Robo Advisor oder einfach einen MSCI World ETF kaufen?

  • Hallo zusammen,
    ich bin völliger Neuling auf dem Gebiet von Aktien/ETFs und würde mich freuen, hier ein paar Tipps zu bekommen.


    Ich habe eine größere Summe ( >100.000 EUR), die ich gerne anlegen würde. Ich habe schon viel auf Finanztip gelesen und bin immer wieder beim Thema ETF gelandet.
    Da ich noch nie Aktien oder Fonds hatte und kaum Ahnung von der Materie, finde ich das Konzept eines Robo Advisors sehr angenehm. Nach den Empfehlungen würde ich da zu Quirion tendieren, mit passiver Anlagestrategie.
    Ich frage mich aber, ob ich nicht einfach alles auch in einen einzigen, von Finanztip empfohlenen ETF auf den MSCI World stecken soll, zB den iShares IE00B4L5Y983. Ich bin mir nicht sicher, was in meiner Situation besser ist. Welche Vor- oder Nachteile hätte der Robo? Von den verschiedenen ETFs, die es gibt, habe ich nicht viel Ahnung, da kann ich mich eigentlich nur auf die Empfehlungen verlassen, falls ich das auf "eigene Faust" machen wollte.


    Und dann liest man immer wieder bei Finanztip, dass man die ETFs dann 10, besser 15 Jahre nicht anpacken soll. Es ist aber so, dass ich prinzipiell das Geld in eine Eigentumswohnung stecken wollte. Nur da, wo ich wohne, sind die Immobilien völlig überteuert, für eine schöne relativ moderne Wohnung werden hier 5.000 EUR / qm fällig. Zu diesen Preisen will ich eigentlich nichts kaufen. Deshalb liegt das Geld momentan auf Tagesgeldkonten zu quasi 0% Verzinsung, und das will ich ändern. Nur wenn das ganze Geld im ETF steckt und ich finde dann doch eine passende Wohnung, während das Portfolio gerade im Minus ist, habe ich ein Problem.
    Was wäre denn, wenn ich nur einen kleinen Teil des Geldes in ETF anlege, um mal in das Thema reinzukommen, und den Rest weiter auf dem Tagesgeldkonto lasse? Kann ich dann problemlos später Geld nachlegen, oder besteht die Gefahr, dass man dann den "richtigen Zeitpunkt" verpasst hat?


    Vielleicht hat jemand einen Tipp, was man in so einer Situation am besten macht.

  • Hallo @ETF-Neuling, willkommen in der Community.


    Erst mal die Links zu den Grundsatzartikeln, speziell im ersten zu den unterschiedlichen Risikoklassen.
    https://www.finanztip.de/geldanlage/risikoprofil/
    https://www.finanztip.de/geldanlage/
    https://www.finanztip.de/robo-advisor/


    Generell wird von Finanztip ein Mischportfolio empfohlen. Auch die Robos legen wenn Du nicht gerade die allergrößte Risikoneigung angibst einen Teil nicht in Aktien an. Insofern kann man diese Mischung aus Aktien-ETF und Fest-/Tagegeld auch selber machen. Der Vorteil des Robos ist dass da Rebalancing nicht selbst gemacht werden muss.


    Was wäre denn, wenn ich nur einen kleinen Teil des Geldes in ETF anlege, um mal in das Thema reinzukommen, und den Rest weiter auf dem Tagesgeldkonto lasse?

    Damit hast Du Dir selbst die mMn richtige Lösung erarbeitet. Du hast über den Aktienanteil die Chance höhere Renditen zu bekommen, das Risiko ist auf den Aktienanteil begrenzt,

    Kann ich dann problemlos später Geld nachlegen, oder besteht die Gefahr, dass man dann den "richtigen Zeitpunkt" verpasst hat?

    Nachlegen geht immer. Es besteht hier in der Community Einigkeit, dass Market Timing für den Privatanleger i.d.R. nicht funktioniert. Du musst halt mental damit leben, dass Du bei weiter steigenden Kursen etwas verpasst hast, das ist dann aber eben nur ein mentales Problem..

  • Vielen Dank schonmal für die Antwort. Mit den Links habe ich mich beschäftigt.


    Macht es Sinn, den Betrag, den ich in ETF anlegen will, nochmal zu splitten und einen Teil in den Robo zu stecken und den anderen Teil mit einem normalen Depot "auf eigene Faust" in einen MSCI World ETF zu investieren?
    Oder wäre es besser, mich nur auf eins zu konzentrieren?

  • Die "wissenschaftliche Aussage" dazu ist mach es selber wenn Du es Dir zutraust und es dann auch tust, weil Du keinen Robo bezahlen musst. Wenn Du Dir nicht sicher bist kannst Du in dem Verhältnis splitten, mit dem Du Dich wohl fühlst.