Steuerliche Änderungen Flexible AV vs Depot

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Frage zu möglichen Besteuerungsänderungen für Depots. Natürlich kann niemand vorhersagen wie die Besteuerung von Depots sich verändern wird. Allerdings kann man damit rechnen, dass die Option die Gewinne mit Einkommenssteuer zu besteuern möglich ist in 40 Jahren. Dieses würde die Sinnhaftigkeit eines reinen ETF Sparplan verringern.


    Wäre es unter dieser Voraussetzung nicht sinnvoller einen Fond gebunden flexiblen Altersvorsorge Vertrag (Nettopolice) abzuschließen, da es dort einen Bestandsschutz gibt? So könnte man noch weitere Vorteile wie zb das kostenlose Wechseln von Fonds oder eine Möglichkeit zur Lebenslangen Rente mitnehmen und gleichzeitig ist die Besteuerung des Vertrages bereits klar.


    Vielleicht habe ich hier aber auch einen Denkfehler. Falls ihr Anmerkungen oder Fragen habt immer gerne raus damit. Danke schon mal für eure Antworten und Gedanken.

  • Hallo @Monkey, willkommen in der Community.


    Wo kommt die Info her, dass es einen Bestandsschutz bei der Rentenbesteuerung gibt? Es gab mehrere Systemwechsel in der Besteuerung sowohl bei Kapitalvermögen als auch den Renten.


    Unabhängig davon stellt sich die Frage wie der Steuertarif in ferner Zukunft sein wird. Eine Besteuerung nach Tarif kann heute schon attraktiv sein (Günstigerprüfung).


    Wie immer gilt: selbst rechnen mit Annahmen, die die erwartete eigene Situation am besten abbilden.

  • Meine Meinung dazu: Am sichersten bzgl. künftiger Änderungen fühle ich mich, wenn ich nicht abhängig bin von heutigen Gesetzen, weil sich diese eben "jederzeit" ändern können. Daher wähle ich bei sonst gleichen Bedingungen immer das flexiblere Produkt, das auch ohne steuerliche Förderung mehr Rendite bringt. Konkret also lieber ETF als Versicherung. Falls in zig Jahren Deutschland mal ein Aktiendepot härter besteuern will als heute, könnte ich immer noch meinen Wohnsitz verlagern. Auch die Steuern unterliegen inzwischen einem globalen Wettbewerb.

  • Vielen Dank für eure Rückmeldungen.


    Die Information, dass Altverträge Bestandschutz haben, kommt von einem Berater, der natürliche seine flexible AV verkaufen will. (Zb sind gewisse Alt Verträge ja noch Steuerfrei, korrekt?) Das die Depotbesteuerung sich ändern kann ist natürlich absehbar.


    Rendite bringt das Depot natürlich mehr (geringe Kosten). Dafür verzichtet man auf gewisse Vorteile und hat die Gefahr der steuerlichen Änderung, welche die Rendite eliminiert.


    Vermutlich ist die sinnvollste Alternative selber zu rechnen und mit wechselnden Annahmen zu schauen in welcher Form sich das Ergebnis verändert.

  • Ja, selber nachrechnen lohnt sich, das Forum unterstützt. :)
    Ein Vertrag, den Du neu abschließt, wird aber kein Altvertrag werden.


    Wenn Dir der Versicherungsmensch etwas verkaufen will, ist er übrigens kein Versicherungsberater, sondern ein Versicherungsmakler oder Versicherungsvermittler. Die drei Begriffe sind geschützt. Der Vermittler ist an eine oder wenige Gesellschaften gebunden und bekommt von diesen Provision für den Verkauf der Produkte. Der Makler ist ungebunden, hat daher eine größere Auswahl an Produkten, bekommt aber auch die Provision der Produktgeber. Nur der Berater bekommt keine Provision sondern ein Honorar von Dir, unabhängig ob Du danach ein Produkt kaufst. Somit ist er der einzige, der kein wirtschaftliches Interesse daran hat, dass Du irgendeine Versicherung kaufst. Er kann Dir also z.B. auch raten, eine angefragte Versicherung gar nicht abzuschließen, wenn sie für Dich nicht geeignet ist. Die beiden anderen haben da einen Interessenkonflikt.