Fondsgebundene Rürup-Rente kündigen oder behalten?

  • Ich lasse den Vertrag jetzt erstmal optimieren auf Kosten und dann sehe ich mal, wie schlimm diese dann noch sind! Eventuell geht der Vertrag ja dann einigermaßen klar. Durch meine 25 Jahre Rentengarantiezeit bekomme ich eigentlich selbst im schlimmsten Fall (3% Rendite und keine Zuschüsse) mein eingezahltes Geld wenigstens raus. Wäre dann also wie ein einfaches Tagesgeldkonto. Im besten Fall habe ich eine schöne lebenslange Rente. Und was noch dazu kommt ist, dass ich meine Steuerersparnisse momentan ja theoretisch auch in einen ETF Sparplan stecken kann. Damit zahle ich effektiv immer noch "nur" 82 Euro und habe aber zwei Geldanlagen für denselben Preis. Klingt auch nicht sooo schlecht.


    Wie gesagt, ich warte die neue Kostenstruktur ab! Ich melde mich dann nochmal :) Danke für eure guten und vielfältigen Beiträge! :)

  • Hallo. Ich habe ebenfalls eine Rürup-Rente. Diese wurde mir zusammen mit einer BU-Versicherung verkauft. Bis ich verstanden habe, wie dieser Vertrag funktioniert, war es leider zu spät.


    Jetzt habe ich die Rürup-Rente stillgelegt und ein Guthaben im niedrigen vierstelligen Bereich. Der Vertrag lässt sich nicht kündigen. Ich hoffe darauf, zu Beginn der Auszahlung die *Kleinbetragsregelung* in Anspruch nehmen zu können. Wenn eine Auszahlung in Rentenform unwirtschaftlich ist, kannst du das ganze Geld auf einmal bekommen. Details dazu findest du auf Finanztipp. Vielleicht ist das für dich auch ein Ausweg.


    Es ist total absurd. Eine Rente in Hohe von 10,- / Monat bringt niemand was. Und dafür noch 20 Jahre lang Berge von Papierkram! Ich würde das Geld gerne in mein Konto bei der Deutschen Rentenversicherung übertragen, aber das ist nicht möglich.


    Die Rürup-Rente wird immer gerne mit der Steuerersparnis verkauft. Bei dem Wort Steuerersparnis ticken die Leute anscheinend aus und unterschreiben alles. Aber was bringt dir die ersparte Steuer, wenn du dein Geld trotzdem nicht mehr wieder siehst? Es ist dann nur ein schlechtes Geschäft. Um bei einer Rürup-Rente dein ganzes gespartes Geld wieder zu sehen, musst du ca. 90 Jahre alt werden. Wenn du das nicht schaffst, hättest du dir das ganze Gedöns mit der Steuerersparnis auch schenken können. Meiner Meinung nach ist das eine sehr riskante Wette.


    Jetzt gibt es noch den Fall, dass du tatsächlich 100 Jahre alt wirst. Dafür hast du schon die Deutsche Rentenversicherung. Die zahlen, auch wenn du 100 Jahre alt wirst. Meiner Meinung nach braucht man so ein Produkt nicht *nochmal* bei einer privaten Versicherung abzuschließen. Wenn man meint, so alt zu werden, könntest auch einfach freiwillig mehr in die Deutsche Rentenversicherung einzahlen.

  • @Spaceman Dann müssen wir etwas an den Gesetzen drehen (lassen).


    Die Abfindung einer Betriebsrente kann man in sein Rentenversicherungskonto übertragen lassen. Eine analoge Regelung ließe sich (den politischen Willen vorausgesetzt) auch für Riester- und Rüruprenten finden.


    Und die Regelung, dass man erst ab 50 Sonderbeiträge leisten kann, ließe sich auch ändern, wenn man denn will.


    Wenn wir alle unseren Abgeordneten schreiben, dann könnte das etwas werden. :D

  • Danke @Berliner Kindl
    Ich habe da gerade meinen Rürup hingeschickt, den ich schon lange beitragsfrei gestellt und mental auch abgeschrieben habe.

    hat jemand Erfahrung oder Erfolg mit solchen Portalen gehabt? Meine Unterlagen wurden an einen RA weitergeleitet, der früher bei einer Kanzlei gearbeitet hat, die im VW Skandal viel akquiriert hat. Er antwortet schnell, freundlich und persönlich.


    Ein Freund ist Richter und berät mich. Er sagte ich solle nach BGH Urteilen und OLG Urteilen meines OLGs fragen. Wenn die Klausel für meinen Versicherer entschieden wurde, ist mein Risiko gering. Ich habe gefragt, es gibt kein Urteil. Somit habe ich 8500 Euro Streitwert und 4000 Euro Prozesskostenrisiko.


    Meine Sorge ist, dass mir wahllos zur Klage geraten wird. Der RA verdient daran immer.


    Dann bekomme ich entweder meine 8500 Euro wieder oder schmeiße nochmal 4000 Euro plus Nervenstress hinterher. Die 8500 kriege ich aber eh als Rente in 30 Jahren wieder. Das Risiko 4000 Euro zu vernichten wiegt also schwer.

  • Ich habe beschlossen, die Sache nicht weiter zu verfolgen. Wegen einer seit Jahren beitragsfreien Versicherung mit 8000 Euro Beiträgen möchte ich mir keine Gedanken machen. Zumal das Prozesskostenrisiko bei 4000 Euro liegt. Es wäre absurd Beiträgen von 8000 Euro, die ich in 30 Jahren verrentet bekomme, jetzt nochmal 4000 Euro Prozesskosten hinterher zu werfen zu, jahrelange Kommunikation mit Anwalt und Gegenpartei etc etc.


    Ich bekomm demnächst das 3. Kind, verbuche die MLP Beratung unter Jugendsünde und setze entsprechende Prioritäten.

  • Für alle, die mit ihrer Basis-Rente / Rürup-Rente unzufrieden sind, könnte ein Widerruf aufgrund der fehlenden Kündigungsmöglichkeit eine interessante Alternative sein:


    Rürup-Rente: Widerrufen statt kündigen!

    Hinzufügen wollte ich noch, dass der Anwalt, der mich kontaktiert hat, zwar freundlich und kompetent war und mir bei der Entscheidung das Thema abzuhaken kostenlos weitergeholfen hat (2 Emails, "kenne kein BGH und OLG Urteil zu dieser Klausel" --> volles Risiko bei mir).


    Ich würde aber niemals wahllos einen Anwalt ohne Referenzen akzeptieren, den mir ein Onlinedienst vermittelt hat, sondern immer Onlinebewertungen und mein Umfeld (2 Richter im engsten Freundeskreis) nutzen, um wenigstens darüber meine Chancen auf eine gute Lösung meines Problems zu verbessern. Und dann auch gerne zahlen.


    Insofern keine Empfehlung für die Website, es sei denn man möchte null Aufwand betreiben, um an einen x beliebigen Anwalt zu kommen.