Von Makler trennen

  • Hallo Finanztip-Community,


    über einen Makler habe ich vor etlichen Jahren einige Versicherungen abgeschlossen (KFZ, Privathaftpflicht, Hausrat und eine Rentenversicherung mit aufgeschobener Rentenzahlung).
    Ich spiele mit dem Gedanken mich von meinem Makler zu trennen, weil ich keinen Mehrwert erkenne und mir zutraue, die Versicherungen selbst zu verwalten.


    Wie gehe ich dabei vor, was gibt es zu beachten? Zahle ich automatisch weniger, weil jährliche Maklerprovisionen wegfallen oder muss ich dafür etwas tun?


    Freue mich über ein paar Anregungen.

  • Hallo @Berno, willkommen in der Community.


    Zumindest die ersten drei kann man unter Einhaltung der Kündigungsfristen wechseln. Damit verdient Dein Makler nichts mehr daran, allerdings der, der die neue Versicherung Dir verkauft. Das kann auch der Direktvertrieb einer Online-Versicherung sein. Insofern würde ich vermuten, dass ein Ansinnen "vom Makler trennen" und bei der gleichen Versicherung bleiben keinen Mehrwert bringt. Das kann man mittels der üblichen Vergleichsportale und / oder der Webseite der Versicherung in Erfahrung bringen. Dabei aber sehr sorgfältig vorgehen, da sich die Tarife in wichtigen Details unterscheiden können.

  • Hallo @Berno,


    Sie müssen zwei Sachen trennen, den Maklervertrag und den Versicherungsvertrag.


    Ihren Betreuungsvertrag mit dem Makler können Sie jederzeit mit einem Dreizeiler gegenüber dem Makler kündigen. Zur Sicherheit sollten Sie der jeweiligen Versicherung eine Kopie zukommen lassen. Ihre Versicherung läuft dann erst einmal unverändert weiter. Sie sparen bei der Aktion allerdings keinen Cent ein. (Die Maklerprovision ist ein Geschäft zwischen der Versicherung und dem Makler.)


    Im nächsten Schritt kann (!) die Versicherung allerdings sagen, wir vertreiben unsere Produkte nur über Makler und empfiehlt Ihnen, zum Makler X oder Y zu wechseln. Falls Sie das nicht machen, wird man Ihnen Jahresverträge (d.h. nicht die Rentenversicherung) zur nächsten Hauptfälligkeit kündigen.


    Da Sie keinen finanziellen Vorteil haben, den über einen Makler abgeschlossenen Vertrag nun direkt zu führen, hier noch ein ggf. nicht überall bekanntes Argument für den Verbleib beim Makler. Der Makler bekommt sein Geld hauptsächlich für die Beratung seiner Versicherungsnehmer. Diese Beratungspflicht ist relativ umfassend. Falls es Ihnen einmal passieren sollte, dass im Schadenfall die Versicherung berechtigt sagt, dieser Fall ist in ihrem Vertrag nicht versichert, wäre aber grundsätzlich am EU- Markt versicherbar, können Sie Ihren Makler wegen Falschberatung auf Schadenersatz verklagen. Schon allein, wenn diese Möglichkeit im Raum steht, wird Ihr Makler Himmel und Hölle in Bewegung setzen, dass Ihnen die Versicherung den Schaden doch bezahlt (Welche Deals dann im Hintergrund geschlossen werden, muss Sie ja nicht interessieren.)


    Wie Kater.Ka schon schrieb, eine finanzielle Ersparnis erreichen Sie nur bei Wechsel der Versicherung. Auch dazu können Sie Ihren Makler motivieren. Aber wichtiger als 50 oder 100 Euro p.a. Ersparnis sind die Versicherungsbedingungen. Und da sind wir wieder bei der Beratung.


    Gruß Pumphut