Alte Rentenversicherung kündigen?

  • Hallo zusammen,


    ich bin neu hier und hoffe, ich kann hier ein paar gute Einschätzungen bekommen:


    Ich habe aus dem Jahr 2003 noch eine alte Rentenversicherung bei der A+M in die ich regelmäßig eingezahlt habe. 50% der Einzahlungen gehen in 3 Fonds (Allianz Vermögensbildung DE, DWS Top Dividende, DWS Concept Kaldemorgen LD) und 50% in den vertraglich garantierten Wert des Anbieters.


    Nachdem ich ausgerechnet habe, dass diese Anlage seit 2014 ca. insg. 13% Gewinn (4000€ erwirtschaftet bei 3500€ Einzahlungen) gemacht hat überlege ich, das Kapital auszuzahlen um in ETF zu stecken (der MSCI World hat im gleichen Zeitraum ca. 60% Gewinn gemacht).


    Mein Problem ist, dass ich mir unsicher bin, weil auf diese Kapitalanlage bei Auszahlung keine Steuern anfallen (da vor 2005 abgeschlossen), sie aber meiner Meinung nach nicht so profitabel ist, wie eine Anlage in ETF. Ich plane auf jeden Fall NICHT den Rentenbezug zu wählen, sondern irgendwann eine Auszahlung des Kapitals in Anspruch zu nehmen um mir dann monatlich selbst einen Teil als zusätzliche Rente auszuzahlen (Rechne mal nicht damit, über 95 zu werden, sodass sich die Wahl der Rentenauszahlungen lohnen würde).


    Was meint ihr denn dazu? Bin für jeden Tipp dankbar.

  • Hallo @billy_87


    Willkommen im Forum.
    Ich bin auch 80er Baujahr, habe schon einen Riester gekündigt und einen Rürup stillgelegt. Grundsätzlich bin ich da nicht zimperlich, rechne durch und entscheide anhand von Rendite und Kostenkriterien, was ich von einer Anlage halte.


    Eine steuerfreie Anlage aus 2003 ist zunächst mal eine feine Sache und ein guter Sicherheitsbaustein. Hast du einen Garantiezins vereinbart? Der wäre 2003 auf einem Allzeithoch gewesen. Die Fonds würde ich hinsichtlich Rendite und Kosten in fondsweb.de eingeben und mir Grenzen setzen, was ich gegenüber MSCI World an Abstrichen zu machen bereit bin. In welche Fonds kannst du denn umschichten? Mein gekündigter Riester bei der Allianz kannte keine ETF, der Riester meiner Frau bei der Allianz ließ sich in ETF110 umschichten, also durfte er bleiben. Wenn deine Versicherung keine ETF kennt, würde ich versuchen, einen marktbreiten aktiven Fonds mit geringen Kosten zu finden, eben was ETF ähnliches. Oder einfach den besten deiner drei Fonds als einzigen weiter besparen.


    Dann kannst du vermutlich den Monatsbeitrag deiner Versicherung verändern. Ich würde hochrechnen, welche Rente ich Stand heute bekommen werde, bestehend aus GRV, Betriebrente, einem möglichen ETF Sparplan und eben besagter Rentenversicherung. Dann würde ich den Beitrag so wählen, dass die Rentenversicherung 10-25% meiner Rente im Alter 67 ausmacht. Ob eher 10 oder 25% musst du selbst entscheiden, hängt ja davon ab, wie du insgesamt aufgestellt bist und wie bedeutend die RV in deinem Gesamtkonstrukt ist.


    Meine Erstmeinung wäre: Analysieren, anpassen und weitermachen! Soweit von hier. Bei Fragen gerne fragen.

  • Hallo.


    Eigentlich ist schon alles erwähnt und man muss nicht mehr viel hinzufügen.


    Wichtig ist (aus meiner Sicht) zu klären, ob es um Altersvorsorge oder um Vermögensaufbau geht.
    Steuerfreiheit ist dabei nur ein Aspekt von mehreren.

  • Hallo, es lohnt sich nicht Verluste zu machen, nur um keine Steuern zu zahlen. Der geringe Gewinn sagt es schon: Es gehen nur etwa 46% der Einzahlungen in die Fonds der Rest wird für Verwaltung, Provision und Lebensversicherung abgezweigt. Es kann sogar sein, dass die A+M die Bestandsprovision einbehält und damit noch mal 1% pro Jahr behält.


    Wenn die LV nicht wichtig ist aussteigen und selbst anlegen. Vorsicht, es könnten noch Kosten erfunden werden, die nicht in den AGB stehen.