eigentlich müsste ich mich meinem Favoritenfonds komplett anvertrauen. Außer ich weiß was mir der nächste andere bringt. Und "irgendwie besser" als der msci world muss er sein.


    Ich persönlich "begnüge" mich mit der Rendite des MSCI World. Ob eine Beimischung mich besser dastehen ließe, wüsste ich erst hinterher. Daher ist es mir egal.

  • oder um es kurz zu sagen. Acwi imi ist die maximal mögliche Diversifikation. Schaffst du es dich durch eine eigene Mischung zu verbessern? Oder wird nur gekauft was der Berater empfiehlt, ohne zu hinterfragen was das bringt?

  • Ich bin kein Freund der maximalen Streuuung bei Index-Investments, da mMn die Argumentation auf einem Missverständnis der Portfoliotheorie beruht. Es geht dort darum, nicht korrelierte Assets zu kombinieren. Da es aber eine starke Korrelation aller Märkte zum US-Markt gibt bringt diese weitere Streuung mMn keinen echten Vorteil. Wichtiger wäre dass es eine Diversifikation über weitere Assets gibt.


    Bei aktiven Fonds gibt es Untersuchungen, wo diese einen Mehrwert gegenüber Index-Investments schaffen und wo nicht. Bei US Large Cap ist es deutlich unter 10% über 10 Jahre, während bei EUR Unternehmensanleihen oder auch im deutschen Aktienmarkt eine Chance besteht besser als das Index-Investment abzuschneiden. Da hier durch die Fondsmanager ein Stück Nicht-Korrelation hinzu kommt würde ich bei aktiven Fonds stärker mischen (und das mache ich auch so).


    Quelle: http://www.morningstar.de/de/n…-durch-das-jahr-2018.aspx


    Generell empfehle ich die Artikel auf Morningstar vom Chefredakteur Ali Masarwah http://www.morningstar.de/de/author/2227/ali-masarwah.aspx , da er seht kritisch über aktive Fonds schreibt, Morningstar aber genau damit sein Geld verdient.


    Persönliche Anmerkung: Bekanntermaßen bin ich stark in aktive Fonds investiert. Ich benchmarke meine Anlageerfolge gegen einfache ETF-Portfolios. Bis 2017 hatte ich eine vergleichbare Rendite, ab 2018 liege ich unter den Anlageempfehlungen von Finanztip / Finanztest. Daher empfehle ich aktive Fonds auch nicht mehr.

  • Vielen Dank für eure Antworten Im " echten" Leben trifft man ja leider so gut wie keine Menschen mit den man über so etwas diskutiert kann.
    Ja Altachse das mit dem dax hab ich mir selbst auch schon gedacht. Sage nur home bias... Werde das mit dem dax und den s&p500 etf Beenden und dann wahrscheinlich einen MSCI world( oder msci all Country )und den msci Europe besparen. Einfach um Europa bisschen mehr zu gewichten.