ETF-Invest mit 200K

  • Hallo an alle,


    nun lese ich seit Monaten alle möglichen Foren, Fachbeiträge und schaue tolle FInanz-Tipps Videos. Nun möchte ich ab dem 01.01.2020 ebenfalls aktiv werden.


    Die Daten:


    - 230 K Vermögen (aktuell alles auf Tagesgeld)
    - 2 Kinder
    - Verheiratet
    - Einkommen ca. 6K im Monat + 2,5K Frau
    - Ausgaben: ca. 2,5K im Monat (manchmal 3K, wenn wir es übertreiben)


    Ich würde gern sehr konservativ investieren. Ich suche keine großen Geldanlagen mit tollen Renditen (halte ich psychisch nicht durch) sondern will das Geld einfach 15 - 25 Jahre "parken" und mich ab und zu mal kümmern. 1-2% pro Jahr reichen mir da vollkommen aus.


    Mein Plan:


    - ca. 120K auf Anleihen-ETF
    - ca. 80K auf Aktien-ETF
    - Rest "Puffer" für Sicherheit usw.


    Meine Fragen dazu:


    - Wie wähle ich die passenden ETF aus?
    - Die die ich gesucht habe sind fast alle auf dem Allzeithoch. Macht es da überhaupt Sinn einzusteigen oder lieber etwas warten?
    - Wenn ich einsteige denke ich es wäre am sinnvollsten jeden Monat 10K zu besparen und das halt über 12 Monate bzw. 8 Monate (Gedanke richtig?)
    - Wenn ich das so mache (12 Monate / 8 Monate) dann automatisiert (weil egal) oder sollte ich das selbst machen und schauen, wenn es gerade "runter" geht?



    Vielen Dank! :)

  • Hallo @GuddJopp,
    willkommen hier. Ich möchte zu bedenken geben : Sollten die Zinsen wieder steigen, werden die Renditen bei Anleihen fallen. Wann das sein wird, weis ich zwar auch nicht. Mir scheint der Anteil an Anleihen zu hoch.
    Ich habe den risikoarmen Anteil in Festgeld (20%). Derzeit würde ich aber aufgrund der niedrigen Zinsen kein neues Festgeld anlegen. Die verbleibenden 80% sind in Aktienfonds (ETFs und aktive Fonds) angelegt.
    Für meine Urenkel gibt es Kinderdepos (kostenlose Depos bei ebase). Für Kinder sind Aktienfonds sinnvoll, da sie bis zur Auszahlung in der Regel mehr Zeit haben. Kinder sind zwar von Geburt an steuerpflichtig, haben aber auch den Sparerfreibetrag von 801 € / Jahr.
    Ich hoffe, das waren Anregungen für Dich.
    Gruß


    Altsachse

  • Anleihen:

    • Effektivverzinsung ist negativ, lohnt sich also eher nicht wirklich. Tages und Festgeld sind die bessere Wahl.
    • Will man trotzdem was: Kurzlaufende Anleihen über ETF - z.B. iShares eb.rexx® Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) ETF (Effektivverzinsung -0,58%).
    • Langlaufende Anleihen gingen auch, sind eine Spekulation auf ein weiter absinkendes Zinsniveau - denn dann werden die Anleihen, die ja mehr bringen (bzw. weniger kosten), wieder nachgefragter. Manche mischen hier Pfandbriefe mit Staatsanleihen

    Aktien:

    Investitionszeitpunkt: Alles auf einmal zu investieren ist in der Regel besser. Alles andere ist Spekulation auf fallende Kurse - im Schnitt steigen die aber. Wobei ja, momentan sind sie auf einem neuen Allzeithoch. Vielleicht geht's ja nach Weihnachten wieder runter, wer weiß.

  • Rendite und geringes Risiko gibt es derzeit nicht.


    Entweder Tages-/Termingeld und die Inflation das Geld wegfressen lassen oder Risiko.


    Wenn "alle" in diesen ETF MSCI World investieren, führt das zwangsweise dazu, dass die großen amerikanischen Werte massenhaft gekauft werden. Und wenn es fällt, passiert was?


    Dazu sollte einem bewusst sein, dass man ein Fremdwährungsrisiko hat.

    Denken ist die schwerste Arbeit, die es gibt. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum sich so wenig Leute damit beschäftigen. Henry Ford

  • - ca. 120K auf Anleihen-ETF
    - ca. 80K auf Aktien-ETF
    - Rest "Puffer" für Sicherheit usw.

    Im Grundsatz ist das zwischen einer sicherheitsorientierten und ausgewogenen Positionierung und soweit gespiegelt an den Zielen OK.
    Statt Anleihen-ETF Festgeld mit gestaffelten Laufzeiten wählen wie oben schon ausgeführt.
    Ich würde rein emotional bedingt ebenfalls nur Zug um Zug anlegen, auch wenn dies aufgrund der grundsätzlich steigenden Märkte ein paar Promille kostet. Aus eigener Erfahrung kann ich bestätigen "Timing funktioniert nicht".


    Ansonsten Langversion zu diesen Zeilen im Grundsatzartikel zur Geldanlage https://www.finanztip.de/geldanlage/ sowie zu den empfohlenen Fonds https://www.finanztip.de/indexfonds-etf/


    Bei weiteren Fragen gerne hier stellen.


  • - Wenn ich einsteige denke ich es wäre am sinnvollsten jeden Monat 10K zu besparen und das halt über 12 Monate bzw. 8 Monate (Gedanke richtig?)
    - Wenn ich das so mache (12 Monate / 8 Monate) dann automatisiert (weil egal) oder sollte ich das selbst machen und schauen, wenn es gerade "runter" geht?



    Vielen Dank! :)

    Da Du noch keine Erfahrung mit ETF hast, finde ich diese Einstiegsstrategie gut. So kannst Du Dich langsam an das Gefühl gewöhnen, dass die Schwankungen an der Börse Dein Geld auf dem Papier im Wert verändern. Und das Risiko des "falschen" Timings ist geringer; ebenso die Chance des "richtigen" Timings, aber da stimme ich Kater.Ka zu, dass das meist nicht gelingt.


    Anleihen würde ich persönlich auch nicht nehmen, aus den o.g. Gründen. Angesichts Deines langen Zeitraums von 15-25 Jahren könnte ich mir eher vorstellen, dass Du nach 12 Monaten überlegst, den Aktien-ETF-Anteil doch höher zu fahren.


    Bzgl. der Auswahl der ETF: Zum Einstieg ist der MSCI-World von einem der größen Anbieter schon gut. Wenn Du nach einer Weile mehr differenzieren willst, kannst Du das immer noch machen. Das kann eine Mehrrendite bringen, kostet aber auch mehr Zeit. Das Kaufen und Verkaufen eines ETF kostet bei einem Direktbroker auch nur ein paar Euro, wenn Dein Anteil 200k wert ist.


  • Wenn "alle" in diesen ETF MSCI World investieren, führt das zwangsweise dazu, dass die großen amerikanischen Werte massenhaft gekauft werden. Und wenn es fällt, passiert was?


    Dazu sollte einem bewusst sein, dass man ein Fremdwährungsrisiko hat.

    Bei Anleihen, die nicht in Euro notieren, gäbe es ein Fremdwährungsrisiko. Bei Aktien-ETF besteht praktisch kein Fremdwährungsrisiko, da es sich um Sachwerte (Firmenanteile) handelt. Die im ETF enthaltenen Firmen haben zwar auch Zahlungsströme in Fremdwährungen (globale Lieferketten und Absatzmärkte), aber das balancieren sie normalerweise aus. Betrifft damit aber alle Firmen, die weltweit agieren, nicht nur die in den USA.

  • Die die ich gesucht habe sind fast alle auf dem Allzeithoch. Macht es da überhaupt Sinn einzusteigen oder lieber etwas warten?


    Investieren in Aktien basiert auf dem Grundsatz, dass der Wert der Aktien beständig ansteigt. Deshalb sind die Aktienkurse der Indizes praktisch zu jedem Zeitpunkt auf einem Allzeithoch. Von vorübergehenden Krisen abgesehen.


    Der Glaube daran, dass sich der Wohlstand in der Welt beständig mehrt, ist doch der Grund, überhaupt in Aktien zu investieren.


    Einmalinvestition oder die Investition aufteilen? Studien belegen, dass Einmalinvestition besser ist. Auch wenn das Bauchgefühl etwas anderes sagt. Hier ein Video dazu (auf Englisch):

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