Anlagenmix für Seniorin

  • Hallo zusammen,


    ich bin 68 Jahre alt, weitgehend gesund und hoffe, noch lange zu leben. Meinen Lebensunterhalt bestreite ich aus Alterseinkünften, und für Besonderes (Auto, Urlaub, schöne Klamotten, Spontanes) kann ich auf Ersparnisse zurückgreifen. Die Ersparnisse dürfen bis zum Lebensende aufgebraucht werden. Ich entnehme einfach von Jahr zu Jahr, was ich brauche. Bisher weitgehend planlos.


    Ich wohne selbst zur Miete, besitze jedoch eine vermietete Immobilie, die in den nächsten Jahren - nach altersbedingtem Auszug der Mieterin - verkauft werden soll.


    Das Sparvermögen ist zu 50 % angelegt in Tagesgeld und Festgeld, die anderen 50 % in ETF´s.
    Das Verhältnis von sicherer zu spekulativer Anlage wollte ich im Laufe des weiteren Lebens immer mehr Richtung „sicher“ schieben. So war der Plan.


    Nun aber kam mir folgender Gedanke:
    Vielleicht sollte ich statt der 50% Ersparnisse in Tages-/Festgeld auch dieses Geld in Aktien stecken?



    Mein Gedankengang:
    Die vermietete Immobilie, deren Verkauf geplant ist, ist ja auch eine sichere Anlage. Wenn ich deren Wert schon jetzt zu den Ersparnissen addiere, habe ich derzeit nur 20% meines Vermögens in Aktien investiert. Bisschen wenig scheint mir.


    Außerdem könnte ich doch den *neuen* Aktienanteil durch ein Stopp-Loss-Limit absichern. Wenn dies zum Beispiel bei 1,5% über dem Kaufkurs greift, hätte ich doch im Falle eines Abschmierens der Kurse immer noch ziemlich das gleiche Resultat wie bei Festgeld-Anlage.


    Oder sehe ich das falsch?
    Was spricht überhaupt noch für Festgeldanlage?


    Danke schon jetzt für Eure Meinungen!

  • Hallo @Ingrid2232, willkommen in der Community.

    Was spricht überhaupt noch für Festgeldanlage?

    Eine Festgeldanlage ist selbst wenn es mal leicht negative Zinsen geben sollte gegen Kursrückschläge geschützt und über die Einlagensicherung auch garantiert.


    Außerdem könnte ich doch den *neuen* Aktienanteil durch ein Stopp-Loss-Limit absichern. Wenn dies zum Beispiel bei 1,5% über dem Kaufkurs greift, hätte ich doch im Falle eines Abschmierens der Kurse immer noch ziemlich das gleiche Resultat wie bei Festgeld-Anlage.

    MMn funktioniert das nicht. Die Schwankung der Kurse ist einfach zu groß. Durch einen engen Stop loss erleidet man relativ sicher einen Verlust.

    Wenn ich deren Wert schon jetzt zu den Ersparnissen addiere, habe ich derzeit nur 20% meines Vermögens in Aktien investiert. Bisschen wenig scheint mir.

    Wenn die Liquidation der Immobilie in greifbarer Nähe liegt könntest Du Zug um Zug den Aktienanteil erhöhen. Ich würde aber immer schauen die Liquidität für einige Jahre in einem gestaffelten Festgeld zu haben. Wenn dann die Immobile verkauft ist kannst Du dann immer noch die Aktienquote weiter erhöhen.

  • Ich finde auch, dass der Aktienanteil im Ruhestand gerne sehr hoch sein darf, wenn man die laufenden Ausgaben über laufende Renten o.ä. abdeckt und keine großen Sonderausgaben zu bestimmten Zeitpunkten plant. Auch wenn mal wieder ein Crash von 50% kommen sollte, bleibt ja genügend Zeit, ihn auszusitzen, wenn man nicht dringend ans Geld muss. Und damit erhält man sich einfach die Chance auf eine langfristig gute Rendite.

  • Hallo @Ingrid2232,
    willkommen auch von mir. Ich bin noch 10 Jahre eher gebohren, habe Kind, Enkel und Urenkel, denen ich noch etwas vererben möchte. Ich schreibe das, weil ohne Nachkommen eine andere Strategie greifen würde.
    Bei mir ist der risikoarme Anteil als Festgeld ca. 20 %
    Der risikobehaftete Teil sind Aktienfonds ( ETFs und auch aktive Fonds ).
    Das ist meine persönliche Auswahl, Finanztip sieht das eher andersherum. Doch ich fühle mich damit sauwohl.
    Altersgerechte Adventsgrüße


    Altsachse