Anlagehorizont

  • Hallo, ich bin ganz neu hier und lese und sehe (in den Videos) immer, dass ETFs (und andere Fonds bzw. Aktien) möglichst einen Anlagehorizont von minimum 15 Jahren haben sollten.
    Was ich mich frage, ist, was denn nach 15 Jahren sein soll? Wenn ich nach 15 Jahren mein Geld wirlich brauche, kann es ja sein, dass der Kurs gerade mies ist.
    Nach 12 Jahren war er aber viellleicht gut.. Daraus könnte man den Tipp ableiten, dass ein Horizont von 12 Jahren besser gewesen wäre. Klar ist, dass nach vielen Jahren der Wertzuwachs TENDENZIELL höher sein müsste, aber wer weiß das schon?
    So ganz liegen die Argumente für mich noch nicht auf dem Tisch.
    Danke für Eure Meinungen. Gerne auch Tipps.

  • Hallo und herzlich willkommen!


    Was wir meinen, ist: Nach 15 Jahren sind die ETFs im Schnitt gut gelaufen, rückblickend betrachtet. Historisch gesehen sind 15 Jahre ein Zeitraum, in dem man Schwankungen ausgeglichen hat und eine ordentliche Rendite erzielen kann (beim MSCI World zB 7 Prozent). Allerdings: In die Zukunft gucken, kann leider niemand. Auch wir nicht. Deswegen: Nicht mit dem Kalender da sitzen und nach 15 Jahren alles verkaufen. Aber auch nicht versuchen, de Börse auszutricksen, um vermeintlich bessere Kurse abzugreifen. Denn wer sagt dir, dass der vermeintliche Spitzenkurs nach 12 Jahren nicht nach 15 Jahren NOCH besser ist?


    LG Anika

  • Hallo.


    Die Grundannahme ist ja, dass der Markt auf lange Sicht von unten links nach oben rechts geht.
    Das führt dazu, dass man, wenn man dem Markt folgt, nach 15 Jahren Haltedauer keinen Verlust gemacht, gleich wann man eingestiegen ist.
    Das heißt auch nicht, dass dies der ideale Zeitpunkt ist oder diesem nahekommt. Es ist nur (nach der bisherigen Erfahrung) der Verlust ausgeschlossen.
    Damit steht nur die Untergrenze, ansonsten gilt: "Je länger, desto besser!"

  • So ganz liegen die Argumente für mich noch nicht auf dem Tisch.

    Wenn es denn faktenbasiert sein soll bitte mal diesem Link folgen. https://www.finanztip.de/geldanlage/#c23366
    Dort wird für verschiedene Zeiträume ausgewertet wie die Renditen waren. Es zeigt sich dabei, dass selbst der schlechteste 15-Jahres-Zeitraum eine positive Rendite hatte.


    Die Frage ist was Du daraus für Dich machst. Du solltest z.B. für Dich klären ob Du geduldig genug bist längere Verluststrecken auszuhalten. Ganz wichtig dass Du genau definierst welchen Anteil Deines Vermögens / Deiner Sparraten Du in Risikoanlagen steckst. Keiner weiß ob es nicht mal einen Rücksetzter gibt, der länger als 15 Jahre geht (z.B. Weltwirtschaftskrise 1929).

  • Zu den 15 Jahren vllt auch dieses Video von Finanzfluss ansehen, insbesondere die besprochene Grafik zwischen 6:35 und 7:25 min.

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklärst du dich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Kurz gesagt: In der Vergangenheit hatte man nach 15 Jahren Anlagedauer immer eine positive Rendite.
    Das heißt nicht, dass kurz vor Ablauf der 15 Jahre (also bspw. schon nach 12, 13 oder 14 Jahren) die Rendite nicht noch besser gewesen sein kann, aber in diesen kürzeren Jahren gab es eben auch schon mal Zeiträume, nach denen man im Minus war.


    PS: Das ganze gilt natürlich nur für den breiten Aktienmarkt, nicht für einzelne Aktien.