Das Argument ist, dass die amerikanischen Firmen zwar ihren steuerlichen Sitz in den USA haben, aber meist global agieren. Daher sind sie vom Dollar und der US-Konjunktur gar nicht so abhängig.
Das Argument überzeugt mich nicht, das gilt doch für jedes international tätiges Unternehmen,egal wo es seinen Sitz hat. Und ob das Unternehmen vom Dollar abhängig ist oder nicht, ist hier nicht die Frage. Die Frage ist doch, ob ein Anleger in Europa, der nun mal grundsätzlich eher in Euro rechnet und denkt, ein Portfolio will, dass so stark vom US-Dollar abhängt. Ich wage die Wette, dass die ganz überwiegende Anzahl von Anlegern, die aufgrund der Empfehlungen von finanztest, finanztip und finanzwesir in den MSCI World investieren, nicht wissen, welches US-Dollar Exposure sie hier eingehen. Wer das wirklich will, soll das machen, das ist völlig ok. Aber die Empfehlung, dass es sich hier um ein passives Investment handelt, ist in meinen Augen falsch. Im Gegenteil: man entscheidet sich eben (aktuell) aktiv für den Schwerpunkt USA und US-Dollar. Nur man sollte es eben auch wissen.
Zur echten Diversifikation wäre es erforderlich, dass die Assetklassen nicht korreliert sind.
Und der MSCI World korreliert nun mal fast zu 100 Prozent mit dem MSCI USA. Mit den o.g. Argumenten könnte man also gleich dort investieren, nicht zuletzt, weil es - wie du schreibst - wahrlich keine 2.000 Titel braucht, um eine vernünftige Titeldiversifiktion hinzubringen.