DWS TopRente - Auszahlungsphase?

  • Die DWS TopRente (Variante Dynamik oder Balance) kommt bei Finanztip (https://www.finanztip.de/riest…ester-fondssparplan-test/) und auch bei Finanztest ganz gut weg. Als ich mich 2010 dafür entschieden habe (ich habe die Dynamik), hatte ich sogar einen Termin bei der Verbraucherzentrale und auch dort wurde mir dazu geraten.
    Insgesamt würde ich die Beurteilungen so zusammenfassen: Dieses Riester-Produkt hat vergleichsweise geringe Kosten und trotzdem gute Renditechancen.


    Was für mich aber weiterhin undurchsichtig bleibt, sind die Regelungen für die Auszahlungsphase.


    Klar, sehr gut, wenn ich es schaffe, einen schönen Depotbestand aufzubauen. Aber was bringt mir das, wenn die DWS zum Beginn der Auszahlungsphase gefühlt komplett nach eigenem Ermessen damit verfahren kann? Scheinbar ist man da ziemlich ausgeliefert und kann sich überhaupt nicht wehren, wenn die Kosten für eine Versicherung den ganzen Depotwert auffressen?! Zu dem Thema hat beispielsweise hier jemand geschrieben: https://www.finanzen-versicher…ws-riester-rente-premium/


    Einen garantierten Rentenfaktor (also x € lebenslange monatliche Rente je 10.000 € Depotguthaben) konnte ich leider nirgends finden. Ist das nicht sehr schlecht?


    Soweit ich es verstehe, wird der bestehende Depotwert zu Beginn der Auszahlungsphase (z.B. mit 65) aufgesplittet. Ein Teil kommt in eine klassische Versicherung, die ab dem 85. Lebensjahr bis zum Lebensende eine gewisse Rente garantiert. Der restliche Teil bleibt aber im Depot (?) und wird monatlich über einen Auszahlungsplan ausgezahlt. Bei guter Entwicklung des Depots ergeben sich wohl sogar teilweise höhere Auszahlungen, als bei Festlegung des Auszahlungsplans ermittelt.
    Das hieße, dass ich immerhin zwischen 65 und 85 wirklich von einem hohen Depotwert profitiere? Nur der Teil des Depotwerts, der für die Verrentung ab 85 genutzt wird, könnte durch hohe Versicherungskosten aufgefressen werden, oder? Nur hat man natürlich keinerlei Ahnung, ob 30, 50 oder 80% des Depotbestands abgezweigt werden...


    Was sind eure Meinungen dazu? Sollte ich lieber zu einem anderen Riester-Produkt mit einem garantierten Rentenfaktor wechseln?
    Oder ist die DWS TopRente vielleicht gar nicht so schlecht, wie ich befürchte?



    Zwei Auszüge aus den "Besonderen Bedingungen für die DWS TopRente":
    12.1
    Die Auszahlung des geförderten Altersvorsorgevermögens erfolgt in der Auszahlungsphase (Nr. 10) in Form von monatlichen zugesagten gleich bleibenden oder steigenden Ratenzahlungen im Rahmen eines Auszahlungsplans mit einer unmittelbar anschließenden lebenslangen Teilkapitalverrentung ab dem vollendeten 85. Lebensjahr. […]
    12.2
    Bei Abschluss eines Auszahlungsplans wird ein Teil des zu Beginn der Auszahlungsphase zur Verfügung stehenden Kapitals zu Beginn der Auszahlungsphase in eine Rentenversicherung eingebracht, die dem Anleger ab Vollendung des 85. Lebensjahres eine gleichbleibende oder steigende lebenslange Leibrente gewährt, deren erste monatliche Rate mindestens so hoch ist wie die letzte monatliche Auszahlung aus dem Aus zahlungsplan unter Außerachtlassung variabler Teilraten. Die DWS wird den Anleger vor Abschluss der Rentenversicherung über den gewählten Versicherungspartner informieren.



    Hier kurz der Status zu meinem Riester, für alle Interessierten ;)


    Ich zahle seit August 2010 monatlich ein. Bis Ende 2013 nur 33€ pro Monat, da ich noch im Studium war. Dann habe ich schrittweise aufgestockt auf nun 160€ pro Monat.


    Status zu Ende 2018:


    9.781,00 € Einzahlungen
    1.277,50 € Zulagen
    772,11 € Performance/Kosten
    11.830,61 € Gesamtdepotbestand Ende 2018



    Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße,
    Miriam

  • Hallo.


    Ohne jetzt konkrete Berechnungen anzustellen, gebe ich folgende Gedanken in die Runde.


    Es ist davon auszugehen, dass bei steigender Lebenserwartung zukünftig von ungünstigeren Rentenfaktoren auszugehen ist. Das Zinsniveau spielt aber ebenso eine Rolle.


    Der Anbieter, der geute schon den Rentenfaktor für morgen garantiert, muss künftige Entwicklungen antizipieren und kalkulieren. Dabei wird man Puffer einkalkulieren, daher ist nicht zwingend gesagt, dass die Garantie von heute besser ist. Irgendwo bezahlt man das mit.


    Man könnte natürlich auch versuchen zweigleisig zu fahren. (Obacht, es folgt ein windiges Konstrukt!)


    Man lässt den bisherigen Vertrag wie bisher laufen, schließt aber einen zweiten Vertrag ab, den man nur minimal bespart. (Oder man teilt die Einzahlungen und Zulagen in einem anderen Verhältnis auf.)
    Kurz bevor die Auszahlung ansteht (Fristen beachten!), kündigt man den Vertrag mit dem schlechteren (zu erwartenden) Rentenfaktor und überträgt das Guthaben auf den "besseren" Vertrag.


    Aufgrund der sicheren doppelten Abschluss- und Verwaltungskosten sowie ggf. fälliger Übertragungsgebühren empfiehlt sich das Konstrukt eher für rein theoretische Betrachtungen. :saint: